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Singles in Italien

 
       
   

Die Geburtenentwicklung in Italien

 
       
   
Tabelle: Die Geburtenentwicklung in Italien 1960 - 2017
 

Jahr

1960 1970 1980 1990 1995 2000 2005 2010 2013 2014 2015 2016 2017
Geburtenrate (TFR) 2,37 2,38 1,64 1,33 - 1,26 1,34 1,46 1,39 - 1,35 1,34 1,32
Quellen: Eurostat Online Jahrbücher (Zugriffe: 11.04.2015 und 10.02.2016); Beim Zugriff am 11.04.2015 wurden für die Jahre 2005 und 2010 eine niedrigere Geburtenrate angegeben (2005: 1,32; 2010: 1,41); 2016: Schätzung gemäß ISTAT v. 06.03.2017; 2017: Zahlen gemäß ISTAT v. 28.11.2018
 
       
   
Tabelle: Die Geburtenentwicklung in Italien (TFR) 1972 - 1997
Jahr 1977 1982 1987 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997
TFR 1,97 1,60 1,35 1,35 1,36 1,33 1,33 1,26 1,21 1,17 1,21 1,22
Quelle: GOLINI 1999, S.48; eigene Darstellung
 
Tabelle: Geburtenrate der italienischen Frauenjahrgänge (CFR) 1924 - 1963
 

Frauenjahrgang

Jahr 1924 1929 1934 1939 1944 1949 1954 1959 1960 1961 1962 1963
CFR 2,34 2,32 2,33 2,19 2,10 1,92 1,85 1,71 1,69 1,65 1,61 1,59
Quelle: GOLINI 1999, S.48; eigene Darstellung
 
       
   
Tabelle: Kinderlosigkeit der Frauenjahrgänge 1940 - 1975 in Italien
Variante Endgültige Kinderlosigkeit der Frauenjahrgänge 1940-1955 (in Prozent) Geschätzte endgültige Kinderlosigkeit der Frauenjahrgänge 1960-1975 (in Prozent)
1940 1945 1950 1955 1960 1965 1970 1975
untere 12,3 9,7 11,4 11,8 15,6 16,8 16,6 15,9
obere 16,4 19,3 23,4 25,5
Quelle: Tomáš Sobotka 2005, S.21; eigene Darstellung
 
       
       
   

Italienische Singles und gesellschaftlicher Wandel in den Medien (1999 - 2017)

 
       
   
1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019
 
       
   

1999

GOLINI, Antonio (1999): Geburtenentwicklung und demographische Trends in Italien. In: Christian Leipert (Hrsg.) Aufwertung der Erziehungsarbeit Europäische Perspektiven einer Strukturreform der Familien- und Gesellschaftspolitik, Opladen: Leske + Budrich, S.59-66

"In den vergangenen Jahrzehnten hat Italiens Geburtenrate das bisher niedrigste Niveau erreicht, das jemals in der überlieferten menschlichen Geschichte registriert worden ist. So lag die Geburtenrate in den Jahren von 1993 bis 1995 zwischen 1,17 und 1,26 Kinder pro Frau. Das war die weltweit niedrigste Geburtenrate in einem hoch bevölkerten Land. Im Jahre 1996 erzielte dann Spanien den Jahres»rekord« mit dem Wert von 1,15 Kindern pro Frau.
Die italienische Geburtenrate liegt seit 1977 unter dem Niveau des Ersatzes der Bevölkerung (»Reproduktionsniveau«) und ist seitdem bis heute ständig unter diesem Niveau geblieben. Den gleichen Trend hat man auch bei Geburtenraten von Frauenkohorten beobachtet, auch wenn diese nicht ganz so rapide absanken. Als Geburtenrate des Frauenjahrgangs (Kohorte) des Jahres 1965 ist etwa ein Wert von 1,59 Kindern pro Frau ermittelt worden. Italien ist mit seinen Kohortengeburtenraten seit dem Jahrgang des Jahres 1948 (1,96 Kinder pro Frau) ständig unter dem Niveau des Generationenersatzes geblieben" (S.47f.),

erläutert Antonio GOLINI die Geburtenentwicklung in Italien anhand der zusammengefassten Geburtenziffer (TFR) und der Kohortenfertilität (CFR). Der Frauenjahrgang 1965 hat jedoch im Jahr 1997 erst das Alter von 32 Jahren erreicht, d.h. die endgültige Kinderzahl ist für diesen Jahrgang noch nicht erreicht.

2001

HELBERT, Frank (2001): Versichert und vorbei.
"Hausfrau" ist in Italien mittlerweile ein anerkannter Beruf - ab März sogar mit eigener Versicherung. Doch auch im traditionellen Mamaland ist die casalinga ein aussterbendes Lebensmodell,
in: TAZ v. 24.02.

HELBERT, Frank (2001): Hausfrau adé.
in:
TAZ v. 24.02.

taz-Thema: Kein Nachwuchs für Europa

BRAUN, Michael (2001): "Die Frau arbeitet viel mehr als ein Mann" (Rom),
in:
TAZ v. 22.03.

BRAUN, Michael (2001): Die Familie als Ersatz für den Sozialstaat (Rom),
in: TAZ v. 06.04.

GÖTZ, Thomas (2001): Belebungsversuche für die Ermatteten,
in: Berliner Zeitung v. 14.04.

MINARDI, Sabina (2001): Single tutto si fa per te Minisurgelati.
Monofamiglie. La nuova frontiera della aziende,
in: L'Espresso v. 03.05.

FISCHER, Heinz-Joachim (2001): Bei Mamma ist's am schönsten.
Immer mehr junge Italiener wohnen noch bei ihren Eltern,
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 15.09.

2002

GREGORIO, Walter de (2002): Die Mammas machen sich davon.
SZ-Thema: Italiens Frauen zeigen, was Emanzipation wirklich heisst: Für ihr Glück brauchen sie weder einen Ehemann noch dessen Karriere
in: SonntagsZeitung v. 20.01.

KLÜVER, Henning (2002): Pronto? Mamma? Setz die Pasta auf!
Die Italiener sind ein Volk von Muttersöhnchen – und doch hat sich „la famiglia“ in den letzten Jahren radikal gewandelt,
in: Süddeutsche Zeitung v. 09.02.

MUMELTER, Gerhard (2002): "Die Wiegen sind leer".
Italiens Gemeinden locken mit Finanzhilfen die Frauen zum Kinderkriegen,
in: Der Standard v. 02.03.

MIGGE, Thomas (2002): "Frauen sind einfach besser drauf".
Scheidung in Italien: Männer verkraften Trennung schlecht,
in: Saarbrücker Zeitung v. 11.05.

2003

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG-Serie: Die demographische Zeitbombe (Teil 3)

PILLER, Tobias (2003): Junge Rentner in Italien.
Ein Abschied von Privilegien mit langen Übergangsfristen,
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 21.08.

Tobias PILLER beschreibt uns zuerst ausführlich die paradiesischen Zustände für Rentner in Italien vor den Rentenreformen 1992 und 1995.

"Das System der Frühverrentung, mit dem Italien neben Frankreich noch immer die jüngsten Rentner der OECD hervorbringt (Männer mit durchschnittlich 59,3 Jahren, Frauen mit 58,4), soll bis 2008 auslaufen."

