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Kommentierte Bibliografie

 
       
   

Das Rentensystem und seine Gefährdung durch nicht-demografische Faktoren

 
       
   

Eine Bibliografie der Debatten, die Sprengwirkung für das System der Rentenversicherung haben (Teil 1)

 
       
       
     
   
     
 

Einführung

Die Rente wird seit Jahrzehnten wegen des demografischen Wandels vor dem Kollaps gesehen. Der Geburtenrückgang und der Anstieg der Lebenserwartung gelten als jene Faktoren, die das Rentensystem bedrohen. Es sind jedoch in der Regel die unbeachteten Nebenfolgen von Entwicklungen, die wirkliche Sprengkraft besitzen. Auf dieser Website wird davon ausgegangen, dass es gerade die nicht-demografischen Faktoren sind, die wirklich bedrohlich sein können. Man könnte das Problem mit Demografiepanik bezeichnen und die Nuller Jahre mit ihrer Hysterie war nur ein Vorgeschmack auf das, was uns in den 1920er Jahren bevorsteht.

Die kommende Demografiepanik speist sich aus drei Quellen, deren Auswirkungen teilweise bereits seit den 1990er Jahren beobachtet werden können und die durch selbstverstärkende Effekte befeuert werden: Renditegier, Angst vor Altersarmut und die Eigengesetzlichkeiten der Mechanismen im Rentensystem. Zu dieser die Demografiepanik begünstigenden Faktoren kommen weitere nicht-demografische Faktoren hinzu, die als Rahmenbedingungen die Demografiepanik weiter befeuern können: der Wandel des Arbeitsmarktes, die Entwicklung der Kapital- und Immobilienmärkte, der Wandel des Parteiensystems und nicht zuletzt die Entstehung der neuen Klassengesellschaft.

Diese sieben nicht-demografischen Faktoren sind weit bedeutender für die Entwicklung des gesetzlichen Rentensystems als die Geburtenentwicklung und die Entwicklung der Lebenserwartung. Auf single-generation.de wurde bereits im Jahr 2014 gefragt: Die Rente vor dem Kollaps wegen dem Geburtenrückgang und der steigenden "Altenlast" in Deutschland? Die Antwort lautet: Die Geburtenentwicklung wurde und wird zu negativ beurteilt. Alle mittlere Varianten der Bevölkerungsvorausberechnungen der vergangenen Jahrzehnte, die als wahrscheinlichste Entwicklungen ausgegeben wurden, gingen von einer weit geringeren Zahl von Lebendgeborenen für die Jahre 2020, 2025 oder 2030 aus, als dies tatsächlich der Fall sein wird. Auch die Zuwanderung wurde in der Regel zu niedrig angesetzt und die Entwicklung der Lebenserwartung driftet eher auseinander, statt weiter in dem Maße zu steigen wie das vor Jahren noch der Fall war. Ökonomen leugnen - mit Hilfe der Amtsstatistiker - immer noch diese demografischen Entwicklungen und versuchen diese stattdessen mit Begriffen wie "demografisches Zwischenhoch" oder gar "demografische Pause" wegzudiskutieren. Die Auswirkungen dieser Leugnung werden erst langsam als Erzieher- und Lehrermangel sichtbar. Allen voran der neoliberale Musterknabe Sachsen. Dort zeigt sich auch der Wandel des Parteiensystems am deutlichsten. Die Rechten, allen voran die AfD, könnten dort bei der Landtagswahl im Herbst die lange Zeit absolutistisch regierende CDU und ihren Juniorpartner SPD aus der Regierung jagen. Die Leugnung des Geburtenanstiegs hat auf viele Bereiche fatale Auswirkungen und ist schlimmstenfalls sogar in der Lage den Geburtenanstieg zu bremsen. Auch das hätte dann nicht-demografische Ursachen!

