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Kommentierte Bibliografie

 
       
   

Mecklenburg-Vorpommern im demografischen Wandel

 
       
   

Was ist geblieben von der demografischen Hysterie Anfang des Jahrtausends und was verlief ganz anders? (Teil 2)

 
       
     
   
     
 

Kommentierte Bibliografie (Teil 2: 2007 - 2016 )

2008

BERTELSMANNSTIFTUNG (2008): Bevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern altert rasch.
Länderbericht Mecklenburg-Vorpommern: Abnehmende Einwohnerzahl – relativ einheitliches Bild in Städten und Kreisen,
in: Pressemitteilung BertelsmannStiftung v. 08.12.

"Die Bevölkerungszahl Mecklenburg-Vorpommerns wird bis zum Jahr 2025 um fast 12 Prozent abnehmen. Das entspricht einem Rückgang um etwa 200.000 Einwohner auf dann 1,49 Millionen Menschen.
Die demographische Entwicklung in den sechs kreisfreien Städten und zwölf Landkreisen Mecklenburg- Vorpommerns verläuft zwar unterschiedlich, aber nicht so heterogen wie in anderen ostdeutschen Bundesländern: Der Kreis Bad Doberan wird etwa konstant bleiben, die Kreise Nordwestmecklenburg, Ludwigslust und die Hansestadt Rostock haben relativ geringe Rückgänge zwischen 4 Prozent und 9 Prozent zu erwarten.
In zehn Kreisen und kreisfreien Städten ist mit Bevölkerungsrückgängen zwischen 11 Prozent und 16 Prozent zu rechnen. Geringfügig höher liegen die vier übrigen Kreise und kreisfreien Städte: Güstrow 18 Prozent, Stadt Neubrandenburg 19 Prozent sowie Demmin und Uecker-Randow mit je 22 Prozent.
Anders als in den meisten Bundesländern verläuft die Entwicklung in den sechs kreisfreien Städten nicht wesentlich anders als in den zwölf Landkreisen",

wird uns zur Bevölkerungsentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern 2006-2025 erklärt. Zur Entwicklung des Medianalters heißt es:

"Starker Zuwachs an Hochbetagten: Das Medianalter, das die Bevölkerung nach ihrem Alter in zwei gleich große Gruppen teilt, wird in den Kreisen und Städten Mecklenburg-Vorpommerns deutlich zunehmen. Die stärkste Ausprägung zeigt sich im Landkreis Uecker-Randow, für den im Jahr 2025 ein Medianalter von 57,5 Jahren zu erwarten ist (über 12 Jahre mehr als 2006).
Für 16 der 18 Kreise ist mit einem Medianalter von mehr als 51 Jahren zu rechnen. Darunter liegen nur die Städte Rostock (47,3) und Greifswald (44,7).
Die über 80-jährige Bevölkerung ist die bundesweit am stärksten wachsende Altersgruppe; dieser Zuwachs ist in Mecklenburg-Vorpommern besonders ausgeprägt.
Die Anzahl der über 80-Jährigen erhöht sich von 2006 bis 2025 im Landkreis Bad Doberan auf etwa das 2,7-fache. In 17 der 18 Kreise ist mindestens eine Verdoppelung zu erwarten.
(Knapp) darunter liegt nur der Kreis Demmin mit +87 Prozent. In fünf Kreisen werden 2025 mehr als ein Zehntel der Einwohner 80 Jahre oder älter sein. Insgesamt 36 von 100 Einwohnern werden im Kreis Uecker-Randow 65 Jahre oder älter sein."

Warum Hochbetagte als 80-Jährige und Ältere definiert werden, wird uns verschwiegen. In anderen Publikationen werden Hochbetagte als 85-Jährige und Ältere definiert. Hochbetagte gelten als Pflegebedürftige, weshalb solche Definiten einen großen Einfluss auf die Sichtweise demografischer Prozesse haben.

"Ein Vergleich der »rohen Geburtenraten« (Anzahl der Geburten in einer Regionaleinheit bezogen 1.000 Einwohner) ergibt in allen sechs kreisfreien Städten mit 6,0 bis 8,3 höhere Werte als in den zwölf Landkreisen (4,4 bis 5,7). Die Kreise Ludwigslust und Güstrow fallen mit einer recht hohen TFR (zusammengefasste Geburtenzahl pro Frau) von ca. 1,5 auf, was sich aber nicht in hohen Geburtenraten niederschlägt.
Viel weniger Eltern: Die Zahl der Menschen in der »Elterngeneration« im Alter zwischen 22 und 35 Jahren nimmt in allen Landkreisen und kreisfreien Städten Mecklenburg-Vorpommerns erheblich ab: Das Spektrum reicht hier von der kreisfreien Stadt Greifswald (-23 Prozent) bis zum Landkreis Uecker-Randow (-48 Prozent)",

wird uns zur Geburtenentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern erklärt.