PILLER, Tobias (2003): Italiens Gewerkschaften streiken gegen Berlusconis Rentenreform.
Gegen Einschränkung des Rechts auf Frührenten. Jüngere Italiener werden schlechter behandelt,
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 25.10.

2004

CAPUA, Carlotta Mismetti (2004): Mamme no grazie.
L'Italia sta diventando un Paese senza figli. Le donne aspettano, per tanti motivi. La carriera, l'attesa del momento giusto, la ricerca della stabilità. E tante rinunciano,
in: Espresso v. 14.10.

SCHÜMER, Dirk (2004): Arme reiche Männer,
Sorgenraum Europa: Italien,
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 01.12.

Dirk SCHÜMER berichtet über das vergreisende Ein-Kind-Familien-Italien: "Die ländliche Küche, die heimeligen Altstädte, die Geborgenheit der Großfamilie - das alles gibt es im Alltag der Vorstadtitaliener, die hektisch aus der Kühltruhe leben, längst nicht mehr. Während viele halb aufgegebene Dörfer und Städtchen in der Toskana und Umbrien höchstens am Wochenende von nordeuropäischen oder Mailänder Zweitwohnungsbesitzern belebt werden, wächst in den Städten die Mehrheit der Sprößlinge als gestresste Einzelkinder heran - mit starker Bindung an die Großeltern, die das alte, das solidarische, das rückständige Italien noch aus eigener Erfahrung kennen."

2005

SCHÜMER, Dirk (2005): Familienland Italien.
Zu heilig für Geburten,
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 28.04.

GERHARTZ, Katja (2005): Italien, das Land der Kinder, vergreist.
Die Großfamilie bleibt dennoch das Ideal,
in: Welt v. 10.05.

Nach der FAZ berichtet nun auch die Welt über den Geburtenrückgang in Italien. 

RUSSO, Claudia (2005): Lebenslang Hotel Mama.
Italien leidet unter so hoher Jugendarbeitslosigkeit wie kaum ein anderes EU-Land. Auch Reformen verbesserten die Situation der Jugendlichen nicht. Die Politik ist ratlos,
in: Welt am Sonntag v. 18.09.

2006

SCHÜMER, Dirk (2006): Generation Promille.
Jung aus Not: Ein Roman klärt über Italiens Jugend auf,
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 25.04.

Dirk SCHÜMER berichtet über den Roman Generazione 1000 Euro, den die Italiener Antonio INCORVAIA (Jahrgang 1975) und Alessandro RIMASSA (Jahrgang 1974) im Internet veröffentlicht haben. Er behandelt die  italienische Variante der deutschen "Generation Praktikum". Die Wiener Stadtzeitschrift Falter hat deshalb die Romane von INCORVAIA & RIMASSA und von Nikola RICHTER ("Die Lebenspraktikanten") bereits im März zusammen besprochen und die Autoren interviewt. SCHÜMER meint zur italienischen Situation:

"Wieso Italiens Geburtenrate zu den niedrigsten der Welt gehört, wieso die Raten für Scheidung und Abtreibung konstant hoch liegen und im Süden die organisierte Kriminalität nicht zurückzudrängen ist, kann bei den prekären Lebensumständen der heute Dreißigjährigen niemanden verwundern. Wo nur zehn Prozent der Studienabgänger im ersten Jahr eine Festanstellung bekommen, wo weitere zehn Prozent sich mit einem Kurzzeitvertrag begnügen müssen und der Rest zur bloßen Verfügungsmasse wird, richten Normen und Traditionen nicht mehr viel aus."

2007

JUNGLE WORLD-Titelgeschichte: Wohnst du noch?
Wohnungsnot in Europa

MATTEONI, Federica (2007): Hotel Mamma.
Wohnungsnot in Italien,
in: Jungle World Nr.2  v. 10.01.

SPIEGEL -Titelgeschichte: Der vergoldete Käfig.
Wie der Staat die Frauen vom Beruf fernhält - und trotzdem nicht mehr Kinder geboren werden

SMOLTCZYK, Alexander (2007): Ciao, bambini.
In manchen Städten gibt es mehr Bilder von Caravaggio als Kinderspielplätze: Italien ist zum Land der Einzelkinder geworden,
in: Spiegel Nr.9 v. 26.02.

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG-Serie: Projekt Familie (Teil 2) Kinder, Krippen, Karriere.
SZ-Korrespondenten berichten, wie die Kinderbetreuung im Ausland funktioniert. Die Unterschiede sind gewaltig

STEFAN, Ulrich (2007): Unter Druck.
Italien: Die meisten Mütter müssen arbeiten - sonst reicht das Geld nicht,
in: Süddeutsche Zeitung v. 16.03.

PILLER, Tobias (2007): Italiens Trugbild von den Renten.
Wegen Verschwendung steht den jungen Italienern eine böse Überraschung bevor,
in: Frankfurter Allgemeine
Zeitung v. 11.08.

"Zwar gehört Italien mit einer Geburtenrate von 1,35 Kinder je Frau - zusammen mit Deutschland und Spanien - zu den Ländern mit der ungünstigsten Altersstruktur in der Bevölkerung. Dennoch leisten sich die Italiener noch ein überaus luxuriöses Rentensystem. Nach 35 Beitragsjahren, im Alter von 57 - oder bald 58 - Jahren bezahlt die staatliche Rentenkasse rund 70 Prozent des letzten Gehalts. So viel erhält in Deutschland nicht einmal ein Rentner mit 45 Beitragsjahren. Und dennoch brüsten sich seit Jahren die italienischen Politiker, sie hätten im Gegensatz zu den Deutschen die Rentenprobleme ihres Landes schon gelöst",

kritisiert Tobias PILLER. Erst zum Schluss verrät der Autor, dass diese Luxusrenten nur für die älteren Rentner gelten, denn:

"Italiener mit heute 30 oder 40 Jahren können nur noch Sparrenten von 35 oder 40 Prozent des letzten Einkommens erwarten".

2008

KLINGHOLZ, Reiner/KRÖHNERT, Steffen/HOßMANN, Iris (2008): Die demografische Zukunft von Europa. Wie sich die Regionen verändern, München: Deutscher Taschenbuch Verlag

GÜCKEL, Bernhard (2008): Warum bekommen italienische Mütter immer weniger Bambinies?
Erklärungsversuche gewollter Kinderlosigkeit in Italien,
in: BIB-Mitteilungen, Heft 2 v. 08.09.

BAER, Hermann (2008): Der Weg senkt sich.
Italien liest wieder Spenglers "Untergang des Abendlandes",
in: Süddeutsche Zeitung v. 07.10.

2014

MESCO, Manuela (2014): Immer mehr Frauen in Italien entscheiden sich gegen Kinder,
in: Wallstreet Journal Deutschland Online v. 27.04.