Welche selbstverstärkende Effekte befeuern nun die Demografiepanik?
1) Renditegier: Die Renditegier ist unter Rot-Grün Ende der 1990er Jahre befeuert worden, um die Teilprivatisierung der Alterssicherung durchzusetzen. Sie wurde zudem durch die New Economy-Goldgräberstimmung befeuert. Beispielhaft ist ein Artikel von Axel BÖRSCH-SUPAN, einem der zentralen Akteure beim Umbau der Alterssicherung.
Das Festhalten am Umlageverfahren gefährdet den Generationenvertrag - Kapitaldeckung ist möglich und vorteilhaft hieß 1997 der Untertitel eines Beitrags, in dem der Ökonom mit Rendtievorteilen für die Kapitaldeckung plädierte:

Eine umfassende Verpflichtung zur Solidarität

"Um während eines 40jährigen Erwerbslebens das Deckungskapital für eine Rente auf dem heutigen Niveau zu sammeln, ist bei einer Kapitalrendite von 5 Prozent eine Sparquote von 4,7 Prozent notwendig. Im Vergleich mit dem derzeitigen Beitragssatz von mehr als 20 Prozent würden unsere Kinder also nicht lange fackeln, wenn sie wählen könnten."
(1997, S.39)

Finanzielle Freiheit ist das Schlagwort, das in dem Medien seit einigen Jahren unter dem Stichwort FIRE (Abkürzung für "Financial Independence, Retire Early") in Umlauf gebracht wird. Übersetzt wird das als "finanzielle Unabhängigkeit, frühe Rente" (vgl. "Urlaub für immer", Handelsblatt 01.02.2019), wobei der Begriff Rente nicht die staatliche Rente meint, sondern eigentlich mit "Rentier" übersetzt werden müsste: Finanzielle Unabhängigkeit, frühzeitig Rentier wäre also die korrekte Übersetzung, was aber nicht politisch korrekt im Sinne der Medien ist. Bei Wikipedia wird Rentier folgendermaßen definiert:

"Person, die von regelmäßigen Zahlungen aus in Aktien oder Anleihen angelegtem Kapital, der Vermietung von Immobilien oder der Verpachtung von Land lebt."

Damit sind auch schon die Möglichkeiten der alternativen Altersvorsorge zur staatlichen Rentenversicherung genannt. Die deutsche Alterssicherung ist mittlerweile ein Mix aus beiden Altersvorsorgestrategien: Personen können danach unterschieden sind, ob sie eher Rentner oder Rentier sind. Welche Form der Altersvorsorge sicherer ist, das ist eine der großen Streitfragen, deren Lösung die Weiterexistenz der Alterssicherung entscheidend prägen wird.  

2) Angst vor Altersarmut: Die Debatte um die Entwicklung der zukünftigen Altersarmut wird - jenseits der demografischen Entwicklungen - von zwei konträren Interessengruppierungen befeuert. Zum einen von Gewerkschaften, Sozialverbänden und Linkspartei, die ein Interesse an der Stabilisierung des Rentenniveaus eint. Zum anderen von der Finanzdienstleistungsbranche, die ihr profitables Geschäftsmodell durch "Vorsorge"- bzw. "Rentenlücken" argumentativ absichert.

Ein besonders perfides Beispiel kombiniert dabei Renditegier und Angst vor Altersarmut. Exemplarisch steht dafür Bodo SCHÄFER, dessen 2016 erschienenes Buch Rente oder Wohlstand heißt, dessen Untertitel die Botschaft verkündet: Wer Sich auf die Rente verlässt, wird niemals finanziell frei! Gemäß SCHÄFER droht sogar Spitzenverdienern die Altersarmut:

Rente oder Wohlstand

"Frau U. verdient weit über der Beitragsbemessungsgrenze, also über demjenigen Betrag, auf den Rentenversicherungsbeiträge abgeführt werden müssen. Mit anderen Worten: Frau U. gehört zu den Besserverdienenden. Sie ist 38 Jahre alt und möchte wissen, wie viel Rente sie erwarten kann. In ihrer Renteninformation erfährt sie: Bis jetzt hat sie 460,35 Euro Anwartschaft. Und wenn sie so weiterverdient, dann wird sie mit 65 Jahren, ohne Berücksichtigung von Rentenanpassungen, 1.885,73 Euro erhalten.
(...).
Frau U. hat (...) eine Inflation von 3 Prozent pro Jahr unterstellt.
Die errechnete Rente von 1.885 Euro hätte in 27 Jahren (bis Frau U. 65 Jahre alt ist) nur noch eine Kaufkraft von 828 Euro. Wenn Frau U. 75 Jahre alt wäre, hätte die Rente nur noch eine Kaufkraft von 610 Euro.
Damit würde Frau U. unter die Armutsgrenze fallen.
(...).
Bald setzt zudem erst der demografische Faktor ein. Von da ab sind Rentenanpassungen nach unten zu erwarten. Das heißt, die Rente wird jedes Jahr um einen bestimmten Prozentsatz gekürzt. Tatsächlich ist es bereits beschlossene Sache, die Rente um 30 Prozent zu kürzen. (...).
Wie würde sich eine negative Anpassung von 1,5 Prozent pro Jahr auswirken? Das würde für Frau U. bedeuten, sie könnte mit 65 Jahren lediglich eine Rente von 549 Euro erwarten - nach heutiger Kaufkraft, (...) wenn sie 75 Jahre alt ist (...) ergibt sich sogar nur ein Betrag von 349,29 Euro."
(2016, S.87ff.)

