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Zitate:
Frauenerwerbstätigkeit und Wohlstand als Hindernisse auf dem
Weg zu einer höheren Geburtenrate
Die Angst der Eltern vor dem Säugling
"Ehepaare,
die erst einmal einige Jahre ohne Kinder leben wollen, bis sie
Auto, Fernsehgerät und Geschirrspülmaschine abbezahlt haben,
bleiben häufig kinderlos, oder wünschen sich nur ein Kind. Die
zweite deutsche Autowelle, der massenhafte Kauf von
Farbfernsehapparaten, die in alle Erdteile reichende deutsche
Reiselust - derlei Wohlstandserscheinungen begleiten den
statistischen Rückgang der Geburtenzahlen. Die Kinder müssen
heute in allen Industrieländern mit Kostenfaktoren
konkurrieren, die es früher nicht gab."
(Joachim Nawrocki in der
Zeit Nr.3 vom 12. 01.1979)
"Die
Berufstätigkeit der Frauen, die zweifellos mit der Rolle der
vielfachen Mutter unvereinbar ist, hat in den letzten zwanzig
Jahren deutlich zugenommen. Im Jahr 1957 waren rund 30 Prozent
der Ehefrauen berufstätig. Jetzt sind es 42 Prozent. (...).
Fest steht, daß berufstätige Frauen eindeutig weniger Kinder
als die Nur-Hausfrauen haben. Von den Frauen mit zwei oder
mehr Kindern arbeitet nur jede dritte, von den Frauen mit gar
keinem oder nur einem Kind arbeitet jede zweite."
(Joachim Nawrocki in der
Zeit Nr.3 vom 12. 01.1979)
100 Jahre
Geburtenrückgang
"Kennzeichnend für unsere Gesellschaft ist der auf Frauen
wirkende Zwang, sich zwischen Erwerbs- und Familienarbeit
entscheiden zu müssen. Das Problem ließe sich durch gute,
staatliche Betreuungseinrichtungen für Kinder ab dem
Vorschulalter mildern, aber das wäre keine Garantie für einen
Anstieg der Geburtenrate (...).
Bei einem Vergleich von Regionen in Deutschland zeigt sich der
zu erwartende gegenläufige Zusammenhang zwischen der
Geburtenrate und der Frauenerwerbsquote".
(Herwig Birg in der Frankfurter Allgemeinen
Zeitung vom 26.02.2005)
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Drei Wege in die Zukunft?
Der US-amerikanische
Sozialwissenschaftler Stanley KURTZ stellt uns vor die Wahl. In
den nächsten Jahren haben wir nur noch die Auswahl zwischen drei
Wegen in die Zukunft. Wir müssen uns entscheiden für
1) eine partielle
Wiederherstellung traditioneller sozialer Werte,
2) oder eine radikale Eugenik
3) oder einen unaufhaltsamen Bevölkerungsrückgang.
KURTZ will uns also die
partielle Wiederherstellung traditioneller sozialer Werte nahe
legen, denn die anderen Wege sind auf den ersten Blick wenig
erfreulich. Diese Wahl des kleinsten Übels ist jedoch bei näherer
Betrachtung das Resultat von ungesicherten Zusammenhängen und
Denkverboten.
KURTZ
verbindet in seinem Ansatz den sozialdarwinistischen und
neoliberalen Denkstil mit einem Kulturkampfkonzept. Der
Autor
versucht erst gar nicht zu bestreiten, dass das Problem einer
alternden Gesellschaft mit Hilfe herkömmlicher
sozialstaatlicher Lösungen zu bewältigen wäre. Einen
solchen Ansatz vertreten in Deutschland z.B. Albrecht MÜLLER und Gerd BOSBACH. KURTZ ist der Ansicht, dass eine "Kombination aus
Produktivitätssteigerungen, Sozialreformen und späterem
Rentenbeginn" ausreichend ist, um die Probleme einer alternden
Gesellschaft zu lösen. Nicht
lösen würden seiner Meinung nach solche Maßnahmen jedoch das
Problem der unaufhaltsam sinkenden Geburtenraten.
