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NEWSWEEK-Titelgeschichte:
The "Singles" Society.
America's new Subculture |
WATERS, Harry F.
(1973): Games singles play,
in:
Newsweek v. 16. Juli, S. 32-36
1986
NEWSWEEK-Titelgeschichte:
The Marriage Crunch.
If You're a Single Woman, Here Are Your Chances of Getting
Married |
SALHOLZ, Eloise u.a. (1986): Too late for Prince Charming?
A new study reports
that college-educated women who are still single at the age of 35 have
only a 5 percent chance of ever getting married,
in: Newsweek
v. 02.06.
2000
TIME-Titelgeschichte:
Who Needs a Husband?
More women are saying
no to marriage and embracing the single life. Are they happy?
|
EDWARDS,
Tamala M. (2000): Flying solo.
More
women are deciding that marriage is not
inevitable, that they can lead a fulfilling life
as a single. It's an empowering choice, but for
many not an easy one,
in:
Time
v. 28.08.
Titelgeschichte
über das Single-Dasein in den USA: Die
unverheiratete Karrierefrau wird
als Modell für die
heraufziehende
"Single-Gesellschaft" vorgestellt.
Dabei steht nicht mehr das
"Swinging
Single"-Stereotyp wie in den
1970er Jahren im Vordergrund,
sondern die Finanzkraft der
Yuppies, wie diese Gruppe seit
den 1980er Jahren genannt wird.
Eine Psychotherapeutin spricht
vom Ende der
"Spinster"-Ära (alte
Jungfer), weil das Singlesein
nicht mehr gleichbedeutend mit
Isolation, Alleinleben und
eingeschränkter Teilhabe am
öffentlichen Leben ist.
Besonders die Frauen sind seit
den 1980er Jahren besser in der
Gesellschaft integriert.
Der
Markt stellt sich auf die neue
Konsumgruppe ein. Seit den 1990er
Jahren hat das Phänomen der
"späten Mütter" bzw.
der "single Mothers" (Alleinerziehenden)
zugenommen.
Gut
gebildete und finanziell unabhängige Frauen stellen andere
Ansprüche an die große Liebe. Es reicht nicht mehr aus, dass
Männer sich auf die traditionelle Ernährer- und
Beschützerrolle beschränken und auch zur Fortpflanzung sind
sie nicht mehr unbedingt notwendig.
Im
Schlussteil des Artikels wird dann doch noch die
"Gewähltheit des Lebensstils" in Frage gestellt. Was
passiert, wenn aus der gewählten, zeitlich befristeten
Freiheit des Singlelebens ein erzwungener Lebensstil wird,
weil sich "Mr. Right" nicht mehr blicken lässt?
DRUMMOND, Tammerlin (2000): Mom On Her
Own.
Deciding to have a child ist one thing. Rainsing one is another,
in:
Time
v. 28.08.
KIRN, Walter
(2000): One Man's Gripe.
Women keep upgrading their formula for Mr. Right,
in:
Time
v. 28.08.
PONIEWOZIK, James (2000): Waiting für
Prince Charming,
in:
Time
v. 28.08.
SHAPIRO,
Joseph P. (2000): Enjoying life after death.
Once
sidelined, widows are making the golden years
better for everyone,
in:
U.S.
News & World Report v.
11.09.
SHAPIRO,
Joseph P. (2000): A window into a nation of
widows,
in:
U.S. News & World Report
v. 11.09.
KIRN,
Walter (2000): Should You Stay Together For The
Kids?
A
controversial book argues that the damage from
divorce is serious and lasting, but many argue
that the remedy of parents staying hitched is
worse than the ailment,
in:
Time
v. 25.09.
RIMSCHA, Robert von (2000): Unabhängigkeitserklärung an alle
Eltern.
Eine neue
Lobby: In den USA organisieren sich die Kinderlosen,
in: Tagesspiegel v. 01.10.
Robert von RIMSCHA berichtet
über Elinor BURKETT, die ein Buch darüber geschrieben hat "Wie das
familienfreundliche Amerika die Kinderlosen betrügt" (Baby
Boon, Simon & Schuster, 2000). Sie sei eine "Prophetin einer
neuen Bewegung" geworden, schreibt RIMSCHA. Diese selbstbewussten
Kinderlosen nennen sich Kinderfreie, weil das nicht nach Verlust,
Mangel oder Bedauern klingt, sondern nach Befreiung.
