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Singles in Belgien

 
       
   

Die Geburtenentwicklung in Belgien

 
       
   
Tabelle: Die Geburtenentwicklung in Belgien 1960 - 2013
 

Jahr

1960 1970 1980 1990 1995 2000 2005 2010 2013
Geburtenrate (TFR) 2,54 2,25 1,68 1,62 - 1,67 1,76 1,86 1,75
Quelle: Eurostat Online Jahrbücher
 
       
   

Belgische Singles und gesellschaftlicher Wandel in den Medien

 
       
   

KLINGHOLZ, Reiner/KRÖHNERT, Steffen/HOßMANN, Iris (2008): Die demografische Zukunft von Europa. Wie sich die Regionen verändern, München: Deutscher Taschenbuch Verlag

REICHSTEIN, Ruth (2012): Eine Anfrage genügt.
Kinder: In Belgien ist die Kinderversorgung bestens geregelt. Dafür gibt es keine Vätermonate und auch nicht mehr Chefinnen. Ein Blick über die Grenze,
in: TAZ
v. 10.07.

MPIDR (2013): Kitas wichtiger als Kultur.
Niedrige Kinderzahlen pro Frau sind kein Phänomen deutscher Lebensart, sondern eher eine Folge mangelnder Angebote zur Kinderbetreuung,
in:
Pressemitteilung Max-Planck-Institut für demografische Forschung v. 11.12.

MINKMAR, Nils (2013): Kinderwunder nebenan.
Warum bekommen Frauen im belgischen Eupen und Malmedy mehr Babys als ihre deutschen Nachbarinnen? Eine Studie zeigt, dass die Entscheidung für oder gegen Nachwuchs von ganz handfesten Faktoren abhängt,
in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 12.12.

"Die gut ausgebildeten Frauen bekamen in Belgien genau so viele Kinder wie die weniger gut ausgebildeten, während in Deutschland die Anzahl der Kinder mit steigendem Bildungsgrad der Mutter drastisch sinkt",

behauptet Nils MINKMAR, obwohl der Mikrozensus 2012 längst gezeigt hat, dass dies nicht der Fall ist. Das Märchen vom engen Zusammenhang zwischen Kinderzahl und Bildungsniveau hält sich hartnäckig, obwohl Studienfachwahl und Berufswahl entscheidender sind als das Bildungsniveau.

Verschwiegen wird, dass auch bei den deutschsprachigen Belgiern die Kinderlosigkeit höher war als bei den französischsprachigen Belgiern:

"Obwohl die Gesamtgeburtenrate unter den deutschsprachigen Belgierinnen ähnlich hoch wie in den anderen Teilen Belgiens ist, blieb ein höherer Anteil kinderlos. So haben von den 1955 bis 1959 in Belgien geborenen deutschsprachigen Frauen 16,6 Prozent keine Kinder bekommen, von den französischsprachigen Belgiern (Bewohner Brüssels ausgeschlossen) aber nur 14,0 Prozent. In Westdeutschland waren es 19,2 Prozent",

heißt es in der Pressemeldung des MPIDR. Dies deutet darauf hin, dass Sozialschmarotzer-Kampagnen gegen Kinderlose kontraproduktiv sind. Darauf deutet auch eine Studie von Daniel LOIS zu sozialer Ansteckung beim Übergang zur Elternschaft hin, die den Einfluss von sozialem Druck auf kinderlose Paare untersuchte:

"Kinderlose Paare, bei denen die Frau das dritte Lebensjahrzehnt erreicht, sind (...) verstärkt einem direkten sozialen Druck vonseiten der Interaktionspartner ausgesetzt, die selbst bereits Eltern sind. Nehmen Netzwerkpersonen nachhaltige Lebensstildivergenzen zwischen sich und Ego wahr, werden folglich explizite Versuche unternommen, Konformität herzustellen. Die Äußerung offener Verhaltenserwartungen erweist sich nach den vorliegenden Ergebnissen aber als kontraproduktiv, da Paare, die diesen Erwartungen ausgesetzt sind, eine verringerte Übergangsrate zur Erstelternschaft aufweisen."
(Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 2013, Heft 3, S.419)

Erklärungen hierfür wären gemäß LOIS "Trotz" (Reaktanz) oder Selektionseffekte.

RÜHLE, Alex (2018): Ihr seid furchtbar, also mehret euch nicht!
SZ-Serie Das Anthropozän (11): Das größte Umweltproblem ist der Mensch. Deshalb fordern die Antinatalisten das Ende der Fortpflanzung. Ein Besuch bei ihrem Vordenker Théophile de Giraud,
in: Süddeutsche Zeitung v. 27.06.

Alex RÜHLE stellt den Belgier Théophile de GIRAUD  als Antinatalisten vor. Das Porträt wimmelt jedoch von Widersprüchen. Da wird einmal erklärt, dass die Menschheit mit der Fortpflanzung aufhören soll, dann wieder wird vom Selbstbestimmungsrecht der Frauen gesprochen, die selber entscheiden sollen, wie viele Kinder sie in die Welt setzen wollen. GIRAUD sieht sich als Gegenstimme zum französischen INED, das pronatalistische Positionen wie alle westlichen Bevölkerungsinstitute vertritt. 

 
       
   

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Update am: 18. Januar 2019