Die bevölkerungspolitische Rechtfertigung
des Sozialabbaus
Der US-amerikanische
Soziologe David POPENOE gilt KURTZ als Gewährsmann, wenn er die traditionelle Kernfamilie als einzige Institution preist,
die eine bestandserhaltende Geburtenrate gewährleisten kann. Alternative
Maßnahmen zur Steigerung der Geburtenrate werden als "radikale
Eugenik" von vorneherein abgelehnt. In
der Perspektive von KURTZ muss also alles getan werden, damit
der Niedergang der Kleinfamilie aufgehalten wird:
Demographie und Krieg der Kulturen
"Was kann den Niedergang
der westlichen Kleinfamilie aufhalten? Laut Popenoe alles, was
Wohlstand, Säkularismus und Individualismus entgegenwirkt, all
jenen Dingen, die zum Zerfall der Familie führten."
[mehr]
(FAZ 11.03.2005)
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In dieser neokonservativen
Sicht ist die Beseitigung der Wohlstandsgesellschaft die
erste Elitenpflicht! Die
neue Klassengesellschaft mit einer rapide schrumpfenden
Mittelschicht ist dann ein bevölkerungspolitisches Muss, denn:
Demographie und Krieg der Kulturen
"Der wirtschaftliche
Niedergang könnte die Menschen zwingen, sich wieder auf die
Familie statt auf den Staat zu verlassen."
(FAZ 11.03.2005)
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Letzte Woche hat Thomas
ASSHEUER in dem Essay
In den Stahlgewittern des Kapitalismus
(Die Zeit 10.03.2005) zwei polare Weltsichten
vorgestellt. KURTZ
gehört in dieser Sicht zu den Tragikern und er begründet die
Notwendigkeiten des Sozialabbaus mit bevölkerungspolitischen
Argumenten. Der gegenwärtige Klassenkampf von oben erhält
durch KURTZ also seine bevölkerungspolitischen Weihen. Dass
ein enger Zusammenhang zwischen wirtschaftlichem Niedergang und Rückbesinnung auf Familienwerte
besteht, belegt KURTZ mit
Rückgriff auf das aktuelle Buch
The Empty Cradle von
Philip LONGMAN:
Demographie und Krieg der Kulturen
"Longman (...) zieht
Parallelen zum Viktorianischen Zeitalter und anderen Epochen, in
denen die Sorge vor einem Bevölkerungsrückgang, vor Dekadenz und
sich auflösender sozialer Sicherheit den Familienzusammenhang
stärkte und Abtreibung und Empfängnisverhütung stigmatisiert
wurden."
(FAZ 11.03.2005) |
Umgekehrt wird der
Aufstieg der Frauenbewegung und die sexuelle Revolution in den
Zusammenhang mit der Sorge vor einer Bevölkerungsexplosion
gestellt.
Bevölkerungspolitischer Antifeminismus
KURTZ hält einen
antifeministischen Kulturkampf zur Durchsetzung der
traditionellen Kleinfamilie als unausweichlich:
Demographie und Krieg der Kulturen
"Eine langanhaltende
Wirtschaftskrise, begleitet von einem besorgniserregenden
Bevölkerungsrückgang würde die Frauenbewegung zweifellos unter
Druck setzen. Es ist aber unwahrscheinlich, daß postmoderne
Einstellungen zu Frauen, Arbeit und Familie ohne größere
kulturelle Kämpfe einfach abgeschafft werden können."
(FAZ 11.03.2005)
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KURTZ geht es also
eindeutig um die Verringerung der Frauenerwerbsquote und damit
um die Restaurierung der Einverdienerehe, bei der die
Frau ihre Aufgabe in der Vollzeitmutterschaft sieht.
Feministische Eugenik
Ein Bündnis zwischen
Feminismus und Eugenik ist für KURTZ die einzig verbleibende
Verteidigungsstrategie von kinderlosen Karrierefrauen:
Demographie und Krieg der Kulturen
"In einer Welt mit rapide
schwindender Bevölkerung wäre eine eugenisches Regime der
logische Weg zum Schutz feministischer Ziele, und es gibt ja
auch genügend Beispiele für ein Zusammengehen von Eugenik und
Feminismus."