"Ein Viertel aller italienischen Frauen beenden die gebärfähige Phase, ohne ein Kind in die Welt gesetzt zu haben. In Frankreich liegt ihr Anteil bei 10 Prozent, in den USA bei 14 Prozent.
(...).
Nach Angaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ist der Anteil der kinderlosen Frauen mit Geburtsjahr 1965 – also allen Frauen, die im nächsten Jahr 50 Jahre alt werden – fast 10 Prozentpunkte höher als unter jenen, die 1960 geboren wurden",

erklärt uns MESCO. 25 % kinderlose Frauen des Jahrgangs 1965, das wären mehr Kinderlose als in Deutschland. Im Artikel wird weder das Jahr genannt, in dem die Daten erhoben wurden, noch wird angegeben, ob die italienische Statistik Kinderlosigkeit überhaupt korrekt erfassen kann. In Deutschland wurde dies bislang lediglich in den Jahren 2008 und 2012 erhoben. In Punkto Kinderlosenzahlen sollte man generell skeptisch sein. In Deutschland wurde die Kinderlosigkeit des Frauenjahrgangs 1965 lange Zeit auf ein Drittel geschätzt, obwohl sie nur ca. ein Fünftel beträgt. 

"Das hohe Niveau der Kinderlosigkeit verschärft die gefährliche demographische Krise in Italien. Schon jetzt kommen auf 100 Kinder unter 14 Jahren rund 150 Menschen im Alter über 65. Die jüngere Generation ist zunehmend nicht mehr in der Lage, die Renten für die wachsende Zahl der Pensionäre zu verdienen. Nach Projektionen von Istat werden bis 2050 insgesamt 263 Ältere auf 100 Jüngere in Italien kommen",

schreibt MESCO weiter. Der Altenquotient wird in der Regel als Verhältnis der Erwerbsfähigen zu den Älteren angegeben, während hier die Kinder ins Verhältnis zu den Älteren gesetzt werden, was keinen Sinn macht, denn die Erwerbsfähigen und nicht die Kinder müssen für die Renten aufkommen.

Fazit: Für ein Wirtschaftsblatt ist der Artikel eine Blamage. Die Informationen, die geliefert werden, sind zur Einschätzung der Lage in Italien ungeeignet, aber offenbar hält man uns Leser für besonders dämlich. Uns kann man offenbar auch ganz sinnfreie Zahlen vorsetzen. Das Thema demografischer Wandel ist ja derart präsent, dass jeder Bericht, der dem Zeitgeist entspricht, geglaubt wird!

2016

KERNER, Regina (2016): Seid fruchtbar und mehret euch.
Italiens Geburtenrate ist auf dem absoluten Tiefpunkt angelangt. Regierung steuert mit Baby-Bonus gegen,
in:
Frankfurter Rundschau v. 24.02.

"2015 gab es die niedrigste Geburtenrate seit Bestehen der Republik, im Schnitt bekommt eine italienische Frau 1,35 Kinder",

verkündet Radio Vatikan am 21.02.2016. Dies ist Unsinn. Im Jahr 2000 war die italienische Geburtenrate mit 1,26 Kindern pro Frau niedriger. Regina KERNER schreibt dagegen:

"So wenig Nachwuchs wie noch nie seit der Gründung Italiens im Jahr 1861 kam vergangenes Jahr zur Welt. (...). Italienerinnen haben im Schnitt nur noch 1,35 Kinder, während sogar in Deutschland die Geburtenrate zuletzt auf 1,47 anstieg."

Auch dies könnte zu Missverständnissen führen. Der Tiefststand der Geburten bezieht sich höchstens auf die Geburtenzahlen - wenn überhaupt, aber nicht auf die Geburtenrate.

SAUER, Ulrike (2016): Reich vererbt sich.
Die heutigen Spitzenverdiener in Florenz stammen aus Familien, die bereits im 15. Jahrhundert superreich waren. Eine Studie zeigt beispielhaft, wie wenige Wohlstand bewahren. Trotz Krisen, Revolutionen und Umverteilungspolitik,
in: Süddeutsche
Zeitung v. 09.06.

Ulrike SAUER berichtet über eine Untersuchung von Guglielmo BARONE & Sauro MOCETTI über die Reichtumsvererbung im italienischen Florenz, mit der sie Theorie zur Inter-Generationen-Mobilität des US-Amerikanischen Ökonomen Gary BECKER widerlegen.

KERNER, Regina (2016): Eieruhr und nationaler Fruchtbarkeitstag.
Italiens Gesundheitsministerin empört das Land mit einem Aufruf, mehr Kinder zu bekommen,
in:
Frankfurter Rundschau v. 02.09.

Gemäß Regina KERNER hat Italien derzeit die Rote Laterne in Sachen europäischer Geburtenraten, wobei uns jegliche Zahl vorenthalten wird, sodass wir das glauben können oder auch nicht, denn in Sachen Geburtenraten herrscht in unseren Qualitätszeitungen ein laxer Umgang. Die Argumente, die uns KERNER präsentiert sind uns Deutschen bereits bis zum Erbrechen zu den Ohren hingestopft worden. Nun haben uns die Italiener abgelöst, so scheint es jedenfalls. Die Gesundheitsministerin Beate LORENZIN, eine späte Mutter, die mit 43 Jahren noch Zwillingen gebar, will nun ihre Landsmänninnen missionieren mit Plakataktionen, die uns Deutschen sehr bekannt vorkommen. Wenig Fakten, dafür umso mehr Emotionen liefert uns KERNER in ihrem Artikel. Bei diesem Thema werden Fakten von Journalisten sowieso eher als störend empfunden: Die Emotionen ersetzen die Nachricht!

PILLER, Tobias (2016): Renzi verspricht Älteren mehr.
Für vorgezogenes Rentenalter und mehr Sozialrente,
in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 14.09.

"Nach Gesprächen mit den Gewerkschaften gilt nun die Einführung einer vorgezogenen Rente mit 63 Jahren als so gut wie beschlossen. Damit will Renzi auch das Problem der arbeitslosen älteren Italiener lösen, die keinen Arbeitsplatz haben, andererseits auch keine Sozialleistungen erhalten",

berichtet uns Tobias PILLER aus Italien, wo 2011 durch die Regierung unter Ministerpräsident Marion Monti das Renteneintrittsalter im Hauruck-Verfahren auf 67 Jahre hoch gesetzt wurde. Nun soll das Renteneintrittsalter flexibilisiert werden. Wer früher in Rente gehen will, muss mit Abschlägen von bis zu 15 oder gar 20 Prozent rechnen. Als Gegner dieser Regelung wird uns Giuliano CAZZOLA ("langjähriger Gewerkschafter und anerkannter Rentenexperte") genannt.

BREMER, Jörg (2016): Kleine Anregungen zur Zeugung.
Italien begeht den "Tag der Fruchtbarkeit", um die Geburtenrate zu steigern,
in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 23.09.

EUROSTAT (2016): Beinahe 27 Millionen Menschen in der Europäischen Union sind 80 Jahre oder älter.
Lebenserwartung von fast 10 Jahren für 80-Jährige,
in:
Pressemitteilung des statistischen Amt der Europäischen Union v. 29.09.

MEISSNER, Juliane (2016): Uralt und immer noch fit.
Warum leben Menschen in bestimmten Gegenden besonders lang? Forscher rätseln,
in: Frankfurter Rundschau
v. 06.10.