ZÜTPHEN, Thomas von (2008): Exodus der Neuzeit.
Demografie: Nach einer Demografiestudie der BetelsmannStiftung altert Deutschland bis 2025 rasch,
in: Focus Nr.50 v. 08.12.

In einer Tabelle präsentiert der Focus 15 Städte und ihren Anteil an 80-Jährigen und Älteren im Jahr 2006 und 2025. Darunter auf Platz 5 Rostock ( 2006: 3,64%; 2025: 9,4%. An der Spitze liegt Chemnitz (2006: 5,89%; 2025: 11,83%).

2010

NATH, Dörthe (2010): Zu schön, um wieder wegzugehn?
Mecklenburg-Vorpommern-Städtevergleich: Schwerin ist langweilig, voller Rentner - Greifswald ist quirlig, voller Räder. Wie unterscheidet sich eine Uni-Stadt von einer Kleinstadt ohne staatliche Hochschule?
in:
TAZ v. 24.04.

BERTELSMANNSTIFTUNG (2010): Abnahme der Elternjahrgänge beschleunigt Geburtenrückgang in Deutschland.
Länderbericht Mecklenburg-Vorpommern: Anteil der 22- bis 35-Jährigen wird in Mecklenburg-Vorpommern bis zum Jahr 2025 erheblich abnehmen – deutliche regionale Unterschiede,
in: Pressemitteilung BertelsmannStiftung v. 02.11.

"Die geringe Geburtenrate ist nicht die Hauptursache für den fortschreitenden Bevölkerungsrückgang in Deutschland. Vielmehr spielt auch die Abnahme der so genannten Elterngeneration eine entscheidende Rolle. Diese Personengruppe im Alter zwischen 22 und 35 Jahren wird nach Vorausberechnungen der Bertelsmann Stiftung in den kommenden 15 Jahren bundesweit erheblich schrumpfen. In Mecklenburg-Vorpommern wird die Elterngeneration insgesamt beträchtlich zurückgehen. Während der Anteil der Elternjahrgänge an der Gesamtbevölkerung im Jahr 2006 noch bei 16,3 Prozent (Bundesdurchschnitt: 16,8 Prozent) lag, wird er im Jahr 2025 mit 12,2 Prozent (Bund: 15,7 Prozent) erheblich abgenommen haben.
Bei der insgesamt negativen Veränderung in der Elterngeneration gibt es in Mecklenburg-Vorpommern extreme regionale Unterschiede. So lag der Anteil der 22- bis 35-Jährigen an der Gesamtbevölkerung in der kreisfreien Stadt Greifswald im Jahr 2006 bei 23,0 Prozent (12.300 Personen). Bis zum Jahr 2025 wird er deutlich auf 19,8 Prozent (9.500 Personen) sinken. Erheblich dramatischer sieht die Situation im Landkreis Uecker-Randow aus: Hier lag der Anteil der 22- bis 35-Jährigen an der Gesamtbevölkerung im Jahr 2006 bei lediglich 14,6 Prozent (11.100 Personen). Bis zum Jahr 2025 wird dieser Wert bei nur noch 9,5 Prozent (5.700 Personen) liegen", erklärt uns die neoliberale Privatstiftung.

2011

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG-Tagesthema: Mecklenburg-Vorpommern wählt.
Am Sonntag wählen die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern einen neuen Landtag. In den Umfragen liegt die SPD vorn, sowohl die CDU als auch die Linken wollen mit den Sozialdemokraten zusammenarbeiten. Unklar ist, ob die NPD wieder in den Landtag einzieht - bleiben viele Wähler zu Hause, könnten die Rechtsextremen profitieren. Gemeinsam ist allen Parteien, dass sie sich dem demographischen Wandel stellen müssen. Kein anderes Bundesland entvölkert sich so schnell wie Mecklenburg-Vorpommern, 2050 sollen dort laut Schätzungen nur mehr 1,4 Millionen Menschen leben. Heute sind es noch knapp zwei Millionen

WIEGAND, Ralf (2011): Das leere Land.
In Mecklenburg-Vorpommern leben immer weniger Menschen - das stellt Politiker vor ganz neue Aufgaben,
in: Süddeutsche Zeitung v. 03.09.

Ralf WIEGAND stellt uns die Zukunft auf dem Dorf folgendermaßen vor:

"Montags kommt der mobile Metzger-Service zum Dorfbrunnen. Dienstags rollt der Bäckerwagen an, schon in der Früh um sechs Uhr, damit es wenigstens einmal in der Woche frische Brötchen gibt. Mittwochs hält fahrplanmäßig der Sparkassenbus in der Hauptstraße (...). Einmal im Monat (...) bietet das rollende Amt einen Ortstermin. (...). Freitags dann der Höhepunkt der Woche: der sausende Supermarkt (...). Inklusive Lottoannahmestelle."

