2017
BMAS (2017): Gute Löhne, gute Rente: Gesetzliche Altersbezüge
steigen zum 1. Juli,
in:
Pressemitteilung des
Bundesarbeitsministeriums v. 22.03.
"Nach den nun vorliegenden
Daten des Statistischen Bundesamtes und der Deutschen
Rentenversicherung Bund steht die
Rentenanpassung zum 1. Juli 2017 fest:
In Westdeutschland steigt die Rente um 1,90 Prozent, in den
neuen Ländern um 3,59 Prozent. Damit beträgt der aktuelle
Rentenwert (Ost) nun 95,7 Prozent des aktuellen Rentenwerts West
(bisher: 94,1 Prozent)", meldet das Bundesarbeitsministerium.
STEFFEN, Johannes (2017): Rechengrößen der Sozialversicherung und
sonstige Werte für das 2. Halbjahr 2017.
Mindestlohn wirkt im Osten abermals
anpassungssteigernd,
in:
sozialpolitik-portal.de v. 15.05.
CREUTZBURG, Dietrich (2017): Angleichungsgesetz könnte Ost-Renten
bremsen.
Koalition ringt um einheitliches
Rentenrecht. Lohnanstieg bringt Fahrplan durcheinander,
in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 15.05.
Dietrich CREUTZBURG berichtet nun
über ein Problem, das bereits vor Beschluss des Gesetzes zur
Ostrentenangleichung durch das Bundeskabinett Mitte Februar bekannt
sein musste, denn die Zahlen zur Rentenanpassung wurden bereits
am 22. März
veröffentlicht. Dass das Problem erst jetzt nach den drei
Landtagswahlen in die Öffentlichkeit gezerrt wird, dürfte alles andere
als ein Zufall sein.
Anlass ist eine
Anhörung zum Thema am 15. Mai. CREUTZBURG stellt die Kritik von
Eckart BOMSDORF in den Mittelpunkt, denn die Rentenanpassung zum 1.
Juli 2017 wird das Ziel, das erst für nächsten Juli vorgesehen war,
fast erreichen. Die im Gesetzesentwurf vorgesehene "Deckelung", so die
Argumentation, könnte die Rentenangleichung hemmen, statt sie zu
befördern. BOMSDORF plädiert deshalb für eine
"Meistbegünstigungsklausel", d.h. die Rentenangleichung könnte dann
auch schneller erfolgen als vom Gesetz vorgesehen.
Der
ursprüngliche Gesetzesentwurf von Andrea NAHLES vom Juli 2016
musste auf ausdrücklichen Wunsch der CDU/CSU wegen zu hoher Kosten so
zusammengestrichen und zeitlich gedehnt werden, dass dieses Problem
überhaupt erst virulent werden konnte, was CREUTZBURG jedoch unerwähnt
lässt.
Die weiteren Kritikpunkte, die
CREUTZBURG an dem Gesetzesentwurf bemängelt, sind dagegen bereits
ausführlich öffentlich diskutiert worden.
LAMBECK, Fabian
(2017): Mehr könnte für Ostrentner bald weniger sein.
Gesetzentwurf zur Rentenangleichung
erntet bei einer Anhörung im Bundestag teilweise deutliche Kritik,
in:
Neues Deutschland v. 17.05.
Im Gegensatz zu Dietrich CREUTZBURG
vorgestern in der FAZ, führt
Fabian LAMBECK im Hinblick auf die
Anhörung am 15. Mai nicht nur Eckart BOMSDORF, sondern auch die
AWO als Kritiker der Angleichungsstufen an:
"Diese geringe Steigerung könnte
dazu führen, dass der Rentenwert Ost nach der derzeitigen
Anpassungsformel höher ausfällt »als nach der für diesen Stichtag im
Gesetzesentwurf vorgeschlagenen ersten Anpassungsstufe«, so die AWO."
Während CREUTZBURG mit Verweis auf
BOMSDORF von einer "Meistbegünstigungsklausel" sprach, spricht LAMBECK
von einer "Mindestbegünstigungsklausel", meint aber den gleichen
Sachverhalt.
