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Singles in Dänemark

 
       
   

Die Geburtenentwicklung in Dänemark

 
       
   
Tabelle: Die Geburtenentwicklung in Dänemark 1960 - 2013
 

Jahr

1960 1970 1980 1990 1995 2000 2005 2010 2013
Geburtenrate (TFR) 2,57 1,95 1,55 1,67 - 1,77 1,80 1,87 1,67
Quelle: Eurostat Online Jahrbücher (Zugriffe: 11.04.2015 und 10.02.2016); Beim Zugriff am 11.04.2015 wurde für das Jahr 2005 eine Geburtenrate von 2,07 angegeben
 
       
   

Dänische Singles und gesellschaftlicher Wandel in den Medien

 
       
   
FRANKFURTER RUNDSCHAU-Thema: Lustlos. Euro-Tisch

GAMILLSCHEG, Hannes (2001): Im Wagen liegt selten ein eigenes Baby.
In Dänemark ist alles auf die berufstätige Frau zugeschnitten, aber finanziell sind Familien nicht auf Rosen gebettet,
in: Frankfurter Rundschau v. 27.04.

taz-Serie: Elternzeiten anderswo (Teil 5)

WOLFF, Reinhard (2006): Ronja in der Wiegenstube.
In Dänemark ist Elterngeld üppig, aber umstritten,
in: TAZ v. 20.06.

THIELBEER, Siegfried (2007): Überall Kinder, überall Kindergärten.
Krippenspiele (5): Dänemark,
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 14.03.

KLINGHOLZ, Reiner/KRÖHNERT, Steffen/HOßMANN, Iris (2008): Die demografische Zukunft von Europa. Wie sich die Regionen verändern, München: Deutscher Taschenbuch Verlag

GAMILLSCHEG, Hannes (2011): Der Herr der Spermien.
Samenbanken: In der weltweit größten Samenbank im dänischen Aarhus können Eltern ihr Wunschbaby designen. In der Datenbank von Cryos können diese nicht nur nach Rasse und Größe wählen sondern alles bis hin zum Lieblingsessen,
in: Die Presse v. 04.01.

FREUDENBERG, Christoph (2017): Staatliche Fonds und Alterssicherung.
Erfahrungen anderer Länder,
in:
Deutsche Rentenversicherung, Heft 3, September

ANDERSON, Karen M. (2017): Anpassung der Alterssicherungssysteme an das veränderte Marktumfeld. Ein internationaler Vergleich am Beispiel der Staaten Schweden, Niederland und Dänemark,
in:
Deutsche Rentenversicherung, Heft 4, Dezember

BOOK, Simon (2017): Das bessere Deutschland.
Dänemark: Das Land macht vieles richtig, was andere nicht schaffen: wenig Schulden, Digitalisierung auf dem Land und keine Angst vor Großprojekten,
in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 01.12.

Simon BOOK schaut als typischer Neoliberale neidisch auf das kleine Dänemark, das den Traum der Neoliberalen symbolisiert: Ausschaltung des Störfaktors Politik durch Expertokratie und Zähmung des Bürgerprotests. Ob ein großes Land überhaupt genauso funktionieren könnte wie das Miniland Dänemark, das politisch gesehen eher einem deutschen Bundesland (flächenmäßig so groß wie Baden-Württemberg und Saarland; aber dünner besiedelt als Schleswig-Holstein)  entspricht, das ist Neoliberalen egal. 

FRÜNDT, Steffen (2017): Da ist etwas faul im Staate Dänemark.
Das Land gilt als Sehnsuchtsort. Doch wer nicht als Tourist kommt, erlebt es mitunter nicht nett, sondern fremdenfeindlich,
in:
Welt v. 02.12.

Steffen FRÜNDT berichtet über den Fall der US-amerikanischen Soziologieprofessorin Brooke HARRINGTON ("Capital without Borders", mehr auch hier), der wie weiteren Wissenschaftlern wegen illegaler Nebentätigkeiten eine Vorbestrafung und schlimmstenfalls die Ausweisung droht.

MALLING, Jens (2018): Alles muss raus.
Dänemark: Erst kam die Strukturreform, jetzt stirbt die Stadt. Stubbekøbing ist die Kehrseite des Wettbewerbsstaates,
in:
Freitag Nr.7 v. 15.02.

Bei Journalisten sind Geschichten über ihre Rückkehr in die Heimatstadt beliebt, um die Veränderungen von Provinzstädten zu beschreiben. Jens MALLING macht da keine Ausnahme. Er beschreibt die Veränderungen in Dänemark durch kommunale Gebietsreformen, die seit der Strukturreform im Jahr 2007 in Dänemark zu einer Reduzierung der Kommunalpolitiker von 4.647 auf 2.520 führte. Für die Gemeinde Stubbekøbing, die gemäß MALLING rund 2.000 Einwohnern zählt, führte dies gemäß MALLING zu einer Eingemeindung in die Stadt Guldborg, die ca. 60.000 Einwohner zählt.