Statt Lagerhaltung also Lieferservice. Mecklenburg-Vorpommern, das sei Deutschland wie in 30 Jahren:

"Durch den besonders zahlenmäßig starken Wegzug junger Menschen seit der Wende ist der demographische Wandel in Mecklenburg-Vorpommern dem Rest des Landes um 30 Jahre voraus. (...). Mecklenburg-Vorpommern ist mit durchschnittlich 71 Einwohnern pro Quadratkilometer schon heute das am dünnsten besiedelte Bundesland. Flächenmäßig größer als Hessen, hat es weniger als ein Drittel der Einwohner. In manchen Gegenden leben weniger als 30 Menschen pro Quadratkilometer - das entspricht einer Bevölkerungsdichte Simbabwes."

Die Landtagswahl wurde auch zur Abstimmung über die Kreisgebietsreform, die mit der Landtagswahl in Kraft getreten ist. Die CDU hätte gern noch mehr Personal in den Verwaltungen abgebaut. Als einzige Demografiestrategie wird uns das Projekt "Neue Dorfmitte" vorgestellt:

"So werden etwa in der Gemeinde Brunow im Landkreis Ludwigslust auf dem Bauernmarkt nicht mehr nur allerlei Gemüsesorten angebaut, sondern auch Dienstleistungen der Post. Gefördert wird der Erhalt des Marktes für die knapp 500, auf drei Ortschaften verteilten Bewohner, und der Ausbau als Dienstleistungszentrum, etwa für die Gesundheitsvorsorge."

Um die Entwicklung dramatisieren zu können, werden uns Bevölkerungszahlen des Jahres 2050 genannt, obwohl solche Prognosen in der Regel nach nicht einmal 5 Jahren veraltet sind. 

SCHNEIDER, Jens (2011): Bodenständig braun.
Die NPD kämpft um den Wiedereinzug in den Landtag,
in: Süddeutsche Zeitung v. 03.09.

Jens SCHNEIDER sieht die Hochburgen der NPD in Vorpommern und in Städten wie Anklam, wo die Partei stärker war als die regierende SPD. Die Hoffnung, dass die NPD den Wiedereinzug verpassen könnte, hat sich nicht erfüllt. Die NPD erhielt in Mecklenburg-Vorpommern 6,0 Prozent (2006: 7,3 Prozent). In den Landkreisen Vorpommern-Greifswald (10,1 %) und Ludwigslust-Parchim (6,3 %) erzielte die NPD überdurchschnittliche Ergebnisse.

BERTELSMANNSTIFTUNG (2011): Zahl der Hochbetagten wird rasant zunehmen – in Mecklenburg-Vorpommern um 80 Prozent.
Länderbericht Mecklenburg-Vorpommern: Bertelsmann Stiftung veröffentlicht Prognose bis 2030 – Daten und Fakten für rund 3.200 Kommunen ab sofort im Internet abrufbar,
in: Pressemitteilung BertelsmannStiftung v. 26.10.

"Die Bertelsmann Stiftung hat ihre Bevölkerungsprognose für 64 Kommunen in Mecklenburg-Vor-pommern erstellt. Die Bevölkerungszahl wird in Mecklenburg-Vorpommern bis zum Jahr 2030 um 12,5 Prozent auf 1,44 Millionen Menschen sinken. Damit ist eine deutlich ungünstigere Entwicklung als im gesamten Bundesgebiet zu erwarten (-3,7 Prozent). Wachsen wird die Bevölkerung in keinem der 14 Landkreise; in Demmin werden laut Prognose um fast ein Viertel weniger Menschen leben. Der geringste Rückgang wird mit 3,3 Prozent für Bad Doberan erwartet",

erklärt uns der Länderbericht zur Bevölkerungsentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern 2009 bis 2030. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es jedoch nur 12 Landkreise und 6 kreisfreie Städte.

2015

FOCUS-Titelgeschichte: Wo man in Deutschland am besten lebt.
402 Regionen im großen Vergleich

MATTHES, Nadja & Michael KOWALSKI (2015): Deutschlands Atlas der Stärken.
Stadt oder Land? Nord oder Süd? Der große Focus-Vergleich zeigt, in welchen der 402 Städte und Kreise die Wirtschaft floriert, wo neue Jobs entstehen und Arbeitnehmer die höchsten Gehälter erzielen,
in:
Focus Nr.22 v. 23.05.

BERTELSMANNSTIFTUNG (2015): In den kommenden 15 Jahren schrumpft Mecklenburg-Vorpommern um 127.000 Einwohner.
Länderbericht Mecklenburg-Vorpommern: Mecklenburg-Vorpommerns Bevölkerungsstruktur wird sich in den kommenden Jahren spürbar verändern. Das Durchschnittsalter innerhalb der Bevölkerung steigt. Der Pflegebedarf nimmt zu. Stadt und Land dünnen weiter aus. Die Kommunen stellt das  vor Herausforderungen,
in: Pressemitteilung BertelsmannStiftung v. 07.08.