"No Kidding!"
nennen sich Gruppen in denen sich die Kinderfreien organisieren:
"Die Kinderfreien, zehn
Prozent der amerikanischen Wähler, können dank Burketts Buch auf
den Cent genau nachrechnen, was sei verlieren. Vom Arbeitgeber
finanzierte Hortplätze, Ansparmodelle fürs College der
Mitarbeiterkinder oder die Krankenversicherung für den Nachwuchs
der Angestellten - die Kinderfreien fühlen sich übervorteilt."
FREELY,
Maureen (2000): Divorce and be damned.
The
pro-marriage movement is gaining strength on both
sides of the Atlantic. Now its leaders say they
can prove that divorce damages kids for ever. But
as Maureen Freely reveals, real life often tells
a different story,
in: Observer v. 19.11.
Maureen FREELY berichtet
für den britischen Observer über die
amerikanische Anti-Scheidungs-Kampagne
(siehe auch Focus v. 30.09. und Time v.
25.09.)
SCHÖNEN,
Detlef (2001): Familienförderung:
Zweifel am System,
in:
Neue Ruhr
Zeitung v. 04.04.
SCHÖNEN
sieht in der USA das Vorbild,
denn
"die einzige
Industrienation, in der
Einzelkinder Einzelfälle und
Geburtenraten bevölkerungserhaltend sind,
kennt keine staatliche
Förderung."
Er beruft sich
auf den Bielefelder
Sozialisationsforscher Klaus HURRELMANN und die Magdeburger
Politikwissenschaftlerin
Christiane DIENEL
HAL
(2001): Immer weniger Kinder
Kosten der
Kindererziehung im Weltvergleich,
in: Welt
v. 20.04.
WOLFE,
Alexandra (2001): Where the Boys are,
in:
New York Observer
v. 30.07.
U.
S. Census Bureau - Demografische Daten
NEWSWEEK-Titelgeschichte:
The Truth About Fertility.
Don't Believe the Hype - Even Fertility Specialists Say Younger
Is Better |
KALB,
Claudia (2001): Should You Have Your Baby
Now?
A group of
doctors thinks advances in fertility
treatment have given women too much hope.
Its new ad campaign is bound to stir up
public controversyand private
anguish
in: Newsweek v.
13.08.
Bericht
über die Kampagne der American
Society for Reproductive Medicine
(ASRM) gegen späte Mutterschaft.
Ziel ist die Aufklärung über
die Risiken der späten
Mutterschaft. Der Schwerpunkt
liegt auf dem Thema
"altersbedingte
Unfruchtbarkeit". Das hohe
durchschnittliche Alter der
Erstgebärenden wird von
Bevölkerungswissenschaftlern als
Hauptursache für die niedrige
Geburtenrate verantwortlich
gemacht. Hauptzielgruppe der
Kampagne sind überzeugte Singles
mit Kinderwunsch wie June Cohen:
"Some
women conceive easily after 40,
and others in their 20s struggle
for years unsuccessfully. That
margin for hope has convinced
June Cohen, 31, that she can
wait. Single and loving it, Cohen
is aware that it may get harder
for her to conceive later in
life'I dont know that
there is a woman alive who
isnt aware of her
biological clock,' she
saysbut she also wants to
be the kind of supporting,
devoted parent her mother was to
her. 'Im not there yet,'
she says. 'I know I want to have
kids but I know I want to have
them later. And Im really,
absolutely, not worried about
that.'"
Es
wird zwar die Gefahr gesehen,
dass durch die Kampagne
Teenagerschwangerschaften
ermutigt werden könnten, aber
dies wird in Kauf genommen.
In
den USA interpretieren
mittlerweile Selbsthilfegruppen
und Verbände, die gemeinsame
Interessen von Unfruchtbaren und
Reproduktionsmedizinern
vertreten, die einstige
feministische Forderung nach
"reproductive freedom"
einseitig als Freiheit ein Kind
zu haben ("freedom to have a
baby").
NOONAN, David
& Karen SPRINGEN (2001): When Dad is
a Donor.
As more
single women conceive children through
artificial insemination, stigmas and
secrecy are falling away
in: Newsweek v.
13.08.
