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Suche einen für immer und ewig
"Sie
sind Single. Seit einigen Wochen, Monaten oder Jahren. Sie
haben Zeit gebraucht, sich in Ihrem neuen Leben
einzurichten. Vielleicht haben Sie sich eine neue Wohnung
gesucht, den Arbeitgeber gewechselt und neue Freunde
gewonnen. Gerade kam wieder Ruhe in Ihr Leben, da tauchte
der Gedanke an eine neue Partnerschaft auf, an eine neue
Liebe.
(2008, S.9) |
Partnersuche in
einer paar- und familienorientierten Gesellschaft
Die Rede von der
Single-Gesellschaft hat in den
1990er Jahren und auch noch in der
ersten Hälfte dieser Dekade verdeckt, dass Partnerschaft und
Familie immer noch für die allermeisten Menschen zentral sind. Mit
dem demografischen Wandel hat inzwischen ein Perspektivenwechsel
stattgefunden: Nicht mehr die hippen Singles in ihren
Zwanzigern, sondern die
Singles im mittleren und höheren
Lebensalter stehen nun im Brennpunkt der öffentlichen
Debatte.
Singles im mittleren und höheren Erwachsenenalter
"Es
ist nicht nur mit einer Zunahme von nichtehelichen,
gleichgeschlechtlichen oder nicht-zusammenwohnenden
Lebensgemeinschaften und Partnerschaften zu rechnen, sondern
wahrscheinlich auch mit einer Zunahme von Alleinlebenden
bzw. Singles.
Bislang haben die Gesellschaft bzw. relevante Institutionen
(z.B. der sozialen Sicherung) die Zunahme solcher
Lebensformen noch wenig berücksichtigt. Dies gilt
insbesondere für Singles im mittleren und höheren
Erwachsenalter - der Gruppe, mit der sich das vorliegende
Buch besonders beschäftigt. Singles tauchen immer wieder in
der Entwicklungs- und Altersforschung auf, haben jedoch
bislang selten eine ausführliche Beachtung gefunden.
Ziel des Buches ist die systematische Aufbereitung von
vorhandener Evidenz zur Lebens- und Alternssituation von
Singles im mittleren und höheren Erwachsenenalter, die
Erweiterung derselben sowie - vor diesem Hintergrund - die
systematische Generierung neuer Fragestellungen, deren
Beantwortung in zukünftigen Studien besondere
wissenschaftliche und gesellschaftliche Dringlichkeit
besitzt."
(2008, S. 9) |
Die geburtenstarken
Jahrgänge der 1960er Jahre haben in den allermeisten Fällen
Familien gegründet und es rücken nun die geburtenschwachen
Jahrgänge ab den 1970er Jahren nach. Die
Single-Lüge, dass es Singles wie Sand am Meer gibt, hat in den
vergangenen Jahren sehr viel Schaden angerichtet. Der
Single-Berater Christian THIEL tritt in seinem neuen Buch diesen
Mythen über die Liebe und unsere Gesellschaft entgegen.
Suche einen für
immer und ewig
"Von
30 Prozent Singles in den Großstädten ist (...) die Rede und
von 50 Prozent in den Innenstädten. Millionen ungebundener
Frauen und Männer warten demnach nur darauf, endlich einen
für immer und ewig kennen zu lernen, oder? Genau hierin
liegt das Problem. Denn wenn Sie immer wieder lesen, dass es
Singles gibt wie Sand am Meer, dann glauben Sie das auch
irgendwann. Und Sie können überhaupt nicht verstehen, warum
ausgerechnet Sie keinen passenden finden.
Wie
kann das sein? Ist die Singleschwemme etwa nur von findigen
Journalisten erfunden? Ja, ist sie! In Wahrheit gibt es
diesen Trend überhaupt nicht.
(2008, S.95) |
Bereits der Buchtitel
macht deutlich, dass es THIEL nicht um überzeugte Singles geht,
die zwar nichts gegen Flirts und schnellen Sex haben, aber
vom ganz normalen Paaralltag
verschont bleiben möchten. Diese überzeugten
Singles sind jedoch eine kleine Minderheit. Nicht
berücksichtigt werden von THIEL auch Menschen, die einen
gleichgeschlechtlichen Partner suchen. Wer dagegen einen
gegengeschlechtlichen Partner
fürs Leben sucht, der findet in dem Buch von THIEL viele
hilfreichen Anregungen und Tipps, wie nachfolgend gezeigt werden soll.