(FAZ 11.03.2005)
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Mit dem hässlichen Etikett
Eugenik versieht KURTZ jedoch auch den Ansatz der radikalen
Feministin Shulamith FIRESTONE ("Frauenbefreiung und sexuelle
Revolution").
Frauenbefreiung und sexuelle Revolution
"Shulamith
Firestones Buch, das 1970 in den USA erschien, galt über
lange Zeit hinweg als wichtigstes Manifest der neuen
Frauenbewegung in den USA: eine grundsätzliche Abrechnung
mit geschlechtsspezifischen Rollenklischees, die in der
entwickelten Industriegesellschaft überflüssig geworden
sind, aber zur Unterdrückung der Frauen und Kinder weiter
aufrechterhalten werden.
Die Autorin untersucht die Funktion von Psychoanalyse,
Rassismus, Liebe, falscher Romantik und Kindheit in der
heutigen Welt. Dabei geht sie weiter als Marx, Engels,
Freud und Simone de Beauvoir, deren Theorien sie in ihren
eigenen Ansatz aufgenommen hat: Sie entwirft die Grundzüge
einer befreiten Gesellschaft von morgen, eine humane
Alternative zu dem Horror, den Orwell in seiner
Zukunftsvision von 1984 beschrieben hat."
(aus: Klappentext 1987) |
Dies
ist jedoch fragwürdig, wenn es einzig und allein um eine neue
technische Methode des Gebärens, z.B. mittels einer
künstlichen Gebärmutter geht, und nicht um Methoden der
Aussortierung, in deren Mittelpunkt die Sorge steht, dass die
falschen Kinder geboren werden (Down-Breeding).
FIRESTONEs
radikalfeministisches Konzept läuft jedoch auf das Ende der
traditionellen Kleinfamilie hinaus und dies rechtfertigt es aus neokonservativ
korrekter Sicht, FIRESTONE in die Schublade der radikalen
Eugenik einzuordnen.
Die Ersetzung der Familie durch ein
gentechnisches Fortpflanzungssystem
Im Zusammenhang mit einer
sich abzeichnenden "Bevölkerungsimplosion", die ein Hirngespinst
von Apokalyptikern ist, sieht KURTZ die Gefahr, dass das Ende
der Kleinfamilie naht:
Demographie und Krieg der Kulturen
"Nicht die Erzeugung von
Supermenschen könnte bald die wichtigste soziale Herausforderung
des wissenschaftlichen Fortschritts sein, sondern die
Entwicklung einer künstlichen Gebärmutter. (...). Die
Gentechniker der Zukunft werden (...) unter dem Druck stehen,
überhaupt Nachwuchs zu erzeugen."
(FAZ 11.03.2005)
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Dieses Szenario hat
single-dasein.de bereits im Jahr 2001 durchgespielt .
Im
Gegensatz zu KURTZ ist dieser Alptraum jedoch keine Konsequenz
des Feminismus, sondern einer kinderlosenfeindlichen, also
neokonservativen bzw. neoliberalen Politik, die den
Geburtenrückgang zusätzlich forciert.
Denkverbote: Der vierte Weg
Stanley KURTZ plädiert für
eine partielle Wiederherstellung traditioneller Werte. Der
Begriff "partiell" bedeutet hier eigentlich nur, dass sich KURTZ
gegen die religiöse Rechte abgrenzt. Der Ansatz
läuft auf jeden Fall darauf hinaus, dass die traditionelle Kleinfamilie zur
Pflichtveranstaltung für alle werden soll.
Lebenslange
Kinder- und Ehelosigkeit muss deshalb als abweichendes Verhalten
stigmatisiert bzw. durch steuerliche Anreize unattraktiv werden.
In der ungekürzten amerikanischen Fassung des
FAZ-Beitrages (Demographics And The Culture War in
der Zeitschrift Policy Review vom Februar/März
2005) kommen diese Aspekte deutlicher zur Sprache. Diesen familienfundamentalistischen
Ansatz vertreten in Deutschland Herwig BIRG, Meinhard
MIEGEL, Jürgen BORCHERT
und Hans-Werner SINN, um nur die wichtigsten deutschen Akteure zu nennen. Implizit
ist diesem Ansatz jedoch, dass auch die postpubertäre
Kinderlosigkeit als asoziales Verhalten erscheint, ganz zu
schweigen von der Tatsache, dass Eltern mit erwachsenen
Kindern ebenfalls zur Gruppe der lebenslang Kinderlosen
gezählt werden. Jürgen
BORCHERT beschreibt dies in einem Interview folgendermaßen:
"Familien sind um ein Vielfaches höher belastet als
Singles"
"An im Vergleich zu
Familien deutlich höheren Abgaben für Kinderlose -
einschließlich der Eltern erwachsener Kinder - führt kein Weg
vorbei".