Eine Abfrage der Bevölkerungsprognose 2012 bis 2030 im Wegweiser Kommune ergab für Mecklenburg-Vorpommern für die Gemeinden mit mehr als 5.000 Einwohner folgendes Ergebnis (Stand: 05.02.2020):

Rang Gemeinde Landkreis Bevölkerung
(31.12.2012)
Prognose BertelsmannStiftung Typ
2012 (Basis) 2020 2025 2030
1 Rostock kreisfrei 202.887 202.880 206.120 (+ 1,6 %) 205.020 (+ 1,1 %) 202.570 (- 0,2 %) 7
2 Schwerin kreisfrei 91.264 91.260 91.860 (+ 0,7 %) 91.020 (- 0,3 %) 89.570 (- 1,9 %) 7
3 Neubrandenburg Mecklenburgische Seenplatte 63.509 63.520 59.860 (- 5,8 %) 57.340 (- 9,7 %) 54.670 (- 13,9 %) 9
4 Stralsund Vorpommern-Rügen 57.357 57.330 56.710 (- 1,1 %) 55.700 (- 2,8 %) 54.340 (- 5,2 %) 7
5 Greifswald Vorpommern-Greifswald 55.771 55.750 54.820 (- 1,7 %) 54.140 (- 2,9 %) 53.170 (- 4,6 %) 7
6 Wismar Nordwestmecklenburg 42.433 42.420 40.990 (- 3,4 %) 40.010 (- 5,7 %) 38.930 (- 8,2 %) 9
7 Güstrow Landkreis Rostock 28.586 28.560 27.460 (- 3,9 %) 26.630 (- 6,7 %) 25.720 (- 9,9 %) 9
8 Waren/Müritz Mecklenburgische Seenplatte 21.074 21.070 20.760 (- 1,5 %) 20.310 (- 3,6 %) 19.730 (- 6,4 %) 9
9 Neustrelitz Mecklenburgische Seenplatte 20.322 20.320 19.290 (- 5,1 %) 18.560 (- 8,6 %) 17.780 (- 12,5 %) 9
10 Parchim Ludwigslust-Parchim 17.174 keine Angaben -
11 Ribnitz-Damgarten Vorpommern-Rügen 15.058 15.050 14.600 (- 3,0 %) 14.230 (- 5,4 %) 13.770 (- 8,5 %) 9
12 Bergen auf Rügen Vorpommern-Rügen 13.651 13.660 12.960 (- 5,1 %) 12.510 (- 8,4 %) 12.050 (- 11,8 %) 9
13 Anklam Vorpommern-Greifswald 12.930 12.930 12.370 (- 4,4 %) 11.950 (- 7,6 %) 11.510 (- 11,0 %) 9
14 Wolgast Vorpommern-Greifswald 12.486 12.490 12.270 (- 1,7 %) 12.000 (- 3,9 %) 11.650 (- 6,7 %) 9
15 Ludwigslust Ludwigslust-Parchim 11.998 11.960 11.360 (- 5,0 %) 10.990 (- 8,1 %) 10.590 (- 11,5 %) 8
16 Demmin Mecklenburgische Seenplatte 11.542 11.540 10.590 (- 8,2 %) 10.010 (-13,3 %) 9.440 (- 18,2 %) 9
17 Bad Doberan Landkreis Rostock 11.427 11.460 11.570 (+ 0,9 %) 11.460 (+/- 0 %) 11.240 (- 1,9 %) 8
18 Hagenow Ludwigslust-Parchim 11.324 11.330 10.950 (- 3,4 %) 10.620 (- 6,3 %) 10.260 (- 9,5 %) 8
19 Grevesmühlen Nordwestmecklenburg 10.621 10.620 10.310 (- 2,9 %) 10.010 (- 5,8 %) 9.660 (- 9,0 %) 9
20 Pasewalk Vorpommern-Greifswald 10.594 10.590 10.220 (- 3,5 %) 9.920 (- 6,3 %) 9.580 (- 9,5 %) 9
21 Boizenburg Ludwigslust-Parchim 10.169 10.170 10.180 (+ 0,1 %) 10.070 (- 1,0 %) 9.910 (- 2,6 %) 8
22 Grimmen Vorpommern-Rügen 9.965 9.970 9.270 (- 7,0 %) 8.790 (- 11,9 %) 8.300 (-16,8 %) 9
23 Sassnitz Vorpommern-Rügen 9.498 9.510 8.860 (- 6,8 %) 8.440 (- 11,2 %) 8.030 (- 15,5 %) 9