Wessen Einkommen über der Beitragsbemessungsgrenze liegt, der gehört nicht nur zu den Besser-, sondern zu den Spitzenverdienern in Deutschland. Folgende Werte wurden gemäß Bundesregierung festgelegt:

Tabelle: Beitragsbemessungsgrenze
Bruttomonatslohn in der allgemeinen
Rentenversicherung
Jahr West Ost
2014 5.950 Euro 5.000 Euro
2015 6.050 Euro 5.200 Euro
2016 6.200 Euro 5.400 Euro
Quelle: Rentenversicherung in Zeitreihen,
Oktober 2016, S.264

Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung hatten im Jahr 2014 von ca. 24,4 Millionen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Westdeutschland lediglich 1,3 Millionen ein Einkommen jenseits der Beitragsbemessungsgrenze. Das war gerade einmal ein Anteil von ca. 5,5 %. In Ostdeutschland waren es von 4,8 Millionen nur ca. 136.000 Menschen, also rund 2,8 % (vgl. Rentenversicherung in Zeitreihen, Oktober 2016, S.32).

Betrachtet man nur die Frauen, dann zeigt sich: In West und Ost zusammen gab es 2014 noch nicht einmal 200.000 Frauen, die ein Entgelt jenseits der Beitragsbemessungsgrenze hatten. "Weit darüber" hieße, dass Frau U. eine Topmanagerin sein müsste. Allein schon dies zeigt, dass das Beispiel von SCHÄFER völlig weltfremd ist, aber dem Zeitgeist Demografiepanik zuarbeitet.

3) Eigengesetzlichkeiten der Mechanismen im Rentensystem: Mit den Rentenreformen nach der Jahrtausendwende wurden mehr und mehr postdemokratische Elemente in die gesetzliche Rentenversicherung eingebaut, die durch ihre Implementierung eine Eigendynamik entwickeln können, die die Demografiepanik zusätzlich befeuern können. Dazu gehören die Entgeltumwandlung, der Riesterfaktor und der Demografiefaktor in der Rentenanpassungsformel sowie die Möglichkeiten der freiwilligen Einzahlungen. Diese vier Faktoren schwächen zum einen die gesetzliche Rentenversicherung gegenüber der betrieblichen bzw. privaten Altersvorsorge und zum anderen wirken sie als Umverteilungspolitik von unten nach oben, weil sie Besserverdienende und Vermögende privilegieren.
a) Entgeltumwandlung: Diese Form der Förderung der betrieblichen Altersvorsorge schmälert nicht nur die Rentenanwartschaften derjenigen, die damit ihre betriebliche Altersvorsorge finanzieren, sondern schädigt auch das gesamte Kollektiv der Rentenbeitragszahler, ganz abgesehen davon, dass es auch andere Sozialleistungen schmälert.
b) Riesterfaktor: Dieser Dämpfungsmechanismus unterstellt, dass jeder Beitragszahler in einer festgelegten Höhe zusätzlich in die private Altersvorsorge einzahlt, um den Lebensstandard zu halten. Der Faktor richtet sich nicht nach den tatsächlichen Gegebenheiten, sondern schreibt fiktive Gegebenheiten fest, die in der Vergangenheit von der Realität abgewichen sind. Auch für die Zukunft ist ungewiss, ob diese Gegebenheiten realisiert werden können.
c) Demografiefaktor: Dieser Faktor soll den demografischen Wandel angemessen im Rentensystem abbilden. Negative Entwicklungen schlagen sich genauso nieder wie positive Entwicklungen beim Verhältnis der Beitragszahler zu den Rentenempfängern. Inwiefern dieser Faktor das abbildet, was er zu abbilden beansprucht, wäre eine empirische Frage, die jedoch nicht gestellt wird, sondern politischen Entscheidungen folgt.
d) Freiwillige Einzahlungen: Mit dieser Möglichkeit wird die Renditegier zum Bestandteil der gesetzlichen Rentenversicherung, was das Äquivalenzprinzip pervertiert. Besserverdienende und Vermögende können damit die Rentenkasse als Sparkasse missbrauchen. In Zeiten, in denen die eigentlich versprochene hohe Rendite der privaten und betrieblichen Altersvorsorge ausbleibt, wird der Rentenkasse damit eine zusätzliche - nicht-demografische Bürde! - auferlegt, die zusammen mit den anderen drei Faktoren die Rentenversicherung in einem Abwärtssog reißen kann.