Voraussetzungen für eine erfolgreiche
Partnersuche
Gelassenheit, Sinn für
Realität und ausreichend Gelegenheit sind gemäß THIEL die drei
Voraussetzungen für eine erfolgreiche Partnersuche. Gelassenheit
bedeutet in erster Linie, dass wir unsere Singlephasen nicht als
Nachteil, sondern als Chance betrachten. Sie haben bereits
schlechte Erfahrungen in einer Partnerschaft gemacht? Das trifft
für die meisten Menschen zu. Denn am Anfang einer Singlephase
steht vielfach eine Trennung, ob aktiv herbeigeführt oder passiv
erlitten. Ausnahmen sind
Menschen ohne Beziehungserfahrung und
im höheren Lebensalter steht am Anfang immer öfter der Tod eines
geliebten Menschen. Für solche Menschen gibt es mittlerweile
spezielle Ratgeber.
Durch das Buch von THIEL
zieht sich wie ein roter Faden die Geschichte von Andreas und
Bettina, deren Lebensweg typisch ist für viele Menschen, die im
mittleren Lebensalter Single sind und wieder einen neuen Partner
suchen. Daneben veranschaulicht THIEL immer wieder durch viele
Beispiele von Männern und Frauen, wo die Knackpunkte bei einer
Partnersuche sind.
Gelassenheit
ist vor allem für diejenigen schwer, die in einer Singlephase
nur eine schnell zu überwindende Lebenssituation sehen. Dabei
bietet gerade das Single-Dasein vielfältige Möglichkeiten der
Neuorientierung. Sie können Ihre eingefahrenen Beziehungsmuster
kritisch überprüfen, damit Sie nicht wieder an den gleichen
Partnertyp geraten. Sie können Ihre Wohnverhältnisse überdenken.
Gerade wenn Sie jahrelang mit einem Partner zusammengewohnt
haben und dann verlassen wurden, erinnert vieles noch
schmerzhaft an den
alten Partner. Eine neue Wohnung oder zumindest eine
Umgestaltung wirkt da oft Wunder. Sie werden dadurch
schneller frei für eine neue Beziehung. Vielleicht stecken Sie
aber auch gerade beruflich in einer Sackgasse. Warum nicht sich
weiterbilden, eventuell den Arbeitsplatz wechseln.
THIEL
zeigt in seinem Buch anschaulich auf, wie wir unser
Single-Dasein sinnvoll gestalten können. Eine erfolgreiche Partnersuche
wird umso wahrscheinlicher je mehr Sie Ihre Zeit zur
persönlichen Weiterentwicklung nutzen. Sie sind bereits 3 oder 5
Jahre Single und meinen, dass sich dadurch Ihre Chancen einen
geeigneten Partner zu finden, gegen Null entwickeln? Eine neuere
wissenschaftliche Studie über Spätmoderne Beziehungswelten von
Gunter SCHMIDT u. a. hat ergeben, dass 20 % der Singles
im mittleren Lebensalter 3 bis 5 Jahre ohne Partner leben, bevor
sie sich erneut binden. Immerhin 5 % der 30Jährigen und fast 40
% der 45Jährigen leben sogar 6 und mehr Jahre ohne Partner.
Gerade im mittleren Lebensalter sind also auch längere
Singlephasen normal. Die Studie kommt deshalb zum Schluss, dass
"viele stetige Singles, vor allem die Jüngeren, die Dauer oder
gar die Endgültigkeit ihres Alleinseins pessimistisch
überschätzen".
Das Buch von THIEL ist also auch deshalb zu begrüßen, weil er
den hysterischen Alarmismus, der in den letzten Jahren die
Single-Debatte prägte, entkräftet und damit all jenen Mut macht,
deren Selbstbewusstsein und Selbstbild unter dieser Debatte
gelitten hat.
Sinn
für Realität, das vermittelt dieser Ratgeber, indem er elegant sowohl
die populäre These von den zu hohen Ansprüchen der Singles
widerlegt, als auch die Auseinandersetzung mit den Mythen um
Liebe und Partnerschaft nicht scheut.
Realitätssinn zu entwickeln, das heißt auch, sich über die
geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Partnersuche klar
zu werden. Männer und Frauen passen angeblich nicht zusammen,
aber das ist nur die halbe Wahrheit. In Wirklichkeit verstellen
uns Mythen den Weg. Anhand moderner Märchen vom Dornröschen,
Froschkönig oder Rapunzel macht THIEL den Weg frei für neue
Denkmuster. Arbeitsaufgaben, Checklisten und hervorgehobene
Tipps machen den Mehrwert des Buches aus, denn über das Lesen
hinaus, soll ja zum Handeln aufgefordert werden und das ist der
schwierigere Teil, den der Leser immer auch selber in Angriff
nehmen muss.
Gelegenheit macht Liebe
Besonders wichtig ist bei
der Partnersuche im mittleren Lebensalter, dass Sie möglichst viele
Gelegenheiten wahrnehmen, um andere Menschen kennen zu lernen.