24 Heringsdorf Vorpommern-Greifswald 8.968 8.970 8.730 (- 2,6 %) 8.530 (- 4,9 %) 8.300 (- 7,5 %) 9
25 Ueckermünde Vorpommern-Greifswald 8.940 8.950 8.670 (- 3,1 %) 8.450 (- 5,5 %) 8.200 (- 8,4 %) 9
26 Teterow Landkreis Rostock 8.733 8.730 8.300 (- 4,9 %) 8.020 (- 8,1 %) 7.730 (- 11,4 %) 9
27 Torgelow Vorpommern-Greifswald 8.713 keine Angaben -
28 Barth Vorpommern-Rügen 8.629 8.630 8.230 (- 4,7 %) 7.970 (-7,6 %) 7.680 (- 11,0 %) 9
29 Malchin Mecklenburgische Seenplatte 7.657 7.660 6.760 (- 6,1 %) 6.260 (- 18,2 %) 5.810 (- 24,1 %) 9
30 Bützow Landkreis Rostock 7.635 7.640 7.450 (- 2,5 %) 7.260 (- 4,9 %) 7.040 (- 7,9 %) 9
31 Kühlungsborn Landkreis Rostock 7.378 7.350 7.360 (+ 0,2 %) 7.310 (- 0,6 %) 7.180 (- 2,3 %) 9
32 Dummerstorf Landkreis Rostock 7.109 7.110 7.030 (- 1,1 %) 6.900 (- 3,0 %) 6.710 (- 5,6 %) 6
33 Malchow Mecklenburgische Seenplatte 6.572 6.570 6.170 (- 6,1 %) 5.920 (- 9,9 %) 5.650 (- 14,0 %) 9
34 Neustadt-Glewe Ludwigslust-Parchim 6.492 6.490 6.210 (- 4,3 %) 6.020 (- 7,2 %) 5.810 (-10,4 %) 8
35 Friedland Mecklenburgische Seenplatte 6.198 keine Angaben -
36 Plau am See Ludwigslust-Parchim 6.076 6.080 5.720 (- 6,0 %) 5.510 (- 9,3 %) 5.300 (- 12,8 %) 9
37 Lübz Ludwigslust-Parchim 6.057 keine Angaben -
38 Grabow Ludwigslust-Parchim 5.751 5.950 5.660 (- 4,9 %) 5.460 (- 8,1 %) 5.260 (- 11,6 %) 9
39 Stavenhagen Mecklenburgische Seenplatte 5.718 5.720 5.560 (- 2,8 %) 5.400 (- 5,5 %) 5.190 (- 9,2 %) 9
40 Sanitz Landkreis Rostock 5.700 5.700 5.620 (- 1,4 %) 5.520 (- 3,1 %) 5.390 (- 5,5 %) 6
41 Altentreptow Mecklenburgische Seenplatte 5.533 5.530 5.080 (- 8,3 %) 4.790 (- 13,5 %) 4.500 (- 18,6 %) 9
42 Gadebusch Nordwestmecklenburg 5.510 5.510 5.180 (- 6,0 %) 4.960 (- 10,0 %) 4.740 (- 14,0 %) 9
43 Satow Landkreis Rostock 5.476 5.470 5.240 (- 4,3 %) 5.060 (- 7,5 %) 4.870 (- 11,0 %) 5
44 Laage Landkreis Rostock 5.454 5.450 5.290 (- 2,8 % 5.190 (- 4,7 %) 5.050 (- 7,3 %) 8
45 Röbel/Müritz Mecklenburgische Seenplatte 5.151 5.150 4.970 (- 3,4 %) 4.820 (- 6,5 %) 4.630 (- 10,0 %) 9
46 Binz Vorpommern-Rügen 5.146 5.150 4.910 (- 4,7 %) 4.740 (- 8,0 %) 4.560 (- 11,5 %) 9
47 Lüdersdorf Nordwestmecklenburg 5.142 5.140 5.160 (+ 0,3 %) 5.120 (- 0,5 %) 5.040 (- 1,9 %) 4
48 Sundhagen Vorpommern-Rügen 5.131 5.130 4.900 (- 4,5 %) 4.710 (- 8,1 %) 4.500 (- 12,4 %) 8
49 Strasburg   5.122 keine Angaben -
50 Crivitz   5.017 keine Angaben -
  Wittenburg Ludwigslust-Parchim 4.966 keine Angaben -
  Burg Stargard Mecklenburgische Seenplatte 4.961 keine Angaben -
  Schwaan Landkreis Rostock 4.958 keine Angaben -