Nach den Methusalems werden uns nun "Superhundertjährige", ein Club von Hundertzehnjährigen, als neues Maß der Dinge in Sachen Methusalems vorgestellt.

"Von 46 Frauen und Männern (...) stammen immerhin vier aus Italien. Nun hat eine kleine Studie einige Bewohner der westitalienischen Region Cilento untersucht",

 erzählt uns Juliane MEISSNER, die uns auch Vilcabamba in Ecuador preist:

"vielleicht besser bekannt unter dem Namen Tal der Hundertjährigen. Hier leben etwa 4000 Männer und Frauen, überdurchschnittlich viele von ihnen werden 100 Jahre alt."

Was "überdurchschnittlich viele" heißt, bleibt genauso im Dunkeln wie die Frage, ob solche Geschichten nicht eher Mythen sind, weil Aufzeichnungen in abgelegenen, ländlichen Gebieten selten überprüfbar sind. Die Frage, ob hier Phantome gejagt werden, wird von MEISSNER ausgeklammert. Selbst in gut dokumentierten westlichen Ländern sind Statistikleichen im Bereich der Hochaltrigen nicht selten. 

DÖRHÖFER, Pamela (2016): Viel zu Fuß über Stock und Stein.
Ulla Rahn-Huber beschäftigt sich mit glücklich Gealterten auf Sardinien, die zum Teil auch heute noch ähnlich leben wie ihre Vorfahren in der Bronzezeit,
in: Frankfurter Rundschau
v. 06.10.

Pamela DÖRFHÖFER stellt uns die Buchautorin Ulla RAHN-HUBER vor, die mit populärwissenschaftlichen Büchern den Sensationsfunden der Hundertjährigenforschung nachreist: Zuerst Okinawa in Japan und nun Sardinien, das zu Italien gehört. DÖRHÖFER sieht den Ansatz von RAHN-HUBER eher kritisch.

MEILER, Oliver (2016): Reform oder Rente.
Italien stimmt über eine neue Verfassung ab - und über die Zukunft von Premier Renzi,
in: Süddeutsche Zeitung
v. 05.12.

Die Schlagzeile Reform oder Rente stammt aus dem Arsenal des Medien-Dummdeutsch, denn angeblich würde RENZI zurücktreten, falls die Reform scheitere - also in Rente gehen. Typischerweise werden hierzulande Reformen in anderen Ländern von den Eliten beklatscht, die den Trend zur Postdemokratie stärken. Die Eliten würden sich lieber ihre Bevölkerung wählen, statt umgekehrt sich demokratischen Prinzipien zu beugen. Postdemokratische Prinzipien zielen darauf ab die Opposition zu schwächen und die demokratische Willensbildung auszuhebeln.

2017

SPALINGER, Andrea (2017): Italiens Mittelstand verarmt.
Den meisten Italienern geht es heute deutlich schlechter als vor zehn Jahren. Auch wer studiert hat und hart arbeitet, kommt kaum mehr über die Runden. Besonders beunruhigend ist die Abhängigkeit der jungen Generation vom Vermögen und von den Pensionen der Eltern,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 13.02.

"Lebten vor Beginn der Krise 2007 noch 1,8 Millionen Italiener unter der Armutsgrenze, waren es 2015 fast 4,6 Millionen, das heisst rund 8 Prozent der Bevölkerung. Die Arbeitslosenquote ist derweil von 6,7 Prozent (2008) auf 10,9 Prozent (2016) gestiegen. Vor allem Schul- und Universitätsabgänger finden kaum mehr Stellen. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei 40 Prozent. 2008 war sie noch halb so hoch",

berichtet Andrea SPALINGER über die Lage der Bevölkerung in Italien. Die wirklich Armen interessieren SPALINGER jedoch nicht, sondern nur die "Verarmung des einst gutsituierten Bürgertums. Sie erklärt - wie das bei Neoliberalen üblich ist - die Rentenentwicklung zum Hauptproblem:

"Das Nettoeinkommen von Angestellten lag 1989 bei umgerechnet 20 000 Euro. 2015 betrug es noch 17 000 Euro. Die durchschnittlichen Renten haben sich im gleichen Zeitraum fast verdoppelt, von 7000 auf 13 000 Euro. Auch die Einnahmen aus Wohneigentum stiegen stark an. Das heisst, die Familien sind stärker von Immobilien und Pensionen der älteren Generation abhängig geworden."

Italien galt schon immer als Land der Nesthocker. Was früher normal war, wird im Zeichen neoliberaler Individualisierung als Problem betrachtet. Zudem wird die Entwicklung der Jahre 1989 bis 2015 linear fortgeschrieben, um einen Kollaps proklamieren zu können:

"Die Jungen leben in Wohnungen, welche die Vorfahren in besseren Zeiten gekauft hatten. Doch in der nächsten Generation wird das System kollabieren. Nicht einmal jeder vierte Italiener kann heute laut dem Pew Research Center noch Geld fürs Alter auf die Seite legen. Da immer weniger Leute eine feste Stelle haben, werden zudem viel weniger als heute dereinst eine Pension bekommen."

Der angebliche Kollaps, mit dem in Deutschland ja schon seit Ende der 1970er Jahre Einschnitte in die soziale Sicherheit gefordert und mittlerweile auch längst durchgeführt wurden, ist die Konsequenz des herrschenden Finanzkapitalismus, der mittels Finanzialisierung die Alterssicherung bedroht. Auch in Italien soll das Rentensystem weiter neoliberalisiert werden. Der Artikel ist nur in diesem Zusammenhang verständlich.

EUROSTAT (2017): Über 5 Millionen Neugeborene im Jahr 2015 in der EU.
Frauen bei Geburt ihres ersten Kindes im Schnitt knapp 29 Jahre alt,
in:
Pressemitteilung des statistischen Amt der Europäischen Union v. 08.03.

WENGER, Karin A. (2017): Die Krisenkinder.
Junge Krankenpfleger in Süditalien tun sehr viel, um endlich Arbeit zu finden - zum Beispiel Deutsch lernen und nach Hamburg ziehen,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 02.05.

"In Süditalien hat jeder zweite Jugendliche zwischen 15 und 24 Jahren keine Arbeit, jeder dritte ist langzeitarbeitslos. Im Norden hat jeder vierte keine Stelle, jeder zehnte seit mehr als einem Jahr. Noch 2008 war die Jugendarbeitslosigkeit in Italien halb so hoch. Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat das Land viel härter getroffen als andere Staaten in Europa (...).
In dem Quartier in Neapel, in dem Caterino aufgewachsen ist, stehen diverse Wohnungen leer. Sie gehören Akademikern, die im Ausland arbeiten. Immer mehr Italiener wanderten in den vergangenen Jahren aus. Rund 100.000 Personen waren es 2015, beliebte Destinationen sind Grossbritannien, Deutschland und die Schweiz. Von früheren Auswanderergenerationen unterscheidet sie, dass viele von ihnen jung und gut ausgebildet sind. Zudem fällt auf, dass 2015 zwar immer noch viele Sizilianer die Heimat verliessen, doch vermehrt auch die Norditaliener die Koffer packten",