In dieser Bibliographie sollen deshalb jene öffentlichen Debatten dokumentiert werden, in denen jene nicht-demografischen Aspekte zur Sprache kommen, die die gesetzliche Rentenversicherung gefährden.

Tabelle: Chronologie der Rentengesetzgebung 2001 - 2015
Nr. Erlassen am: Gesetz Inkrafttreten
1 31.03.2001 Gesetz zur Ergänzung des Gesetzes zur Reform der gesetzlichen Rentenversicherung und zur Förderung eines kapitalgedeckten Altersvorsorgevermögens
(Altersvermögensergänzungsgesetz)
INHALT: Änderung der Rentenanpassungsformel (Riester-Faktor), Absenkung des Rentenniveaus, Einschränkungen bei der Hinterbliebenenrente
01.01.2002
2 26.06.2001 Gesetz zur Reform der gesetzlichen Rentenversicherung und zur Förderung eines kapitalgedeckten Altersvorsorgevermögens (Altersvermögensgesetz)
INHALT: Geförderte private und betriebliche Vorsorge als Teilersatz der Leistungen der umlagefinanzierten Rentenversicherung
01.01.2002
3 26.06.2001 Gesetz über eine bedarfsorientierte Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung
INHALT: Einführung einer besonderen Grundsicherung für Ältere - mit abweichenden Regelungen gegenüber der Sozialhilfe
01.01.2003
4 20.12.2001 Gesetz zur Bestimmung der Schwankungsreserve in der Rentenversicherung
INHALT: Absenkung der Schwankungsreserve
01.01.2002
5 23.12.2002 Gesetz zur Sicherung der Beitragssätze in der gesetzlichen Krankenversicherung und in der gesetzlichen Rentenversicherung (Beitragssatzsicherungsgesetz) - Artikel 2
INHALT: Erhöhung des Beitragssatzes zur gesetzlichen Rentenversicherung auf 19,5%, Anhebung der Beitragsbemessungsgrenze
01.01.2003
6 23.12.2002 Zweites Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt
INHALT: Möglichkeit, auf die Befreiung von der Beitragspflicht zu verzichten und den hälftigen Rentenversicherungsbeitrag zu tragen, um negative Wirkungen auf die Rentenanwartschaften zu vermeiden
01.04.2003
7 27.12.2003 Drittes Gesetz zur Änderung des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch und anderer Gesetze
INHALT: Verschiebung der Rentenauszahlung auf das Monatsende
01.01.2004
8 27.12.2003 Zweites Gesetz zur Änderung des Sechsten Buches Sozialgesetzbuch und anderer Gesetze
INHALT: Aussetzung der Rentenanpassung 2004, volle Beitragszahlung für die Pflegeversicherung, Absenkung der Schwankungsreserve
01.01.2004
9 29.12.2003 Haushaltsbegleitgesetz 2004 - Artikel 22
INHALT: Kürzung des Bundeszuschusses zur Rentenversicherung
01.01.2004
10 05.07.2004 Gesetz zur Neuordnung der einkommenssteuerrechtlichen Behandlung von Altersvorsorgeaufwendungen und Altersbezügen
(Alterseinkünftegesetz)
01.01.2005
11 21.07.2004 Gesetz zur Sicherung der nachhaltigen Finanzierungsgrundlagen der gesetzlichen Rentenversicherung
(RV-Nachhaltigkeitsgesetz)
INHALT: Weitere Begrenzung der Rentendynamik durch Einführung eines Nachhaltigkeitsfaktors in die Rentenanpassungsformel
01.07.2005
12 09.12.2004 Gesetz zur Organisationsreform der gesetzlichen Rentenversicherung
INHALT: Neue Organisationsstruktur der gesetzlichen Rentenversicherung, Überwindung der Trennung zwischen Angestelltenversicherung und Arbeiterrentenversicherung
01.01.2005
13 03.08.2005 Gesetz zur Änderung des Vierten und Sechsten Buches Sozialgesetzbuch
INHALT: Einmaliges Vorziehen des Fälligkeitstermins der Beitragszahlung