Für 6 der 50 Gemeinden wurden keine Angaben gemacht. Dagegen gibt es mit Burg Stargard, Schwaan und Wittenburg drei Gemeinden, die im Jahr 2012 weniger als 5.000 Einwohner hatten, zu denen jedoch ebenfalls keine Angaben gemacht werden.

Die Verteilung der Gemeinden auf die 9 Demografietypen ist aus der nachfolgenden Tabelle ersichtlich:

Typ Bezeichnung Anzahl Spannbreite der
Bevölkerung
2012 - 2030
Gemeinden
4 Wohlhabende Kommunen im ländlichen Raum 1 - 1,9 % Lüdersdorf
5 Städte und Gemeinden in strukturschwachen ländlichen Räumen 1 - 11,0 % Satow
6 Stabile Mittelstädte 2 - 5,5 bis - 5,6 % Dummerstorf; Sanitz
7 Wirtschaftszentren mit geringer Wachstumsdynamik 4

- 0,2 % (Rostock)
- 5,2 % (Stralsund)

 
8 Stark alternde Kommunen 7

- 1,9 % (Bad Doberan)
- 12,4 % (Sundhagen)

 
9 Stark schrumpfende Kommunen mit Anpassungsdruck 29

- 2,3 % (Kühlungsborn)
- 24,1 % (Malchin)

 

Die Spannbreite der Bevölkerungsentwicklung zeigt bereits, dass die Demografietypen wenig trennscharf sind. Kühlungsborn kann kaum als stark schrumpfende Gemeinde bezeichnet werden. Sanitz und Dummerstorf sind keine Mittel- , sondern Kleinstädte. Lüdersdorf wird als wohlhabende Kommune im ländlichen Raum beschrieben, grenzt jedoch an die schleswig-holsteinische Großstadt Lübeck an. Als Umlandgemeinde einer Großstadt wäre Lüdersdorf also angemessener beschrieben. Die folgenden sieben Kommunen mit Rangnummern werden als stark alternd klassifiziert:

Rang Gemeinde Medianalter 2030 Durchschnittalter 2030 Anteil 65 + Bevölkerung 2030
  Kühlungsborn 60,5 Jahre 54,3 Jahre 41,9 % - 2,3 %
  Grimmen 56,4 Jahre 51,7 Jahre 37,0 % - 16,8 %
1 Bad Doberan 53,8 Jahre 50,5 Jahre 35,8 % - 1,9 %
  Güstrow 53,1 Jahre 50,3 Jahre 35,3 % - 9,9 %
  Grabow 52,6 Jahre 49,9 Jahre 33,7 % - 11,6 %
2 Sundhagen 52,2 Jahre 48,8 Jahre 30,8 % - 12,4 %
3 Neustadt-Glewe 52,1 Jahre 49,5 Jahre 32,5 % - 10,4 %
4 Laage 51,6 Jahre 48,8 Jahre 32,5 % - 7,3 %
5 Boizenburg 51,3 Jahre 49,3 Jahre 31,0 % - 2,6 %
6 Ludwigslust 49,6 Jahre 48,3 Jahre 30,4 % - 11,5 %
7 Hagenow 48,9 Jahre 47,2 Jahre 29,7 % - 9,5 %

Die grau unterlegten Kommunen wurden nicht als stark alternd klassifiziert. Die vier Beispiele, die als stark schrumpfende Kommunen klassifiziert wurden, zeigen, dass es eine gewisse Willkür gibt, in welche Kategorie die Kommunen eingeordnet werden. Bei vergleichbarer Schrumpfung haben Güstrow und Grabow eine stärkere Alterung als z.B. Sundhagen, Neustadt-Glewe oder Ludwigslust. Kühlungsborn hat eine wesentlich stärkere Alterung als Boizenburg und das bei vergleichbarer Schrumpfung.

Fazit: Da die Demografietypen im Grunde keine angemessene Beschreibung der demografischen Entwicklung von Gemeinden darstellen, ist ihre Aussagekraft fraglich. Es wäre also zu fragen, ob hinter der Konstruktion der Demografietypen nicht ganz andere Faktoren für die Gemeindeentwicklung bedeutend sind. Hier wäre empirische Forschung dringend notwendig (mehr hier).

Da die Demografietypen deutschlandweit Erklärungskraft haben sollen, können die länderspezifischen Unterschiede nicht angemessen beschrieben werden. Was bedeutet es z.B., wenn sich Gemeinden über große Flächen erstrecken, während ähnlich große Gemeinden kompakter angelegt sind? Solche Aspekte fließen in die Demografietypen überhaupt nicht ein. Auch die Infrastrukturunterschiede werden nicht berücksichtigt, obwohl Gemeinden mit Bahnanschluss z. B. ganz andere Entwicklungsmöglichkeiten besitzen als Gemeinden ohne Bahnanschluss - auch wenn solche Gemeinden dem ländlichen Raum zugeordnet werden. 

BBSR (2015): Unterschiede zwischen Stadt und Land vergrößern sich.
BBSR legt Studie zur Entwicklung der Städte und Gemeinden vor,
in: Pressemitteilung Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung v. 13.08.

PERGANDE, Frank (2015): Engholms Aufbauhilfe.
In den Großstädten bekommen Wohnungssuchende keine bezahlbare Unterkunft. Aber in schrumpfenden Regionen entstehen ständig neue Häuser. Eine Studie zeigt: Deutschland baut an der falschen Stelle,
in: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung v. 16.08.