LAMBECK bringt vor allem die Sicht
der Volkssolidarität als Lobbyverband der Ostdeutschen zur Sprache,
der entsprechend die Nichtberücksichtigung der Interessen ostdeutscher
"Reichsbahner, Beschäftigte im Sozial- und Gesundheitswesen oder in
der DDR Geschiedene" beklagt.
LAMBECK, Fabian (2017): Auf
die lange Bank geschoben.
Bundestag beschließt trotz Kritik
von Opposition und Experten die Rentenangleichung bis 2025,
in:
Neues Deutschland v. 02.06.
Fabian LAMBECK berichtet über die Kritik von
Sabine ZIMMERMANN (Linkspartei) am Wegfall der Höherwertung. Die
Gewerkschaften, die ebenfalls lange Zeit für die Beibehaltung
plädierten, sind mittlerweile umgeschwenkt, sodass der Widerstand
sich auf rein ostdeutsche Interessen beschränkte:
"»Im Osten verdienen
Vollzeitbeschäftigte immer noch 24 Prozent weniger als im Westen
des Landes«, so Zimmermann. Tatsächlich gibt es bei den
Tariflöhnen kaum noch Unterschiede, da jedoch mehr als die Hälfte
aller Ostdeutschen ohne Tarifvertrag arbeitet, schließt sich die
Lohnlücke in vielen Bereich nicht."
LAMBECK kramt noch einmal die
Kritik an dem Stufenkonzept von AWO und Eckart BOMSDORF heraus,
letztere ist jedoch durch Änderungen am Gesetzesentwurf in letzter
Minute eingeflossen, was uns LAMBECK verschweigt. Nun kann die
Rentenangleichung nicht mehr durch die Stufen gebremst werden, falls
die Lohnentwicklung eine höhere Angleichung ergeben würde.
Der letzte Kritikpunkt, die
Benachteiligung von Frauen, deren Ehe zu DDR-Zeiten geschieden
wurde, wird durch die Rentenangleichung nicht berücksichtigt. Dazu
hatte die Linkspartei einen entsprechender Antrag eingebracht.
DRV (2017): Ost-West-Angleichung und Verbesserung der EM-Rente.
Bundesrat billigt Änderungen,
in:
Pressemitteilung der Deutschen
Rentenversicherung v. 07.07.
STROHSCHNEIDER, Tom
(2017): Das langsame Verschwinden des Ostens.
ND-Serie zur Bundestagswahl (1): In
den Wahlprogrammen der meisten Parteien spielen die "neuen Länder"
keine besondere Rolle mehr,
in: Neues
Deutschland
v. 04.08.
Tom STROHSCHNEIDER beklagt, dass
sich die Parteien kaum noch um die spezifischen Probleme in
Ostdeutschland kümmern. Die SPD, so sein Vorwurf, setze sich z.B.
nicht für eine schnellere Angleichung der Ostrenten ein. Außerdem
werde nicht mehr die Sonderzone Ost, sondern nur die
Strukturschwäche von Regionen in Deutschland betont. Einzig der
Gerechtigkeitsfonds, den zuerst die Sächsische
Integrationsministerin Petra KÖPPING ins Spiel gebracht hat, wird
als genuiner Beitrag in Sachen ostdeutscher Belange gewertet:
"Die SPD will einen Fonds für
jene, »die bei der Überleitung der Alterssicherung der DDR ind das
bundesdeutsche Recht erhebliche Nachteile erlitten haben, die im
Rentenrecht nicht lösbar sind«. Hierbei geht es unter anderem um die
unzureichende Anerkennung der Ansprüche von Geschiedenen-
Beschäftigten der Braunkohleveredelung oder Krankenschwestern",
heißt es bei STROHSCHNEIDER. Dass
es dabei auch um die ehemaligen Stasi-Mitarbeiter geht, das ist
selbst STROHSCHNEIDER zu heikel.