Die rund 62.000 Einwohner zählende Gemeinde zu der Stubbekøbing gehört, heißt jedoch nicht Guldborg, sondern Guldborgsund und ist seit 2014 eine Partnerstadt von Rostock. Von einem Journalisten, der seine Heimatstadt besucht, sollte man eigentlich mehr erwarten können.

MALLING zählt vor allem Läden auf, die in seinem Ort verschwunden sind. Es ist fraglich, ob dies eine Konsequenz der angeprangerten Gemeindereform ist oder eher typisch für strukturschwache Gegenden. Nur die verschwundene Steuerverwaltung gehört zu den öffentlichen Einrichtungen, die auf Strukturreformen zurückzuführen ist.

FRÜHAUF, Markus (2018): Pensionsfonds ATP mit Verlust.
Nach Ausnahmejahr 2017 setzt Marktumfeld den Dänen zu,
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 26.04.

HERMANN, Rudolf (2018): Dänemark plant seine Ghettos weg.
In Aarhus läuft ein ambitiöses Projekt zur Aufwertung eines der berüchtigtsten Einwandererbezirke des Landes,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 21.07.

Rudolf HERMANN berichtet über den dänischen Vorort Gellerupparken bei Aarhus, der als Leuchtturmprojekt Vorbild für die Umwandlung von 22 als "Ghettos" identifizierte Wohnviertel dienen soll.

"Als »Ghetto« klassiert werden Siedlungen, die eine Bevölkerung von mindestens 1000 Einwohnern aufweisen und auf die mindestens drei der folgenden fünf Kriterien zutreffen: Der Anteil von Bewohnern, die weder in einem Arbeitsverhältnis stehen noch in einer Ausbildung sind, liegt bei mindestens 40 Prozent, der Anteil nichtwestlicher Immigranten oder ihrer Nachkommen bei mindestens 50 Prozent, die Kriminalitätsrate, gemessen an rechtskräftigen Verurteilungen, beträgt über 2,7 Prozent, der Anteil von Einwohnern mit lediglich Grundschulausbildung mindestens 50 Prozent, und das durchschnittliche Einkommen liegt unter 55 Prozent des regionalen Medianwerts. Landesweit gibt es nur vier Bezirke, die gleich in vier Belangen im roten Bereich liegen; Gellerupparken gehört zu ihnen. Treffen bloss zwei Kriterien zu, wird offiziell von einem »gefährdeten Gebiet« gesprochen."

Gellerupparken gehört zusammen mit Vollsmose bei Odense, sowie Gadehavegaard und Mjölnerparken bei Kopenhagen zu den vier Wohnvierteln, auf die 4 von 5 der Kriterien zutreffen. Mittels Gentrifizierung sollen die Wohnviertel wieder für die Mittelschicht attraktiv gemacht werden.

"(F)ür Cecilie Dohlmann Weatherall vom Urbanistik-Forschungsinstitut ist das ökonomische Argument das wohl bedeutendste. Auf der Grundlage der von ihr mitverfassten Langzeitstudie zur Entwicklung der benachteiligten Wohnviertel, in der sozioökonomische Zusammenhänge sowie Zuzugs- und Wegzugsmuster im Vergleich mit bessergestellten Gebieten untersucht wurden, ist sie der Meinung, dass in einem Ghetto nur wohne, wer ökonomisch keine Alternative dazu habe. Über den beobachteten Zeitraum habe zwar der prozentuale Anteil von Immigranten zugenommen, doch die Anzahl von Personen, die nicht in Beschäftigung oder Ausbildung seien, sei nicht proportional gewachsen. Das lasse den Schluss zu, dass es nicht primär der »Immigrationsfaktor« sei, der an der Wurzel der Abwärtsspirale in einem Quartier stehe, sondern der »Armutsfaktor« – ob es nun um benachteiligte Dänen oder Zuwanderer gehe,"

zitiert HERMANN das Ergebnis einer Studie, über deren Methodik keine weiteren Angaben gemacht wird. Das Problem solcher Gentrifizierungsmaßnahmen ist, dass statt durchmischter Wohngebiete Verdrängungsprozesse erzeugt werden. Es stellt sich deshalb die berechtigte Frage, ob mit solchen städtebaulichen Aufwertungsmaßnahmen in Wirklichkeit nur die Ausdehnung der Ballungsräume vorangetrieben werden, während die Probleme immer mehr in das weitere Umland und strukturschwächere Räume verlagert werden.

ELING, Martin (2018): Höheres Rentenalter - nicht länger tabu.
Gastkommentar: In Dänemark wird das Rentenalter an die Lebenserwartung gekoppelt. Und kaum jemand protestiert,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 28.09.

 
       
   

weiterführender Link

 
       
     
       
   
 
   

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Bernd Kittlaus
webmaster@single-generation.de Erstellt am: 12. Februar 2016
Update am: 10. Februar 2019