Frank PERGANDE berichtet über drei "Schleswig-Holstein-Häuser" in den drei ehemaligen mecklenburg-vorpommerischen Bezirksstädte der DDR: Neubrandenburg, Rostock und Schwerin. In Neubrandenburg ist es das Schauspielhaus, in Schwerin der Kirchnersche Gasthof im barocken Stadtviertel Schelfstadt und in Rostock ist es ein "altes Kaufmannshaus nahe dem Alten Markt".

Schleswig-Holstein-Haus in der Schweriner Schelfstadt, Foto: Bernd Kittlaus 2018

WILKE, Felicitas (2015): Verbaut.
In den Großstädten bekommen Wohnungssuchende keine bezahlbare Unterkunft. Aber in schrumpfenden Regionen entstehen ständig neue Häuser. Eine Studie zeigt: Deutschland baut an der falschen Stelle,
in: Süddeutsche Zeitung v. 20.08.

THÜNEN INSTITUT (2015): Dörfer im Wandel.
Eine Langzeitstudie beleuchtet die Entwicklung ländlicher Lebensverhältnisse in 14 ausgewählten Orten in Deutschland – Wissenschaftler und Politiker diskutieren Ergebnisse in Berlin,
in: Pressemitteilung des Johann Heinrich von Thünen-Instituts  v. 29.10.

VOGT, Luisa/BIERNATZKI, Ralf/KRISZAN, Michael/LORLEBERG, Wolf (2015): Ländliche Lebensverhältnisse im Wandel 1952, 1972, 1993, 2012, Braunschweig: Johann Heinrich von Thünen-Institut, Thünen Report Nr.32, Vol. 1: Dörfer als Wohnstandorte

2016

HAHN, Thomas (2016): Von wegen.
Mecklenburg-Vorpommern wirkt an manchen Stellen wie leergefegt. Der Bürgermeister von Bollewick hat den Stall ausmisten lassen und wirbt mit der Stille. Und siehe da: es hilft,
in:
Süddeutsche Zeitung v. 10.08.

Thomas HAHN berichtet anhand der Dörfer Bollewick und Wredenhagen im dünn besiedelten Mecklenburg-Vorpommern über den demografischen Wandel im ländlichen Raum. Einzig ein Experte des berüchtigten privaten Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung wird erwähnt.

ACKERET, Markus (2016): Politik im luftleeren Raum.
In Mecklenburg-Vorpommern dreht sich der Wahlkampf um die Flüchtlingspolitik und den Vertrauensverlust der Bürger,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 02.09.

"Kurz vor dem Wahltag an diesem Sonntag zeigen neueste Umfragen die AfD mit 23 Prozent an zweiter Stelle, hinter der SPD (28 Prozent) und vor der CDU (20 Prozent). Für Caffier, aber auch für die gesamte Bundespartei und Merkel wäre das ein Desaster. Die Linkspartei würde ebenfalls verlieren. Sollte es nicht mehr zur grossen Koalition reichen, käme sie aber vielleicht doch zum Zug",

erklärt uns Markus ACKERET die Verhältnisse in Mecklenburg-Vorpommern, wo gerade einmal rund 1,6 Millionen Bürger leben.

PERGANDE, Frank (2016): Schuld ist die Demographie.
Beispiel Mecklenburg-Vorpommern: Wie Bevölkerungsschwund zu Politikverdrossenheit führt,
in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 12.09.

Frank PERGANDE verteidigt die neoliberale Politik, die den ländlichen Raum veröden lässt statt gegenzusteuern. Nicht die Demographie ist das Problem, sondern die neoliberale Standortpolitik. Inzwischen zeigen sich die fatalen Folgen auch in den Metropolen, was bei Birgit OCHS nachzulesen ist. Stattdessen singt PERGANDE ein Loblied auf die Austeritätspolitik. Die Menschen sind für PERGANDE einfach nur zu dumm, um die Vorteile dieser Politik zu begreifen, weshalb er ihnen mehr politische Bildung verabreichen will.

LEITHOLD, Iris (2016): Die Familie und das liebe Geld.
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es die erfolgreiche Gemeinde-Klage gegen die Kreisumlage,
in:
Neues Deutschland v. 29.09.

Bericht über die Klage der Gemeinde Perlin mit 386 Einwohnern im Landkreis Nordwestmecklenburg gegen die Kreisumlage.

ACKERET, Markus (2016): Rückzug in Raten.
In Mecklenburg-Vorpommern werden die Verwaltungsgebiete immer grösser - das belastet das Verhältnis der Bürger zum Staat,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 28.12.

Der Bericht über das CDU-regierte Demmin im rot-schwarzen Mecklenburg-Vorpommern, das von dem Sozialdemokraten Erwin SELLERING geführt wird, ähnelt eher einem Stadtmarketing als einer Aufklärung über die Probleme im größten Landkreis Deutschlands: der Mecklenburgischen Seenplatte.