Die Linkspartei ist für
STROHSCHNEIDER auch nicht mehr eine uneingeschränkte Ostpartei wie
noch die PDS:
"Neuere Studien zufolge wohnt die
Anhängerschaft der Linkspartei heute zu fast 60 Prozent im Westen.
Fast jeder fünfte ihrer Wähler bundesweit ist unter 29 Jahre alt und
kennt die Zeit vor der Wende nur noch aus Büchern",
meint STROHSCHNEIDER, der nur in
Dietmar BARTSCH noch einen Anwalt in Sachen ostdeutscher Belange
sieht:
"Der Fraktionschef ist so etwas
wie die Verkörperung des Ostthemas in der ersten Reihe der
Linkspartei - Sahra Wagenknecht wohnt im Saarland, Katja Kipping
gehört politisch zur Nachwende-Generation und Bernd Riexinger ist
ein Westgewerkschafter."
Dennoch widmet die Linkspartei
dem Osten als einzige Partei ein eigenes Kapitel und die
Ostrentenangleichung soll gemäß Wahlprogramm sofort und
steuerfinanziert erfolgen.
LOCKE, Stefan (2017): Vom Ende
der Sprachlosigkeit.
Seit Sachsens
Integrationsministerin Petra Köpping über die harte Nachwendezeit
spricht, kommen erschütternde Geschichten ans Licht. Diese
Aufarbeitung aber passt nicht allen,
in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 05.08.
Eine Rede im Herbst vergangenen
Jahres hat das Leben der sächsischen Integrationsministerin Petra
KÖPPING verändert:
"Seitdem trifft Köpping
Bergleute und Krankenschwestern, den Rentenbeiträge aus der DDR
heute nicht mehr anerkannt werden, sie sitzt mit Künstlern
zusammen, die nach der Wiedervereinigung in Existenznot
gerieten, spricht mit in der DDR geschiedenen Frauen, die heute
vielfach in Alterarmut leben, weil es keinen
Versorgungsausgleich gab. (...) DDR-Eisenbahner (...) regt (...)
auf, dass ihre Betriebsrenten, für die sie Beiträge zahlten
»einfach weggewischt« wurden. Stattdessen verkaufte die
Bundesbahn die Filetstücke der Reichsbahn in Ost-Berlin und
füllte mit dem Erlös ihre gähnend leere Pensionskasse auf. Das
Nachsehen hatten die Ost-Bahner, die keinen Anspruch darauf
haben. »Die Renten der West-Bahner werden auch zu unseren Lasten
gezahlt«, sagt ein Mitarbeiter."
Ein Gerechtigkeitsfonds, der es
in das SPD-Wahlprogramm geschafft hat, soll Abhilfe schaffen:
"Es ist ein Härtefalltopf für
diejenigen, die etwa bei der Rentenüberleitung erhebliche
Nachteile erlitten haben".
Aber damit ist die Aufarbeitung
nicht getan, denn die "beispiellose Deindustrialisierung ganzer
Landstriche" hat zu Demütigungen im Osten geführt, von denen
Stefan LOCKE einige herausgreift. Aber wem passt das nicht?
"Die Linkspartei ist
aufgeschreckt durch den Zuspruch für die Ministerin (...).
Sachsens CDU wiederum ist genervt. (...) Ministerpräsident
Stanislaw Tillich soll gar versucht haben, Köpping das Thema zu
entziehen. Sie aber beharrt darauf",
schreibt LOCKE dazu. Bereits im
aktuellen Spiegel schrieb Jochen-Martin GUTSCH über dieses
Thema, das neuerdings die westdeutsche Presse erreicht hat.
BISKY, Jens
(2017): Schweigen und Gebrüll sind Geschwister.
Arme Ossis, sind ja alle so
enttäuscht und frustriert. Schluss mit solchen Pseudoerklärungen für
den Erfolg der AfD. Wir brauchen genauere Analysen und Begriffe.
Hier sind schon mal zwei: Verweigerung und Enthemmung,
in:
Süddeutsche Zeitung v.
27.09.