berichtet uns Karin A. WENGER über die Situation in Italien. Vor nicht einmal 20 Jahren galt Deutschland aus neoliberaler Sicht als kranker Mann Europas und uns wurde damit gedroht, dass unsere Jugend Deutschland den Rücken kehren würde. Mit der amtlichen Statistik wurde dieser Brain Drain - also die Abwanderung der Gutgebildeten - angeblich nachgewiesen. Diese Debatte ist längst vergessen, genauso wie die Tatsache, dass die Generation Golf (Jahrgang 1965 - 1975)  zur verlorenen Generation stilisiert wurde. Das ist inzwischen vergessen - vielleicht wird man bald von einer goldenen Generation sprechen, wenn man über die Generation Golf redet. Von daher sollten Momentaufnahmen kritisch hinterfragt werden, zumal die EU-Statistiken zur Jugendarbeitslosigkeit - genauso wie zu anderen politischen Themen - gravierende Mängel aufweisen, sodass Vergleiche erschwert werden. Zumal man in Deutschland über Italien seit Jahrzehnten nur Krisenberichte gewöhnt ist. Wie schlimm es um Italien tatsächlich steht, lassen solche Reportagen kaum vermitteln.

DUDZIAK, Johannes (2017): Sechs Jahrhunderte Stillstand.
In Florenz sind die reichen Familien von 1427 immer noch reich. Und die armen nach wie vor arm. Wie lebt die Stadt damit,
in:
Die ZEIT Nr.23 v. 01.06.

Anknüpfend an die Untersuchung von Guglielmo BARONE & Sauro MOCETTI über die Reichtumsvererbung im italienischen Florenz berichtet Johannes DUDZIAK aus Florenz.

"Die Prestigeimmobilie der Oberschicht ist in Italien nicht wie in England oder Frankreich das Landhaus, sondern der Palazzo, der Stadtpalast. In keiner anderen italienischen Stadt bewohnen mehr Familien über Jahrhunderte ihren Palazzo als in der toskanischen Hauptstadt. Der Wirtschaftshistoriker Richard Goldthwaie schätzt, dass ungefähr 20 Renaissance-Paläste von den Familien bewohnt werden, die sie einst haben errichten lassen. Dazu kommt, dass von den zehn ältesten noch aktiven Familienunternehmen der Welt drei aus Florenz stammen."

Um die Herausforderungen einer Traditionsstadt zu beschreiben, greift DUDZIAK auf den im Rahmen der Agenda 2010 berühmten Satz aus dem Roman Il Gattopardo von Guiseppe Tomasi Di LAMPEDUSA zurück. DUDZIAK erklärt die Kontinuität in Italien durch eine andere Haltung des Adels zur Wirtschaft:

"Anders als in Deutschland oder Frankreich rümpften nord- und mittelitalienische Aristokraten nie die Nase über Handel und Kommerz. Die Adligen haben Florenz als Unternehmer, Politiker, Banker, Künstler oder Wissenschaftler seit dem Mittelalter maßgeblich geprägt.

DUDZIAK erzählt begeistert über die Starrheit der Tradition:

"Die Traditionen zu pflegen und ihr Wissen an ihre Nachkommen weiterzugeben ist für viele Stadtbewohner ein Lebensziel. Das macht die Gesellschaft vielleicht weniger dynamisch, aber dafür gemütlicher. »Der Mensch wird aggressiv, wenn er nicht weiß, wo er herkommt«, sagt die Archivarin und Familienunternehmerin".

Diese Sicht entspricht dem, was neuerdings Reaktionäre wie Peter SLOTERDIJK verkünden, die an der Abschottung der Eliten arbeiten und sich die Nase rümpfen über die Massen. Das Bild dieser traditionsgelenkten Menschen (RIESMAN) wird nur getrübt durch den Aufstieg der Populisten:

"Bei den Regionalwahlen kamen die großen populistischen Parteien Cinque Stelle, Lega Nord und Fratelli d'Italia zusammen auf knapp 30 Prozent der Stimmen in Florenz. Im nationalen Vergleich war ihr Stimmanteil zwar nicht ungewöhnlich hoch, in der toskanischen Hauptstadt aber erzielten die Populisten ein Rekordergebnis."

Am Ende der Reportage siegt jedoch wieder die neoliberale Standortwettbewerbsdoktrin über die reaktionäre Geruhsamkeit:

"Dass Mailand nach dem Zweiten Weltkrieg zerbombt und neu aufgebaut werden musste, hatte neben all der Zerstörung und dem Leid einen Vorteil: Die Mailänder mussten sich neu erfinden."

Zerstörung durch Kriege und das SCHUMPETERsche Diktum der schöpferischen Zerstörung haben vieles gemeinsam. Nur über die Armen von Florenz berichtet DUDZIAK mit keinem Wort.

STEINFELD, Thomas (2017): Mit der Leere leben.
Italiens Industrie verschwindet. Literatur, Kunst und Geschichtsschreibung gewöhnen das Land schon mal an die Lücke,
in:
Süddeutsche Zeitung v. 01.06.

Thomas STEINFELD beschreibt Mailand als Zentrum einer niedergehenden Industriekultur:

"In einem weiten Kreis war die Industrie um Mailand herum angesiedelt: in Sesto San Giovanni die Stahlwerke, in Arese die Autohersteller von Alfa Romeio, in Lambrate deren Kollegen von Lambretta und Innocenti, in Taliedo der Flugzeugbauer Caproni, in Bicocca die Reifenfabrik von Pirelli. Und während die Stadt selbst bürgerlich war und blieb, ein Ort der Verwaltung und der Banken, des Verlagswesens und später der Mode, die reichste Großstadt Italiens, entstand um sie herum eine »Kultur der Maschinen« (Cività delle Macchine, so der Name einer zwischen 1953 und 1979 veröffentlichten Zeitschrift), in der industrielle Produktion und Lebensform stets zusammengedacht werden sollten: als italienisches »Kalifornien« für die einen, als lombardisches »Stalingrad« für die anderen, in jedem Fall aber als eine Veranstaltung von äußerster Modernität, woran die mehr oder minder kommunistischen Arbeiterbewegungen einen erheblichen Anteil hatten. Auch an ihnen macht sich mittlerweile ein Bewusstsein von verlorener Heimat fest."

STEINFELD stellt etliche Bücher vor, in denen der Niedergang der Industriekultur in Italien die Hauptrolle spielt: Fabbrica di carta, eine Anthologie herausgegeben von Giuseppe LUPO & Giorgio BIGATTI, Tutto è in frantumi e danza von Guido Maria BRERA & Edoardo NESI, der autobiografische Roman Un' educazione milanese von Alberto ROLLO und Populismo 2.0 von Marco REVELLI.

SAUER, Ulrike (2017): Mailand!
Einst eine sterbende Stadt, ist die Wirtschaftsmetropole nahe der Alpen aufgeblüht, tickt ganz anders als Italien. Während das Krisenland in Schuldenproblemen und politischer Perspektivlosigkeit gefangen bleibt, berauschen sich die Mailänder am Wandel,
in:
Süddeutsche Zeitung v. 17.06.