01.01.2006
14 24.03.2006 Gesetz zur Änderung des Zweiten Buches SGB und anderer Gesetze - Artikel 2
INHALT: Kürzung der Rentenversicherungsbeiträge für ALG II-Empfänger
01.01.2007
15 15.06.2006 Gesetz über die Weitergeltung der aktuellen Rentenwerte ab 1. Juli 2006
INHALT: Keine Rentenanpassung zum 01. 07. 2006, keine neuen aktuellen Rentenwerte
23.06.2006
16 29.06.2006 Haushaltsbegleitgesetz 2006 - Artikel 11
INHALT: Erhöhung der Arbeitgeber-Pauschalbeiträge für geringfügig Beschäftigte
01.07.2006
17 02.12.2006 Gesetz zur Änderung des Betriebsrentengesetzes und anderer Gesetze - Artikel 1 und 5
INHALT: Finanzierung Pensions-Sicherungsverein; Keine Auswirkung mehr der "Ein-Euro-Jobs" auf die Berechnung der Rentenanpassung
03.06.2006
18 21.12.2006 Beitragssatzgesetz 2007
INHALT: Ab 2007 wird der Beitragssatz zur allgemeinen Rentenversicherung von 19,5% auf 19,9% erhöht
01.01.2007
19 19.04.2007 Gesetz zur Verbesserung der Beschäftigungschancen älterer Menschen
INHALT: Während des gesamten Förderzeitraumes werden die Rentenversicherungsbeiträge auf 90% des für das Arbeitslosengeld maßgeblichen Bemessungsentgelts aufgestockt.
01.01.2008
20 20.04.2007 Gesetz zur Anpassung der Regelaltersgrenze an die demografische Entwicklung und zur Stärkung der Finanzierungsgrundlagen der gesetzlichen Rentenversicherung
(RV-Altersgrenzenanpassungsgesetz)
INHALT: Anhebung der Regelaltersgrenze auf 67 Jahre von 2012 bis 2029, entsprechende Anhebung vorgezogener Altersgrenzen und abschlagsfreier Erwerbsminderungsrenten
01.01.2012
21 10.12.2007 Gesetz zur Förderung der zusätzlichen Altersvorsorge und zur Änderung des Dritten Buches Sozialgesetzbuch
INHALT: Entgeltumwandlung als dauerhafte Regelung, Absenkung des Lebensalters für die Unverfallbarkeit von Betriebsrentenansprüchen, Anhebung der Kinderzulage für die "Riester-Rente"
01.01.2008
22 08.04.2008 Siebtes Gesetz zur Änderung des SGB III und anderer Gesetze
INHALT: Anhebung der Hinzuverdienstgrenzen auf die Geringfügigkeitsgrenze (Minijob-Grenze)
01.01.2008
23 26.06.2008 Rentenanpassung 2008
INHALT: Veränderung der Rentenanpassungsformel
- Der Anstieg der sog. Riester-Treppe wird bei den Rentenanpassungen in der Jahren 2008 und 2009 ausgesetzt. Die Rentenanpassungen fallen dadurch höher aus.
- Die Begrenzung der Rentenanpassung unterhalb des Lohnanstiegs (Wirkung der dritten und vierten Stufe des Riester-Faktors) wird in den Jahren 2012 und 2013 nachgeholt.
01.07.2008
24 26.06.2008 Drittes Gesetz zur Änderung des Vierten Buches Sozialgesetzbuch
INHALT: Rentengarantie - Vermeidung von Rentenkürzungen
01.07.2008
25   Rentenanpassung 2009 (Rentenwertbestimmungs-Verordnung)
INHALT: Neuer aktueller Rentenwert und Rentenanpassung
01.07.2009
26   Rentenanpassung 2010 (Rentenwertbestimmungs-Verordnung)
INHALT: Keine Rentenanpassung zum 01.07.2010, keine neuen aktuellen Rentenwerte
01.07.2010
27 09.12.2010 Haushaltsbegleitgesetz 2011 - Artikel 19
INHALT: Streichung der Rentenversicherungsbeiträge von Bezieher von ALG II (Artikel 19)
01.01.2011
28   Rentenanpassung 2011 (Rentenwertbestimmungs-Verordnung)
INHALT: Neuer aktueller Rentenwert und Rentenanpassung
01.07.2011
29   Beitragssatzverordnung 2012
INHALT: Absenkung des Beitragssatzes zur allgemeinen Rentenversicherung von 19,9% auf 19,6%.
 