Wenn BISKY die Rentenangleichung
nennt, dann richtet sich seine Argumentation frontal gegen die Sicht
von Petra KÖPPING, die die Integration der Nachwendeverlierer zur
politischen Herausforderung erklärt hat und mit einem
Gerechtigkeitsfonds die Defizite der Ostrentenangleichung - wenn
nicht zu beseitigen, so zumindest zu verringern verspricht.
2018
PUSCHNER, Sebastian (2018): Ran an die Superwurst.
Reiner Haseloff ist Sprachrohr der
Ost-CDU und nun in Euphorie - wegen der Sondierungen im Bund,
in:
Freitag Nr.3 v. 18.01.
"Haseloff (...) saß in der
Sondierungsgruppe zu
»Kommunen/Wohnungsbau/Miete/ländlicher Raum«. (...)
Nach Stanislaw Tillichs Rücktritt in Sachsen ist Haseloff nun das
prominenteste Sprachrohr der ostdeutschen CDU-Landesebene, und als
solches kann er nach den Sondierungen immerhin diese vier Zeilen
Sondierungsergebnis vermelden: »Der Bund wird schrittweise einen
höheren Anteil bei den Erstattungen an die Rentenversicherung für
die Ansprüche aus den Sonder- und Zusatzversorgungssysteme der
ehemaligen DDR übernehmen und damit die ostdeutschen Bundesländer
entlasten (AAÜG).« Es geht um Rentenansprüche, die 1990 nicht
genau administrativ zuzuordnen waren und größtenteils den Ländern
aufgebrummt wurden (...). Und wohl weil sich DDR-Erwerbsbiografien
als komplexer denn gedacht entpuppten, ist das Volumen dieser
Ansprüche nicht abgeschmolzen wie geplant, sondern gewachsen.
Sachsen-Anhalt zahlt 430 Millionen Euro jährlich, vier Prozent des
Landeshaushaltes",
erklärt uns Sebastian PUSCHNER
zur Interessenlage des Ministerpräsidenten Reiner HASELOFF, der
deshalb zu den Befürwortern einer Koalition von CDU/CSU/SPD
gehört.
PERGANDE, Frank
(2018):
Sonderrente für die Stasi.
Und zahlen müssen die ostdeutschen
Länder. Jetzt aber wehren sie sich,
in:
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
v. 21.01.
Während Stefan PUSCHNER im aktuellen Freitag das Problem der Zusatz-
und Sonderrenten nur peripher behandelt, holt Frank PERGANDE weit aus,
wobei er die Sonderrente für Mitarbeiter der Staatssicherheit
besonders betont, obwohl deren Anzahl gering ist, aber hohes
Empörungspotenzial besitzt.
"!990 wurde vermutet, dass etwa
300.000 DDR-Bürger Rente aus den Zusatz- und Sonderleistungen beziehen
würden. (...).
Derzeit gibt es 1,3 Millionen Anspruchsberechtigte. Darunter sind etwa
830.000 Renten mit Zusatzversorgung und etwa 430.000 mit
Sonderversorgung, darunter wiederum 63.000 Renten für ehemalige
Angehörige der Staatssicherheit. Das alles kostet 2,7 Milliarden Euro
im Jahr. Und so geht es in den nächsten Jahren weiter, Tendenz
steigend. Die letzten Anspruchsberechtigten kommen 2030 in die Rente",
beschreibt PERGANDE das Problem.
Die Lasten tragen zu 40 % der Bund und zu 60 % die neuen Bundesländer.
Im Sondierungspapier ist eine Änderung geplant, d.h. die neuen
Bundesländern sollen entlastet werden. Wie, das wird jedoch nur vage
gesagt. Der Bund soll schrittweise die Kosten übernehmen.
VATES, Daniela
(2018): Ost-Rentnern soll es besser gehen.
Verhandler einigen sich auf Fonds
zum Ausgleich von Nachteilen. Vor allem Frauen betroffen,
in:
Frankfurter Rundschau v. 02.02.
NEIßE, Wilfried (2018): Im Osten geschieden tut
heute weh.