Suche einen für
immer und ewig
"Wem
oder was geben Sie die Schuld für Ihr Singledasein: Ihrem
Alter, Ihrem Aussehen oder Ihren hohen Ansprüchen an eine
Partnerschaft? Nichts davon ist die Ursache! Es ist der
Mangel an Gelegenheiten, der Sie keinen für immer und ewig
finden lässt. Wen Sie jedoch genügend Möglichkeiten haben,
Menschen kennen zu lernen, dann wird eines Tages auch Ihr
Prinz oder Ihre Prinzessin darunter sein, selbst wenn Sie
jenseits der 30 sind - und wenn Sie in der Wahl Ihres
Partners wählerisch bleiben.
(2008, S.91) |
Der Mangel an
Gelegenheiten ist oftmals die entscheidende Ursache einer
erfolglosen Partnersuche. Im mittleren
Lebensalter gibt es weit weniger Partnersuchende als die Rede
von der Single-Gesellschaft vermuten lässt. Außerdem verändern
sich unsere Vorstellungen und Ansprüche hinsichtlich von
Partnerschaften. Frauen
suchen - entgegen der Rede von der kinderfernen Gesellschaft -
immer noch in erster Linie einen Partner für die
Familiengründung. Männer sollten wissen, dass die kinderlose
Karrierefrau weit weniger verbreitet ist als es die Medien
behaupten. Männer, die Frauen mit Kindern von vorneherein
ausschließen, haben es also bei der Partnersuche weit schwerer
als Männer, die dies nicht tun.
Sechs Wege des Kennenlernens
Nicht jede
Suchstrategie eignet sich für schüchterne oder
vorsichtige Menschen, weshalb es zu begrüßen ist, dass THIEL
auf die Vorteile und Nachteile spezieller Suchstrategien
ausführlich eingeht. THIEL stellt in seinem
Buch sechs Wege vor, auf denen Sie einen Partner kennen lernen
können. Ob bei Freizeitaktivitäten in der Gruppe, am
Arbeitsplatz, während Partys, immer gibt es
spezifische Vor- und Nachteile, die es zu berücksichtigen gilt. THIEL
bricht in seinem Buch eine Lanze für das offensive Flirten. Denn
hier gibt es offenbar einen gewissen Nachholbedarf, wie nicht
zuletzt der Boom bei den Flirt-Guides zeigt.
Suche einen für
immer und ewig
"Blicke
(...) können signalisieren, dass wir einen Menschen
attraktiv, sympathisch und interessant finden. Mehr nicht.
Aber auch nicht weniger. Wer einen Blick aussendet, startet
einen Versuch, eine Werbung mit ungewissem Ausgang. Und
genau dies hält viele davon ab, mit Blicken die Initiative
zu ergreifen. Sie wollen Interesse, Sympathie und Gefühle
nicht zeigen, ehe sie sicher sind, dass diese erwidert
werden. Diese vorwiegend männliche Zurückhaltung -
vielleicht auch Unsicherheit - hat Folgen für die Kunst des
Flirtens: Anfangen muss in den meisten Fällen sie. Er nähert
sich ihr erst dann, wenn sie ihm durch Blicke oder ein
Lächeln ihr Interesse signalisiert hat. Beste Chancen also
für Frauen, beim Liebeswerben aktiv zu sein. Höchste Zeit
aber auch für Männer, in Sachen offensives Flirten aktiver
zu werden!
(2008, S.123) |
Sehr ausführlich wird auch das Verfassen von
Kontaktanzeigen in Zeitungen behandelt. Und selbstverständlich
wird auch auf die immer populärer werdende Partnersuche per Internet
eingegangen. Wenn es Ihnen nicht nur um einen unverbindlichen
Flirt oder eine Affäre, sondern um die Suche nach einem
Lebenspartner geht, dann gibt es gerade im Internet einiges zu
beachten. Damit Sie nicht auf Seitenspringer oder "Sexomane"
hereinfallen, klärt THIEL ausführlich über deren Praktiken auf.
Fazit: Das Buch gibt wichtige Denkanstösse und Tipps
für die Partnersuche in einer paar- und familienorientierten
Gesellschaft
Wer auf der Suche nach
einem gegengeschlechtlichen Lebenspartner ist, dem bietet das
Buch Suche einen
für immer und ewig einen sehr guten Einstieg in die
Thematik. Das Buch ist gut strukturiert und anhand vieler
Beispiele wird dem Leser aufgezeigt, welche Hindernisse einer
erfolgreichen Partnersuche entgegenstehen bzw. welche Strategien
zum Erfolg führen. Tests ermöglichen zudem eine bessere
Selbsteinschätzung. Christian THIEL hilft dabei typische
Denkmuster zu hinterfragen, denn oftmals entpuppen sich
vermeintliche Hindernisse als Stärken. Gerade schüchterne und
vorsichtige Menschen können davon profitieren, dass THIEL auf
eine langjährige Erfahrung als Singleberater zurückgreifen kann.
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