Während Thomas STEINFELD vor nicht einmal 3 Wochen Mailand in der selben Zeitung als Zentrum einer niedergehenden Industrie beschrieb, skizziert Ulrike SAUER die aufstrebende Metropole. Wie in Frankreich driften in Italien die Metropolen und die Peripherie auseinander.

Ulrike SAUERs Wirtschaftsreport ist eher eine PR-Kampagne für Mailand geworden. Viel Zukunftsmusik wird uns da geboten:

"Im Norden Mailands entsteht eine Gesundheits-City mit Kliniken und Forschungsinstituten auf dem Gelände des Ex-Stahlwerks Falck in Sesto San Giovanni, dem früheren Stalingrad Italiens, das so genannt wird, weil hier die Kommunistische Partei stark und im Zweiten Weltkrieg der Widerstand gegen den Faschismus erbittert war."

Die Erzählung vom Niedergang Mailands wird von SAUER am Buch La Peste di Milano aus dem Jahr 2009 festgemacht, das nie ins Deutsche übersetzt wurde, aber sich gut zur Legendenbildung eignet, die SAUER betreibt. Das neue Mailand wird als Gegenbild zum Mailand des Silvio BERLUSCONI entworfen:

"Nach der großen Depression der Jahre 2012 bis 2014 (...)(wurde) im Osten Mailands der Bau der Smart City Milano4You in Angriff (genommen)(...). In Segrate entsteht ein komplett vernetzter Smart District (...).
Vor 40 Jahren begann in Segrate der Aufstieg von Silvio Berlusconi. Der Selfmade-Unternehmer zog hier sein Retortenviertel Milano2 hoch."

Der Wandel Mailands entsteht sozusagen nach dieser Sicht auf den Ruinen, die BERLUSCONI hinterlassen hat. Als Wendepunkt wird die Expo 2015 gesehen.

"2016 trugen sich in das Register der Mailänder Handelskammer 24.000 neue Firmen ein. Auf der Rangliste der Financial Times der Städte mit den meisten innovativen Unternehmen schob sich Mailand in Europa auf Platz 3. Hinter London und Paris, vor Berlin."

SAUER verkauft uns die 1,4 Millionstadt Mailand als das bessere Rom. Die Gentrifizierung in Mailand wird glorifiziert, wenn es heißt:

"Porta Nuova ist der Inbegriff dieser Verwandlung. In einer verrufenen Gegend um den Bahnhof Porta Garibaldi entstand ein neues Innenstadtviertel. 1,3 Millionen Quadratmeter glitzernde Kulisse. (...). Das Quartier (...) gehört einem Investor aus Katar. (...).
Früher war Garibaldi eine Grenze, die man nicht überschritt. Einer der hässlichen Flecken der Modestadt. Im Norden davon lag der heruntergekommene ehemalige Arbeiterbezirk Isola. Heute spannt Porta Nuova eine Brücke mitten in das neue Szeneviertel."

SPALINGER, Andrea (2017): Italien kommt nicht in Schwung.
Fokus der Wirtschaft: Die Krise hat das Land sehr viel härter getroffen als andere Staaten im Euro-Raum - noch heute ist es ärmer als 2007,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 24.06.

Das Gejammer über zu hohe Steuern ist kein Novum der Deutschen, sondern die Regel. Jedes Land sieht das eigene Land als Hochsteuerland an:

"Die Brutto-Netto-Lohnschere ist viel grösser als anderswo in Europa",

zitiert Andrea SPALINGER einen italienischen Jungunternehmer. Nach den Zahlenangaben müsste die Steuer- und Abgabenbelastung bei 50 % liegen, während in Deutschland die Unternehmen bereits bei 40 Prozent den Niedergang der Wirtschaft behaupten.

"Während die Arbeitsproduktivität in Deutschland und Frankreich in den vergangenen zwei Jahrzehnten stark zugenommen hat, stagniert das Produktivitätswachstum in Italien seit der Jahrtausendwende",

erklärt uns SPALINGER. Dies ist wortwörtlich der KFW-Studie Arbeitsproduktivität der großen Euroländer driftet auseinander – Italien fällt zurückv om Juli 2016 entnommen. Dieser Studie ist aber auch zu entnehmen, dass in allen drei Ländern die Arbeitsproduktivität zurückgegangen ist - nur ist das in Italien von einem niedrigeren Niveau aus geschehen (vgl. Grafik 3, S.2). Das aber wird den Deutschen und Franzosen dann vorgehalten. Die Wirtschaft ist nie zufrieden, weshalb in jedem Land immer das Negative publiziert wird. 

PILLER, Tobias (2017): Einmal ohne alles.
Lounge: Italien fehlen die Zutaten für einen Aufschwung. Dauerwahlkampf und riesige Alltagsprobleme blockieren das Land. Kommendes Jahr wird es eng,
in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 08.07.

REUSCHER, Constanze (2017): "Unser Europa, nicht nur das von Merkel".
Luigi Di Maio könnte Premier in Rom werden, denn seine Fünf-Sterne-Bewegung liebt in Umfragen vorne. Er warnt, in Italien drohe eine Flüchtlingskrise wie 2015 in Deutschland,
in:
Welt v. 12.07.

REINSCH, Melanie (2017): Aufatmen - ein wenig.
Leidartikel: Die Kinderlosigkeit steigt nicht weiter. Das ist ein Erfolg. Die angestrebte Trendwende gibt es aber nicht. Wie lässt sie sich erreichen?
in: Frankfurter Rundschau
v. 27.07.

"Ein Blick in die Nachbarländer zeigt: Deutschland bildet mit der Schweiz, Italien und Finnland das Schlusslicht. Nirgendwo sonst in Europa leben mehr Frauen ohne Baby",

erklärt uns Melanie REINSCH.

EUROSTAT (2017): Teenage and older mothers in the EU,
in: Pressemitteilung des statistischen Amt der Europäischen Union v. 08.08.

SIEFERT, Almut (2017): Der Schein vom Paradies auf Erden trügt.
StZ-Serie Leben in Europa (2):Banken vor der Pleite, Staaten vor dem Bankrott: Die Krise, die 2007 begann, hat die EU und das Leben der Menschen verändert. Die Folgen sind noch immer zu spüren. Unsere Serie beleuchtet den Alltag. Heute: Familie Prunella in Italien,
in:
Stuttgarter Zeitung v. 08.08.

Almut SIEFERT stellt eine süditalienische Akademikerfamilie (mit deutscher Normfamiliengröße) vor, die zu den Globalisierungsgewinnern zählt. Italiens Entwicklung beschreibt SIEFERT folgendermaßen:

"Italien wurde vom Ausbruch der Wirtschaftskrise vor rund zehn Jahren besonders hart getroffen. Erst seit kurzem wächst die Wirtschaft der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone wieder. Jedoch nur langsam. Der Internationale Währungsfonds hat seine Prognose für das Wachstum Italiens für 2017 vor wenigen Wochen von 0,8 auf 1,3 angehoben. Doch die Arbeitslosenquote ist noch immer nahe ihres Höchststands im Jahr 2014 (12,64 Prozent). Sie beträgt 11,3 Prozent, 2007, vor der Krise, lag sie bei 6,1 Prozent. Das größte Problem ist die Jugendarbeitslosigkeit: 37 Prozent der jungen Italiener sind arbeitslos. Im Süden des Landes trifft es sogar mehr als 40 Prozent."