(Jürgen Borchert auf sueddeutsche.de v. 15.02.2005)
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Kinderlos ist in
familienfundamentalistischer Sicht jeder, der nicht in einem
Familienhaushalt lebt. Diese
Sicht widerspricht jedoch dem postindustriellen Regime
mit der teilweisen Entkopplung von Partnerschaft und
Elternschaft sowie dem neuen Liebesmodell, in dem
Singlephasen selbstverständlicher Bestandteil der Suche
nach dem optimalen Partner sind
.
Der
von single-generation.de propagierte vierte Weg geht
dagegen davon aus, dass es die von
neoliberaler und neokonservativer Seite behaupteten engen
Zusammenhänge zwischen Geburtenentwicklung,
Bevölkerungsentwicklung und Wohlstand nicht in der
behaupteten Form gibt.
Singlefreundlichkeit als
notwendige Voraussetzung einer zukunftsfähigen Gesellschaft
Singlefreundlichkeit ist
in unserer Sicht die notwendige Voraussetzung dafür, dass moderne
Gesellschaften überlebensfähig bleiben. Junge Singles sind mehrheitlich Noch-Kinderlose, während ältere
Singles durch haushaltsübergreifende Netzwerke vielfältige
Unterstützungsleistungen für junge Singles und Familien
erbringen. Ohne diese - in der amtlichen Statistik -
unsichtbaren Netzwerke wäre die Geburtenrate noch niedriger.
Die politische Konstruktion der Geburtenkrise
Es mehren sich
mittlerweile die
Anzeichen, dass die Geburtenrate in Deutschland nicht so niedrig
ist, wie sie in der von Familienfundamentalisten
beherrschten öffentlichen Debatte dargestellt wird.
Single-dasein.de
hat bereits im Jahre 2001 auf die bis dahin nur international
diskutierte Tatsache hingewiesen, dass die deutsche
Bevölkerungsstatistik die Geburtenrate zu niedrig ausweist.
Inzwischen wird dies auch in der deutschen
bevölkerungswissenschaftlichen Literatur bestätigt. Sowohl
Gert HULLEN (2003) als auch Dirk KONIETZKA & Michaela KREYENFELD
(2004) haben aufgrund von Lebensverlaufsdaten
nachgewiesen, dass die Kinderzahl pro Frau höher ist als die
amtlicherseits ausgewiesenen 1,4 Kinder:
Angleichung oder Verfestigung von Differenzen?
"Die vielzitierte Zahl von
1,4 Kindern pro Frau, die sich aus der aktuellen westdeutschen
Geburtenziffer ergibt, ist (...) als Schätzwert für die
endgültige Kinderzahl der Frauen zu niedrig angesetzt. Ein
realistischeres Bild liefern kohortenspezifische Analysen, die
z.B. auf einen Wert von 1,6 Kindern für Frauen, die um 1960
geboren sind, verweisen".
(Dirk Konietzka & Michaela Kreyenfeld,2004, S.28f.)
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Auch wenn diese Geburtenrate
für jüngere Jahrgänge keineswegs das bestandserhaltende Niveau
erreicht, so wird der zu erwartende Geburtenrückgang bzw.
Bevölkerungsrückgang auf alle Fälle geringer als vorausgesagt
ausfallen.
Auch
wenn Bevölkerungswissenschaftler immer noch abwiegeln, und
behaupten, dass ein Baby-Boom
nicht in Sicht sei, dann darf dies nicht unbedingt für bare
Münze genommen werden, denn bislang wurde kein einziger
Baby-Boom von unseren Demografen vorhergesagt, denn es liegt nun
einmal am konservativen Instrumentarium der Vorausschätzung
selbst, dass Verhaltensänderungen erst gar
nicht in Betracht gezogen werden.