Die
Samenspende ist in den USA für
alleinstehende partnerlose
Frauen, die sich mit dem Ende
ihrer Gebärfähigkeit
konfrontiert sehen, eine
Möglichkeit doch noch ein Kind
zu bekommen. War früher die Anonymität der
Spender akzeptiert, so gerät sie
neuerdings in die Kritik. Kinder,
die ihren biologischen Vater
kennen möchten, fordern die
Offenlegung der Identität ihrer
Erzeuger:
"donor
insemination evolving the way
adoption did, with the emphasis
shifting from the rights of the
biological parents to the rights
of the children".
BRENNER, Marie
(2001): Not Their Mothers' Choices.
As this author
traveled the country, she met many young
women who said theyd rather stay
home than raise children via nannies and
mobile phones
in: Newsweek v.
13.08.
Im
Mittelpunkt steht die Frage eines
Generationenkonfliktes: Begehren
die Nachfolger der Baby Boomer
(amerikanischen Ausdruck für
68er) gegen das Modell der
berufstätigen Mutter auf und
werden wieder wie in den goldenen
50ern Vollzeitmütter? BRENNER
zitiert die Feministin
Susan FALUDI
und ihre Sicht der historischen
Abfolge von Mütterbildern im
Kontext sozialen Wandels:
"Susan Faludi has observed that we have
seen a 160-year panorama of women
advancing and retreating;
Elizabeth Cady Stantons and
Susan B. Anthonys progress
was threatened by late Victorian
political and religious mores
which accused women who postponed
childbearing of triggering 'race
suicide.' As the flappers
advanced and women voted, the
1920s and 30s also saw a
new wave of labor and federal
laws that forced thousands of
women out of work. There were
fewer women doctors in 1930 than
in 1910."
BRENNER
sieht die Wiederkehr der
Vollzeitmutter im Zeichen der
neuen Wahlfreiheit von Frauen:
"'The
womens movement is supposed
to be about choice,' Charlotte
said in a recent episode of 'Sex
and the City,' as she told
Miranda that she had decided to
quit her work at a gallery. 'And
if I choose to quit my job, that
is my choice.' Miranda, Carrie
and Samantha had tried to change
her mind, but she was adamant.
'My choice,' she said. It was
impossible not to hear the
anguish in her voice.
FORD, Richard
(2001): In der Angstfalle.
Amerikas Vorstädte im Licht
der Katastrophe,
in: Frankfurter Allgemeine
Zeitung v. 06.11.
Der 68er Richard
FORD sieht in der
multilokalen
Mehrgenerationen-Familie
und den amerikanischen Vorstädten eine Sackgasse:
"Wir haben Homogenität,
die Isolation der Generationen, einen unreservierten
Sitzplatz im Frühzug und das Mantra des »Hier wird schon
nichts passieren« in Kauf genommen, um sorglos leben zu
können. Die Vororte sind das Nirwana der urbanen Neurosen".
FORD
fordert deshalb ein Umdenken:
"Wir sollten in dieser Situation
versuchen, in großem und kleinem Maßstab darüber nachzudenken, wer
zu uns gehört und wer nicht und was wir überhaupt unter einer
Gemeinschaft verstehen."
Douglas
COUPLAND nannte sie
Generation Y, also jene
Generation, die der
Generation X nachfolgt. Newsweek
nennt sie nun nach dem 11. September
Generation 9-11.
BALFOUR,
Victoria (2001): To Serve and Flirt Near Ground
Zero,
in:
New York Times
v. 09.12.
BRODERS,
Henryk (2001): Schleppen und Abschleppen
am "Ground Zero",
Am "Ground
Zero" in New York hat sich eine ganz
besondere Art Single-Bar etabliert. Dort,
wo Feuerwehrleute umsonst essen und
trinken können, reißen sich
alleinstehende Frauen aus den gesamten
USA um einen Job am Tresen. Lesen Sie die
neueste Folge von Henryk M. Broders
USA-Tagebuch.
in: Spiegel Online
v. 13.12.
WOLFE,
Tom (2001): Tom Wolfe on the City of Change,
in:
New York Observer
v. 17.12.
2002
DPA (2002):
Mehr Babys in New York erwartet,
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 14.06.
ECONOMIST-Titelgeschichte:
A tale of two bellies |
ECONOMIST (2002): Half a billion Americans?
Demography and
the west,
in: Economist v. 23.08.
2003
ZEIT-Serie:
Land ohne Leute (Teil 2) |
MÜNZ, Rainer (2003): Mehr
Kinder, mehr Macht.
