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- Der
Begriff Alleinwohnende betont
die vernachlässigte ökologische
Dimension des Wohnens.
Alleinwohnende
sind Personen, die Mieter oder
Eigentümer einer Wohnung sind.
Nach der Definition des Statistischen
Bundesamtes ist eine Wohnung "die
Summe aller Räume, die die Führung
eines Haushalts ermöglichen, darunter
ist stets eine Küche oder ein Raum mit
Kochgelegenheit. Eine Wohnung hat
grundsätzlich einen abschließbaren
Zugang unmittelbar vom Freien, einem
Treppenhaus oder einem Vorraum, ferner
Wasserversorgung, Ausguß und Toilette,
die auch außerhalb des
Wohnungsabschlusses liegen können"
(1) .
Der Begriff
Alleinwohnende wendet sich auch gegen den
gebräuchlicheren Begriff des
Alleinlebenden, in dem drei Dimensionen
zusammen gedacht werden, die nicht
zusammenfallen müssen:
1) der ökonomische Aspekt
der gemeinsamen Haushaltsführung, der in
der amtlichen Statistik der
Bundesrepublik Deutschland und der
sozio-ökonomischen
Ungleichheitsforschung im Vordergrund
steht.
2) der soziale Aspekt.
Es wird unterstellt, dass Alleinlebende
partnerlos sind.
3) der ökologische Aspekt
des Wohnens.
Das Alleinwohnen wurde aufgrund der
historischen
Tradition der deutschen Wohnungspolitik,
die seit der Weimarer Republik auf das
familiengerechte
Wohnen ausgerichtet ist,
weitgehend ignoriert und sieht sich mit
der vorherrschenden Meinung konfrontiert,
dass die Ansprüche von
"Singles" unberechtigt
sind (2) (3).
Die ab den
1970er Jahren aufkommenden
Single-Appartements
sind für eine jugendliche
Lebensform des Übergangs
konzipiert worden, was zur Folge hatte,
dass Alleinwohnende im
mittleren Erwachsenenalter auf Wohnungen
ausweichen mussten, die für Familien
konzipiert wurden. Alleinwohnende
Witwen
bewohnen dagegen nach dem Tod des
Ehepartners oftmals weiterhin die nun
überdimensionierten Familienwohnungen (4). Inzwischen
orientiert sich der Wohnungsmarkt für
Alleinwohnende auch an den
Yuppies, während
einkommensschwache Alleinwohnende
weiterhin ignoriert werden.
weiterführende Literatur:
(2) SCHNEIDER,
Thomas (1991): Wohnungsnot: Zweifel an
den Singleansprüchen, in:
Norbert Copray
(Hrsg.) Lieber allein? Im Sog der
Single-Gesellschaft, München:
Kösel, S. 19
weiterführende wissenschaftliche
Literatur:
DITTRICH, Gerhard G. (1972):
Wohnen Alleinstehender, Stuttgart:
Deutsche Verlagsanstalt
(4)
DÜRRENBERGER,
Gregor et al. (1992): Das Dilemma der
modernen Stadt. Theoretische
Überlegungen zur Stadtentwicklung -
dargestellt am Beispiel Zürich,
Berlin/Heidelberg/New York: Springer
(1)
HÄUßERMANN,
Hartmut & Walter SIEBEL (1996):Soziologie
des Wohnens. Eine Einführung in Wandel
und Ausdifferenzierung des Wohnens,
Weinheim/München: Juventa
(3) HÜBL,
Lothar (1994): Wohnbedarf und
Wohnsituation von Einpersonenhaushalten.
Konsequenzen für die Wohnungspolitik, in:
Sylvia Gräbe (Hrsg.) Lebensform
Einpersonenhaushalt. Herausforderungen an
Wirtschaft, Gesellschaft und Politik,
Frankfurt/New York: Campus, S. 105-116
LÖW, Martina (1994): Raum ergreifen.
Alleinwohnende Frauen zwischen Arbeit,
sozialen Beziehungen und der Kultur des
Selbst, Bielefeld: Kleine
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