Brandenburg: Landesparlament
beschoss Appell zur Einführung eines Entschädigungsfonds,
in:
Neues Deutschland v. 02.02.
CREUTZBURG, Dietrich
(2018): Rentner bekommen gut 3 Prozent mehr Geld.
Renten steigen stärker als die
Löhne - doch die "Mütterrente II" wird künftige Erhöhungen dämpfen,
in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung
v. 21.03.
"Zusammen
mit den vier vergangenen Rentenerhöhungen ergibt sich nun eine
Gesamterhöhung um 13,8 Prozent (West) und 19,2 Prozent (Ost)
innerhalb von fünf Jahren",
rechnet uns Dietrich CREUTZBURG
vor. Inwiefern diese Rentenerhöhung aufgrund des
Alterseinkünftegesetzes geschmälert wird, bleibt dabei unbeachtet.
"Den
Senioren im Osten kommt (...) eine Sonderklausel des 2017
beschlossenen Gesetzes zur Ost-West-Angleichung des Rentenrechts
zugute: Mit genau 3,37 Prozent fällt deren neue Rentenerhöhung
sogar etwas stärker aus, als in dem Gesetz eigentlich vorbestimmt
ist. Mit den dort vorgesehenen festen Angleichungsschritten wären
die Ostrenten diesmal um 3,33 Prozent gestiegen; weil die übliche
Berechnung mit den Lohn- und Arbeitsmarktdaten aber sogar zu einem
höheren Ergebnis führt, wird nun dieses umgesetzt",
schreibt CREUTZBURG zu den
Auswirkungen des Rentenüberleitungs-Abschlussgesetzes.
PETER, Tobias
(2018): Kräftiges Plus für Rentner.
Bezüge steigen,
in:
Frankfurter Rundschau v. 21.03.
Tobias PETER verkauft uns das
Rentenüberleitungs-Abschlussgesetz, das auf Drängen der SPD
durchgesetzt, aber von der CDU/CSU so verwässert wurde, dass es eher
einem Placebo gleich kommt, als Erfolg. Dass die Rentenanpassung 2018
ohne das Gesetz genauso erfolgt wäre, das verschweigt uns PETER
deshalb lieber.
LASCH, Hendrik (2018):
Ein Härtefallfonds reicht nicht.
Benachteiligte Ost-Rentner
unzufrieden mit Koalitionsvertrag. Pläne für Demonstration in Berlin,
in: Neues
Deutschland v. 14.04.
"Die SPD hatte im Wahlkampf für einen Gerechtigkeitsfonds geworben, im
Koalitionsvertrag ist nur davon die Rede, dass für »Härtefälle« dank
einer »Fondslösung« ein Ausgleich geschaffen werden soll. Das aber,
sagt Dietmar Polster von der Eisenbahnergewerkschaft EVG, »bringt uns
gar nichts«. Der Fonds würde, sagt er, nur einzelnen Betroffenen, aber
nicht den Berufsgruppen insgesamt helfen. (...).
Inzwischen gibt es noch etwa 19 Gruppen, denen nach ihrer eigenen
Überzeugung rechtmäßig erworbende Anwartschaften nicht anerkannt
werden, darunter Reichsbahner, Bergleute, Angehörige der technischen
Intelligenz oder Beschäftigte im Gesundheitswesen. Frauen, die sich in
der DDR scheiden ließen, erhalten - anders als Frauen im Westen -
keinen Versorgungsausgleich",
berichtet Hendrik LASCH. Landesministerin Petra KÖPPING ist in der SPD
diejenige, die die Interessen der ostdeutschen Rentner vertritt. Da
die Gruppen jedoch meist jede nur für die eigenen Interessen kämpft,
muss sich die Politik nicht besonders um diese meist schon betagten
Wutbürger kümmern. Die in Aussicht gestellte Demonstration anlässlich
einer Anhörung zum Problem im Bundestag, die im Frühsommer stattfinden
soll, könnte deshalb gar nicht erst zustande kommen.