30   Rentenanpassung 2012 (Rentenwertbestimmungs-Verordnung)
INHALT: Neuer aktueller Rentenwert und Rentenanpassung
01.07.2012
31 05.12.2012 Gesetz zu Änderungen im Bereich der geringfügigen Beschäftigung
INHALT: Anhebung der Geringfügigkeitsgrenze auf 450 Euro, Spannweite der Minijob-Zone zwischen 450 und 850 Euro, opt-out statt opt-in Regelung bei der Rentenversicherungspflicht
01.01.2013
32 05.12.2012 Beitragssatzgesetz 2013
INHALT: Der Beitragssatz zur gesetzlichen Rentenversicherung wird ab 01.01.2013 von 19,6 % auf 18,9 % abgesenkt. Der Anstieg der Nachhaltigkeitsrücklage (bis 2003 als Schwankungsreserve bezeichnet) auf über 150 % einer Monatsausgabe macht das möglich
01.01.2013
33 20.12.2012 Haushaltsbegleitgesetz 2013 - Artikel IV und V (SGB VI)
INHALT: Der (allgemeine) Bundeszuschuss an die Rentenversicherung wird im Jahr 2013 um 1 Mrd. Euro und in den Jahren 2014 bis 2016 um jeweils 1,25 Mrd. Euro gekürzt.
01.01.2013
34 24.06.2013 Gesetz zur Verbesserung der steuerlichen Förderung der privaten Altersvorsorge (Altersvorsorge-Verbesserungsgesetz)
INHALT: Einführung eines Produktinformationsblatts über geförderte Altersvorsorgeprodukte, Begrenzung der Wechselkosten bei Riester-Verträgen, steuerliche Förderung einer Absicherung gegen Berufs- und Erwerbsunfähigkeit
01.07.2013
35   Rentenanpassung 2013 (Rentenwertbestimmungs-Verordnung)
INHALT: Neuer aktueller Rentenwert und Rentenanpassung
01.07.2013
36 26.03.2014 Gesetz zur Festsetzung der Beitragssätze in der gesetzlichen Rentenversicherung für das Jahr 2014
INHALT: Festsetzung des Beitragssatzes zur GRV auf 18,9 % im Jahr 2014
01.01.2014
37 23.06.2014 Rentenversicherungs-Leistungsverbesserungsgesetz
INHALT: Abschlagsfreie Altersrente ab 63, Mütterrente, Ausweitung der Zurechnungszeiten
01.07.2014
38   Rentenanpassung 2014 (Rentenwertbestimmungs-Verordnung)
INHALT: Neuer aktueller Rentenwert und Rentenanpassung
01.07.2014
39   Rentenanpassung 2015 (Rentenwertbestimmungs-Verordnung)
INHALT: Neuer aktueller Rentenwert und Rentenanpassung
01.07.2015
40 21.12.2015 Gesetz zur Umsetzung der EU-Mobilitätsrichtlinie
INHALT: Abbau von Mobilitätshindernissen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die sich aus Regelungen zur betrieblichen Altersversorgung (insbesondere Dauer der Anwartschaftszeit, bevor betriebliche Altersvorsorgebeiträge portabel werden) ergeben können.
01.01.2018
Quelle: Gerhard Bäcker: Chronologie gesetzlicher Neuregelungen, April 2016

Tabellen zur Entwicklung der gesetzlichen Rente und Altersvorsorge

Tabelle: Zusammensetzung des Alterseinkommens in fünf Ländern (FAS 26.10.2003)
Tabelle: Notwendige Altersvorsorge bei 70 Prozent des Nettoeinkommens zu Rentenbeginn der Geburtsjahrgänge 1950, 1960, 1970 und 1980 (FAS 25.12.2003)
Tabelle: Vergleich der IWG-Szenarien zur Entwicklung der Standardbruttorenten mit der tatsächlichen Entwicklung (FAS 22.01.2006)
Tabelle: Prozentanteil der gesetzlichen Rente vom letzten Bruttoeinkommen in Westdeutschland für 1944 - 1989 Geborene (Vorsorgeatlas 2009; FAS 17.06.2009)
Tabelle: Rentenlücken, die durch private Altersvorsorge gefüllt werden müssen (FAS 17.06.2009)
Tabelle:
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webmaster@single-generation.de Erstellt: 08. Februar 2019
Update: 11. Februar 2019