Über das System der sozialen Sicherung heißt es:

"Im Freundes- und Bekanntenkreis der Familie Prunella gibt es viele, die arbeitslos sind, in einem Alter, in dem sie sich nur noch bis zur Rente durchschlagen können. Die normale Arbeitslosenunterstützung erhält man in Italien sechs Monate lang. Je nach Branche und Abwicklungsform der Firma gibt es zudem einen Lohnausgleich über die »Cassa Integrazione« oder die so genannte »Mobilità«, eine Übergangszahlung bis zum Renteneintritt. »Bei mir waren das etwa 900 Euro im Monat«, sagt Lino. Und die seien noch zu versteuern gewesen. Ein Jahr lang musste die ganze Familie von diesem Betrag leben. (...). Fünf Jahre lang können solche Bezüge beansprucht werden. Und danach? »Tja, danach (...) fällst du aus dem System.«"

Daneben ist die so genannte "Staatsschuldenkrise" ein Thema:

"Die Staatsschulden Italiens haben mal wieder einen neuen Höchstwert erreicht: Sie liegen bei 132,8 Prozent des Bruttoinlandproduktes. In absoluten Zahlen: Italien hat 2,26 Billionen Euro Schulden. Vor der Krise, im Jahr 2007 waren es noch 1,6 Billionen Euro, rund 100 Prozent des BIP."

Die Kritik an der Bankenrettung wird konterkariert durch den "Extremismus". Damit wird die Lega Nord belegt. Der Fünf-Sterne-Bewegung wird das Motto "In Europa bleiben aber die Regeln neu diskutieren und verhandeln" zugeschrieben.

STRAUBHAAR, Thomas (2017): Mehr Kinder machen glücklich(er)!
Kolumne,
in:
Welt v. 09.08.

LOOS, Melanie (2017): In Osteuropa leben die meisten Teenager-Mütter.
Den geringsten Anteil haben Italien und die Niederlande,
in:
Welt v. 10.08.

Während EUROSTAT vor allem die jüngeren Mütter in den Vordergrund stellte, rückt Melanie LOOS die älteren Mütter in den Mittelpunkt. Bei den über 50-Jährigen stand im Jahr 2015 Italien mit 212 Erstgeburten an der Spitze. In Deutschland waren es 67.

SAUER, Ulrike (2017): Das große Zittern.
Wenn EZB-Präsident Mario Draghi die ultralockere Geldpolitik beendet, dann bekommen seine Landsleute ein Problem. Sie müssen bis zu 25 Milliarden Euro auftreiben, um ihren Haushalt zu finanzieren,
in:
Süddeutsche Zeitung v. 17.08.

SCHMID, Birgit (2017): Wo bleiben die Kinder?
Italien in der Kinderkrise: In Sizilien kommen inzwischen so wenige Kinder zur Welt wie im übrigen Italien. Dabei prägten die Bambini unser Bild vom Süden. Was passiert mit dem Land, das einst die Kinder liebte? Eine Reportage aus Palermo,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 28.08.

"»Letztes Jahr brachte eine Sizilianerin durchschnittlich 1,3 Kinder zur Welt«, sagt sie. »Nur dank den Migrantinnen liegt die Fertilitätsrate auf Sizilien total bei 1,4 Kindern. Das ist wenig über dem nationalen Durchschnitt von 1,3 Kindern pro Frau.« Migrantinnen auf Sizilien hätten im Durchschnitt 2 Kinder. Doch auch diese könnten die fehlenden Kinder nicht mehr kompensieren: »Inzwischen sterben bei uns mehr Menschen, als geboren werden.« Sie schiebt ein Blatt Papier über den Tisch, darauf die neusten Erhebungen: In den ersten sechs Monaten des Jahres nahm die Einwohnerzahl von Palermo um fast 3000 Bewohner ab",

zitiert Birgit SCHMID eine Ärztin in einer sizilianischen Geburtsstation. Die im Statistischen Jahrbuch 2017 veröffentlichten Geburtenraten für 2016 sind lediglich Schätzungen (vgl. Tabelle 3.2, S.96). 2015 lag die Geburtenrate in Sizilien bei 1,35, während sie in Palermo bei 1,41 und in Catnia sogar bei 1,45 lag (vgl. ISTAT-Datenbank Popolazione e famiglie).

"Heute trägt der Mezzogiorno, wozu auch die Inseln Sizilien und Sardinien gehören, zur abnehmenden Anzahl Kinder in Italien bei. Sardinien stellt sogar das Rekordtief aller Regionen: Letztes Jahr wurden hier noch 1,07 Kinder pro Frau geboren",

behauptet SCHMID. Aber auch diese Zahlen stammen nicht aus 2016, sondern beziehen sich auf das Jahr 2015. Nachzulesen sind sie im Statistischen Report vom 28.11.2016, Tabelle S.10. Die Zahl 1,07 bezieht sich jedoch nur auf die italienischen Frauen, während die Geburtenrate ausländischer Frauen bei 1,70 lag.

"Die Demografen sind alarmiert. So wie diesen Mai wieder, als der Präsident des nationalen Statistikamts, Giorgio Alleva, für 2016 ein historisches Rekordtief von 474.000 Geburten vorstellte, was im Vergleich zu 2008 über 100.000 weniger sind und 12.000 weniger als noch 2015. Alleva sagte, eine so tiefe Geburtenzahl sei in Italien «seit Mitte des 16. Jahrhunderts nicht mehr registriert worden, als die Bevölkerung ein Fünftel der heutigen betrug». Damit hat Italien nicht nur eine der tiefsten Fertilitätsraten in Europa, sondern auch die tiefste Geburtenrate: Auf 1000 Einwohner kamen letztes Jahr noch 8 Neugeborene bei einem europäischen Durchschnitt von 10. Die Schweiz liegt mit 10,5 Geburten knapp darüber. Bei uns bleibt die Kinderzahl pro Frau seit 1975 stabil und schwankt zwischen 1,5 und 1,6",

erzählt uns SCHMID. Im Mai wurde das Statistische Jahrbuch 2017 vorgestellt. Die Zahlen zu der Geburtenentwicklung 2016 für Italien wurden teilweise bereits im März 2017 veröffentlicht (siehe auch den NZZ-Artikel von Patricia ARNOLD). Die absoluten Geburtenzahlen sind dem Jahrbuch in Tabelle 3.3, S.99 zu entnehmen.

Die rohe Geburtenziffer, die von SCHMID fälschlicherweise als Geburtenrate bezeichnet wird, ist für internationale Vergleiche ungeeignet, weil damit nicht die Fruchtbarkeit gemessen wird, sondern auch die Altersstruktur der Bevölkerung mit einfließt. Sie zeigt deshalb in erster Linie die Entwicklung der Anzahl gebärfähiger Frauen an.

Die Kritik an der Familienpolitik ähnelt jener in den deutschsprachigen Staaten.

