Einige
Vorbemerkungen zur Aktualität des Themas
"Je
näher der Familienwahlkampf im Herbst 2002
rückt, desto wahrscheinlicher werden
Medienberichte, die Vorurteile über Singles im
Interesse parteipolitischer Taktik zur
Polarisierung im Sinne der Kontroverse
"Familien contra Singles"
nutzen und damit massiv zur Diskriminierung
beitragen.
Die
Bevölkerungswissenschaft hat ihre Zurückhaltung
aufgegeben. Der renommierte
Bevölkerungswissenschaftler Karl SCHWARZ hat
laut BIB-Mitteilungen vom 26.06.2001 seine
Kollegen öffentlich dazu aufgerufen, ihre
politische Enthaltsamkeit angesichts des
demografischen Wandels in Deutschland aufzugeben.
Herwig BIRG ist als Mann der markigen Worte
bereits öfters medienwirksam aufgetreten.
Mit dem
Paradigmenwechsel
von der Familienpolitik zur Bevölkerungspolitik,
die sich nicht mehr damit begnügt die
Realisierung eines vorhandenen Kinderwunsch zu
ermöglichen, sondern die Erhöhung der
Geburtenrate - notfalls auch durch massive
Sanktionierung der Kinderlosigkeit -
durchzusetzen, werden Alleinlebende und Paare
ohne Kinder im Haushalt - ob sie nun tatsächlich
kinderlos sind oder nicht - massiv unter Druck
gesetzt.
Alleinlebende
sind - wie ernstzunehmende, qualitative Studien
durchweg belegen - bereits heutzutage
gesellschaftlich diskriminiert. Dies gilt vor
allem für "Singles im
Familienlebensalter", d.h. im Alter
von 30 - 40 Jahren. Solche Singles stellen jedoch
selbst unter den Alleinlebenden eine kleine
Minderheit dar.
Single-generation.de
wird deshalb zukünftig der singlefeindlichen
Berichterstattung ein besonderes Augenmerk
widmen. Was ist
unter einem singlefeindlichen Medienbericht zu
verstehen? Hierzu eine Liste von Kriterien, die
weiter vervollständigt wird.
Kriterien der
singlefeindlichen Berichterstattung
Medienberichte
sind singlefeindlich, wenn...
...
Alleinlebende
mit
Kinderlosen
gleichgesetzt werden,
... Alleinlebende
- entsprechend dem
Yuppie-Klischee
- undifferenziert als einkommensstarke Gruppe
beschrieben werden,
... Alleinlebende
mit
Partnerlosen
gleichgesetzt werden,
... Alleinlebende
generell mit einer speziellen sexuellen
Orientierung (z.B. "swinging
Singles",
"alte
Jungfer") in Verbindung
gebracht werden,
... Alleinlebende
generell als Karrieristen ("Yetties")
dargestellt werden,
... die Anzahl
der Alleinlebenden unkorrekt wiedergegeben
wird,
... Alleinlebende
als eine altershomogene und nicht als
lebensphasenspezifisch
differenzierte Gruppe beschrieben
werden,
... Alleinlebende
nicht als heterogene Gruppe dargestellt
werden, die durch geschlechtsspezifische
Besonderheiten gekennzeichnet ist.
Hierzu gehört z.B. das Vorurteil, dass
alleinlebende Männer ausschließlich
Spitzenverdiener sind.
... den
Alleinlebenden generell ein ganz spezieller
Lebensstil zugeschrieben wird (z.B.
Hedonisten),
... Alleinlebenden
spezifische Charaktereigenschaften
zugeschrieben werden (z.B. Egoismus,
Kommunikationsunfähigkeit,
Bindungsunfähigkeit. Hierher gehören u. a.
Stereotypen wie "Nerds")
... das
Alleinleben mit dem Vorhandensein spezieller
innerer Zustände (z.B.
Einsamkeit)
gleichgesetzt wird.
... den
Alleinlebenden eine gemeinsame Motivstruktur
unterstellt wird (z.B. "überzeugte
Singles", "unfreiwillige
Singles"),
... wissenschaftliche
Ergebnisse oder statistische Daten über
Alleinlebende nicht korrekt wiedergegeben
werden.
|