Vorausschätzung heißt: Alles bleibt so wie es war. Wir aber
wissen: Nichts bleibt so wie es war!
Eines
muss jedoch bedacht werden: eine Erhöhung der
Geburtenrate heißt
aufgrund der nachrückenden geburtenschwachen Jahrgänge nicht, dass die Zahl der Geburten in Deutschland
zunehmen muss. Wahrscheinlicher
ist, dass die Zahl der Geburten in Deutschland weniger stark
abnimmt als die Vorausschätzungen das ausweisen
.
Fazit: Den Familienfundamentalismus zu Ende
gedacht
Stanley KURTZ ficht das
alles nicht an! Er geht von einem rapiden Bevölkerungsschwund
aus. Wenn
man jedoch bedenkt, welche Hysterie in Deutschland
bereits bei immer noch steigender Bevölkerungszahl
ausgebrochen ist, dann ist offensichtlich, dass allein das
völlig unwahrscheinliche, aber vorausgeschätzte Aussterben
ausreicht, um in Deutschland den von KURTZ herbeigesehnten
Familienfundamentalismus mit sich bringen könnte.
Der Kampf der Lebensstile hat in Deutschland seit dem April
2001 (Pflegeurteil des Bundesverfassungsgerichts) zunehmend an
Schärfe gewonnen. Ergreifen
Singles jetzt nicht die politische Initiative, dann könnten sie
sich im Jahre 2010 bestenfalls mit einer neoviktorianischen
Gesellschaft konfrontiert sehen, schlimmstenfalls könnten
sie in einer neuen Sklavenhaltergesellschaft dazu
verdammt sein, in die Rolle von Sklaven einer Familiendiktatur
zu geraten.
Die
Erhöhung der Mobilitätszwänge und niedrigere Schwellen bei der
Aufnahme schlecht bezahlter Arbeit für Singles, ein nach
Kinderzahl gestaffeltes Sozialversicherungssystem und
Forderungen nach einem Familienwahlrecht weisen die Richtung in
eine Zukunft, in der Singles zu Menschen zweiter Klasse werden.
Die
von neokonservativer Seite beschworenen Generationenkämpfe bzw.
Konflikte zwischen Kinderlosen und Kinderhabenden könnten dann
tatsächlich Wirklichkeit werden.
Es
ist jedoch fraglich, ob eine solche zwangshomogenisierte
Gesellschaft wirklich ökonomisch überlebensfähiger wäre als eine
pluralistische Gesellschaft, in der heterogene Lebensformen
Ausdruck differenzierter Bedürfnisse sind.
Die Single-Lüge - Das Buch zur Debatte
"Dies
ist die erste grundlegende Auseinandersetzung mit dem
nationalkonservativen Argumentationsmuster, das zunehmend
die Debatte um den demografischen Wandel bestimmt.
Hauptvertreter dieser Strömung sind Herwig Birg, Meinhard
Miegel, Jürgen Borchert und Hans-Werner Sinn. Die
Spannbreite der Sympathisanten reicht von Frank
Schirrmacher bis zu Susanne Gaschke. Als wichtigster
Wegbereiter dieses neuen Familienfundamentalismus muss der
Soziologe Ulrich Beck angesehen werden.
Es wird aufgezeigt, dass sich die
nationalkonservative Kritik keineswegs nur gegen Singles
im engeren Sinne richtet, sondern auch gegen Eltern, die
nicht dem klassischen Familienverständnis entsprechen.
Die Rede von der "Single-Gesellschaft"
rechtfertigt gegenwärtig eine Demografiepolitik, die
zukünftig weite Teile der Bevölkerung wesentlich
schlechter stellen wird. In zahlreichen Beiträgen, die
zumeist erstmals im Internet veröffentlicht wurden,
entlarvt der Soziologe Bernd Kittlaus gängige
Vorstellungen über Singles als dreiste Lügen. Das Buch
leistet damit wichtige Argumentationshilfen im neuen
Verteilungskampf Alt gegen Jung, Kinderreiche gegen
Kinderarme und Modernisierungsgewinner gegen
Modernisierungsverlierer." |
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