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- Der Begriff
Spagatfamilie
wurde von dem deutschen Soziologen Ulrich
BECK (1) geprägt. Er
bezieht sich damit auf ein Phänomen, das
in den USA seit den 1970er Jahren als
Commuter
Marriage (deutsch:
Commuter-Ehe) bezeichnet und erforscht
wurde (2).
Während
sich die Forschungen zur
Commuter-Ehe mit
den Vor- und Nachteilen dieser
berufsbedingten Lebensform beschäftigte,
spitzt der Begriff
Spagatfamilie das Phänomen
auf dessen Nachteile zu.
Mit dem
Begriff der
Commuter-Ehe werden sowohl
kinderlose Doppelkarriere-Ehepaare als
auch jene mit Kindern bezeichnet, dagegen
bezieht sich BECK ausschließlich auf
Doppelkarriere-Ehepaare
mit Kind(ern).
BECK
beschreibt die beiden Hauptnachteile
dieser Lebensform:
1) die räumliche Trennung. Er spricht in
diesem Zusammenhang vom "Schicksal
der »Spagatfamilie« (mit Kinderabteil im Reiseexpreß)" (1).
2) und die Gefahr, dass die Ehe in die
Brüche geht. Die Spagatfamilie ist für
BECK der erste "Schritt zur
Scheidung" (1).
-
- weiterführende
wissenschaftliche Literatur:
(1)
BECK, Ulrich
(1986): Risikogesellschaft. Auf dem Weg
in eine andere Moderne, Frankfurt a/M:
Suhrkamp
(2)
GERSTEL, Naomi (1977): The
Feasibility of Commuter Marriages, in:
Stein, P. J./Richmond, J./ Hannan, N.
(Hg.) The Family: Functions, Conflicts
and Symbols, Reading (Massachusetts):
Addison-Wesley., S. 357-367
(2)
GERSTEL, Naomi/GROSS,
Harriet E. (1984): Commuter Marriage. A
Study of Work and Family, New
York/London: Guilford
PEUCKERT, Rüdiger (1989): Die Commuter-Ehe als "alternativer"
Lebensstil. Zur Ausbreitung einer neuen
Form ehelichen und familialen
"Zusammenlebens" in der
individualisierten Gesellschaft, in: Zeitschrift
für Bevölkerungswissenschaft, 15,
2, S. 175-187
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