"Rund 115 000 Italiener wanderten 2016 aus, dreimal mehr als noch vor sechs Jahren. Wegen der wirtschaftlichen Tieflage verlassen vor allem junge, gut ausgebildete Leute den Mezzogiorno. Es gibt Szenarien, wonach im Jahr 2065 nur noch 29 Prozent der gesamten italienischen Bevölkerung im Süden leben wird",

erläutert SCHMID. In Deutschland flammte diese Debatte bereits Anfang des Jahrtausends auf.

"Eine Frau in Italien ist 31 Jahre alt bei der ersten Geburt, so alt wie nirgendwo in Europa. Wie überall bedeuten besser ausgebildete Frauen auch weniger und spätere Kinder, nur beschleunigt das hier die ungute Entwicklung zusätzlich",

berichtet SCHMID. Gemäß EUROSTAT lag das Erstgebäralter im Jahr 2015 in Italien bei 30,8 Jahren, dicht gefolgt von Spanien (30,7 Jahren) und der Schweiz (30,6 Jahre). In Deutschland (29,5 Jahre) war die Klage über die späte Mutterschaft seit Anfang des Jahrtausends ein Dauerthema.

"Birnenförmig statt wie ein Tannenbaum sieht die Pyramide inzwischen aus, mit der typischen Ausbuchtung in der Mitte und einer breiten Spitze. Das Durchschnittsalter beträgt in Italien 44,9 Jahre. 22,3 Prozent der Einwohner sind sogar über 65",

erklärt uns SCHMID, obwohl mit dem "Tannenbaum" lediglich die Zeit hoher Kindersterblichkeit glorifiziert wird!

"Früher waren die Sizilianer arm und hatten viele Kinder. Heute sind sie arm und bleiben kinderlos. Nur wer reich ist, kann sich noch fortpflanzen. Und so muss die italienische Mamma ihre Liebe nicht mehr durch sechs teilen, sondern sie gehört jetzt ungeteilt einem einzigen. Diesem Kind wird alles geboten, es wird endlos verwöhnt, auf ihm lasten aber auch grosse Erwartungen",

meint SCHMID zum Abschluss des Artikels.

ZOLLINGER, Marc (2017): Im Norden wissen sie, wie das Kindermachen geht.
In keiner anderen Region Italiens kommen so viele Kinder zur Welt wie in Südtirol,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 28.08.

"Südtirol (trägt) den Übernamen »Culla d'Italia«, die Wiege Italiens. In allen anderen Regionen des Landes sterben mehr Menschen, als Kinder zur Welt kommen. Nur in Südtirol wächst die Bevölkerung, und zwar um 1,4 Prozent. Und dies, weil dort auch tatsächlich viele Kinder gezeugt werden. Nebenbei: Nirgendwo im Lande werden die Menschen älter. Während der Landesdurchschnitt 1,34 Kinder pro Frau beträgt, sind es hier 1,78. Dieser auch europaweit beachtliche Wert verführte das Statistische Amt (Istat) in seinem Bericht zu einem Gedankenspiel: »Könnte man die Fruchtbarkeit der Provinz Bozen auf ganz Italien ausdehnen, so zählten wir zu den Top-Ländern der Europäischen Union, wie Frankreich, Grossbritannien und Schweden»«",

erzählt uns Marc ZOLLINGER. Dagegen heißt es im ASTAT-Info Nr.44 vom 25. August:

"Die Gesamtfruchtbarkeitsziffer (GFZ), welche die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau im gebärfähigen Alter angibt, hat sich in den vergangenen zehn Jahren etwas erholt und liegt im Jahr 2016 bei 1,75 Kindern. Das ist die höchste GFZ auf dem gesamten Staatsgebiet, wo eine Frau im Schnitt nur 1,34 Kinder auf die Welt bringt (Quelle: ISTAT, Schätzung für 2016)." (S.3)

Der Geburtenüberschuss betrug gemäß ASTAT lediglich 162 Geburten. 2015 lag die Geburtenrate der einheimischen Frauen bei 1,62 und diejenige der Ausländerinnen bei 2,42, was im Vergleich zu anderen Landesteilen auch zur hohen Geburtenrate von 1,7 beitrug. ZOLLINGER hebt vor allem die vielen Kinderspielplätzen in der Stadt Bozen hervor. Bozen trägt jedoch am wenigsten zum "Geburtenwunder" in Südtirol bei:

"Während der Bevölkerungszuwachs in fast allen Bezirksgemeinschaften sowohl vom natürlichen Wachstum als auch vom Wanderungssaldo bestimmt wird, weist die Landeshauptstadt ein Geburtendefizit auf. Bozen verzeichnet seit jeher landesweit die geringsten Geburtenraten und die höchsten Sterberaten, was in erster Linie auf die fortschreitende Alterung der Stadtbevölkerung zurückzuführen ist und auch von der Gebärfreudigkeit junger Zuwanderer nicht aufgewogen wird." (S.2f.)

PILLER, Tobias (2017): Erstmals Sozialhilfe in Italien.
Für Familien gibt es bis zu 490 Euro im Monat,
in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 31.08.

KERNER, Regina (2017): Endstation Elternhaus.
Viele Italiener logieren auch mit Mitte 30 noch im "Hotel Mama". Dahinter stecken aber nicht nur Bequemlichkeit und klammernde Eltern: Sie können sich eine eigene Wohnung einfach nicht leisten. Und verlieren jede Hoffnung auf eine eigenständige Zukunft,
in:
Frankfurter Rundschau v. 26.10.

CARLINI, Roberta (2017): Armes Italien.
Am 1. Dezember tritt in Italien ein neues Sozialgesetz in Kraft. Die Leistungen für Arbeitslose sind bescheiden und an einige Bedingungen geknüpft. Doch wer kann entscheiden, was Arme brauchen und was nicht?
in:
TAZ v. 06.11.

SAUER, Ulrike (2017): Arrivederci Italia? No!
Italiens Wirtschaft wird gerade von vielen mies gemacht: nicht fit für den Euro, nicht fit für den Weltmarkt. Dabei exportierte das Land 2017 so viel wie nie zuvor,
in:
Süddeutsche Zeitung v. 09.12.

PILLER, Tobias (2017): Italiens Politiker buhlen um die Rentner.
Der Babybonus wird gekürzt, weil kein Geld da ist. Für eine Rückkehr zur alten Frührente wollen die Parteien aber viele Milliarden ausgeben,
in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 20.12.

SPALINGER, Andrea (2017): Schulden machen auf Italienisch.
Das italienische Staatsbudget 2018 ist endlich verabschiedet - und der Weg für Neuwahlen frei,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 29.12.

Andrea SPALINGER lobt den Finanzminister Pier Carlo PADOAN, der die überbordenden Forderungen der Rentnerlobby erfolgreich abgewehrt hat:

"Frauen und Männer werden in Italien 2018 mit 66 Jahren und 7 Monaten in Rente gehen. Für 15 Job-Kategorien sind aber Ausnahmen vorgesehen. Zudem sollen Frühpensionierungen flexibler gestaltet werden und Angestellt, die ihre Stelle kurz vor dem Ruhestand verlieren, mehr Überbrückungshilfe erhalten. Die Änderungen am umstrittenen Pensionsgesetz werden den Staat zusätzlich 1,4 Mrd. € kosten.

 
       
   
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