"Als Handelszentrum hat Demmin, wie viele der bis weit ins Binnenland verstreuten Hansestädte, lange schon ausgedient. Die Altstadt fiel einem Grossbrand beim Kriegsende zum Opfer, ein Racheakt der Roten Armee, die an der Peene nicht weiterkam. Seit der Wende kämpft der Ort auch gegen den wirtschaftlichen und demografischen Strukturwandel an. (...).
17 Jahre lang war Demmin nach der Wiedervereinigung Hauptort eines Landkreises gewesen. Die historische Bedeutung der Stadt, aber auch deren geografische Lage machen sie zu einem natürlichen regionalen Zentrum. Die pommerschen Küstenstädte Stralsund und Greifswald sind 40 bis 60 Kilometer entfernt, die weiter südlich gelegenen Neubrandenburg und Neustrelitz 50 bis 80 Kilometer. Doch 2011 beendete die sogenannte Kreisgebietsreform die Eigenständigkeit Demmins als Kreisstadt.
Die Entscheidung, künftig nördlichster Vorposten des aus Neubrandenburg gesteuerten neuen Grosskreises Mecklenburgische Seenplatte zu werden und sich nicht dem historisch näherliegenden Greifswald-Vorpommern anzuschliessen, fiel mit hauchdünner Mehrheit. (...). Seit der Gerichtsreform 2015 ist auch das Amtsgericht nur noch mit einer Zweigstelle in Demmin vertreten, im kurz davor noch erstellten Neubau hinter dem zugenagelten historischen Gerichtsgebäude. (...). Über 400 Mitarbeiter beschäftigte die Kreisverwaltung früher in Demmin. Heute sind es noch knapp 100",

erklärt uns Markus ACKERET die Entwicklung in Demmin. Während die Politikwissenschaftler Daniel TREPSDORF und Jan KÖNIG aus Ludwigslust von "Demokratie-Entleerung" im ländlichen Raum sprechen, hebt Kathrin NEPPERSCHMIDT aus Neubrandenburg das ehrenamtliche Engagement der Mecklenburger hervor. Obwohl sie alle Mitarbeiter des Regionalzentrums für demokratische Kultur Mecklenburgische Seenplatte sind, variieren ihre Ansichten nach der Entfernung ihres Standortes zum Epizentrum des AfD-Bebens in Mecklenburg-Vorpommern: Je näher dran, desto mehr Verdrängung des Problems.

Weil es in Demmin hauptsächlich nur Arbeitsplätze im Niedriglohnsektor des Dienstleistungsbereichs gibt, hebt der Bürgermeister ein Leuchtturmprojekt hervor. Die Bevölkerungszahl stagniert - auch wegen dem Zuzug Älterer, die Neoliberalen eigentlich ein Ärgernis sind, denn sie wollen immer nur kaufkräftige Familien gewinnen:

"Zwar hat sich in Demmin die Bevölkerungszahl fast stabilisiert nach Jahren der Abwanderung. Doch geblieben sind tendenziell die Älteren. Koch beobachtet zudem, dass vermehrt Rentner ihre Liegenschaften in den Dörfern aufgeben und ins regionale Zentrum ziehen. Die Arbeiterwohlfahrt baut derzeit Wohneinheiten für Pflegebedürftige, und die städtische Wohnungsbaugesellschaft errichtet einen Neubau mit altersgerechten Wohnungen. Im sozialen Bereich schafft das auch Arbeitsplätze. Die Arbeitslosigkeit ist mit rund 16 Prozent jedoch immer noch hoch."

Auch Asylbewerber sind bei Neoliberalen wenig angesehen, denn sie setzen in erster Linie auf den Zuzug ausländischer Fachkräfte, weshalb sie Asylbewerber gerne ziehen lassen. Die Politik setzt in erster Linie auf Symbolpolitik:

"Zahlreiche Stiftungen sind in Mecklenburg-Vorpommern aktiv und haben die Region zu einem Laboratorium für die Folgen demografischer Umwälzungen ausgerufen",

erzählt uns ACKERET. Die Mecklenburger Anstiftung sieht das auf ihrer Website dagegen ganz anders:

"In MV gibt es erst ca. 160 selbstständige Stiftungen, während z. B. in Hamburg weit über 1000 existieren."

Das Ehrenamt gilt aus neoliberaler Sicht der Demografisierung gesellschaftlicher Probleme als kostengünstiger Ersatz des Sozialstaats. Dumm nur, dass dies mit einem anderen Eckpfeiler des Neoliberalismus kollidiert: der geografischen Mobilität:

"Gerade das Ehrenamt ist von der demografischen Entwicklung besonders betroffen. Rund 80 000 Personen, die ihren Hauptwohnsitz in Mecklenburg-Vorpommern haben, pendeln laut Trepsdorf jede Woche nach Berlin oder in den Grossraum Hamburg. Für Engagement in Vereinen bleibt für sie kaum noch Zeit."

 
     
 
       
   

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Update: 16. Februar 2020