Europa schrumpft, die USA wachsen.
Auch die Einwohnerzahl entscheidet darüber, wer künftig in der Welt
den Ton angibt,
in: Die ZEIT Nr.3 v. 09.01.
Elisabeth NIEJAHR hat
vor einer Woche in der ZEIT
die Stoßrichtung vorgegeben, dass "der Machtkampf zwischen Staaten
auch in Kreißsälen und Wochenbetten entschieden werden kann". Nun
darf der Bevölkerungswissenschaftler Rainer MÜNZ die
Normalisierung auf dem Felde der
Bevölkerungspolitik in der ZEIT
einleiten und die machtpolitische Dimension ausführen. Bevölkerungspolitik
als Ideologie verdankt sich in erster Linie seiner machtpolitischen
Dimension. In der deutsch-französischen Rivalität und dem
Schrecken von Sedan
kommt jener bevölkerungspolitische Mythos zum Tragen, der nun
reaktiviert werden soll. MÜNZ
geht einerseits auf diese Tradition ein und andererseits wird jener
Ball aufgegriffen, den der
Economist vor
einiger Zeit
vorgelegt hat. Am Ende steht die
Instrumentalisierung des Gebärens nicht mehr im Zeichen des
deutsch-französischen Geburtenwettlaufs, sondern wird auf die globale
Ebene des Zusammenpralls der Kulturen gehoben. Die Geschichte darf nun
endlich auch auf diesem Feld zurückkehren.
TIGGES, Claus (2003):
Ruhestandskonten in Amerika.
Die Regierung
setzt auf mehr kapitalgedeckte Renten,
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 21.08.
Claus TIGGES muss zugeben,
dass in den kapitalistischen USA keineswegs auf Kapitaldeckung gesetzt
wird, sondern auf das Umlageverfahren. Angesichts der Kursrutsche an
den Börsen ist die von Neoliberalen geplante Rentenreform derzeit
nicht durchsetzbar.
2004
SIEMON-NETTO, Uwe (2003): Mütter mit College-Diplom.
Dynamische
Gesellschaft. Der Geburtenanstieg in den Vereinigten Staaten hat
massive Auswirkungen auf die Wirtschaft,
in: Rheinischer Merkur Nr.17 v. 24.04.
MEJIAS, Jordan (2004): Natalisten und Momisten.
Blick in amerikanische Zeitschriften: Der neue Familienkampf,
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 11.12.
Jordan MEJIAS' Blick in
amerikanische Zeitschriften widmet sich den rechten
"Natalisten" und den linken
Befürchtungen eines zukünftigen
"Momismus" (Privatismus postfeministischer Supermütter, die Job
und Familie unter einen Hut bringen).
KAUBE, Jürgen (2004): Das Infektionsrisiko eines Keuschheitsgelübdes.
In den Vereinigten Staaten schwören viele Jugendliche, bis zur Ehe
enthaltsam zu sein - mit medizinisch paradoxen Folgen,
in: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung v. 12.12.
Jürgen KAUBE klärt darüber auf,
warum bei jenen, die Sex vor der Ehe ablehnen, Geschlechtskrankheiten
weiter verbreitet sind als in anderen Bevölkerungsgruppen.
SAILER, Steve (2004): Baby Gap.
How birthrates color the electoral map,
in: The American Conservative v. 20.12.
Jordan MEJIAS hat in der
FAZ vom 11.12.2004 David BROOKs ("Bobos in Paradise") neokonservative Sicht auf die
Familie in der New York Times ("The
New Red-Diaper Babies", 07.12.2004)
dargestellt.
BROOKS beschreibt in dem Artikel die Natalisten, d.h. kinderreiche
Familien, deren persönliche Identität in der Elternschaft
verankert ist, als überaus harmlose Zeitgenossen.
Diese Eltern
hätten dem Materialismus und dem Hyperindividualismus abgeschworen
und lebten in "Exurbia", d.h. noch jenseits der Städte und
Vorstädte (Suburbia).
MEJIAS kritisiert, dass BROOKs Sicht zu optimistisch sei, wenn er
den Kulturkampf leugnet, der in Amerika entbrannt ist.
Dies belegt
MEJIAS anhand der Titelgeschichte von Steve SAILER, der die
politische Kluft zwischen BUSH- und KERRY-Staaten mit den
jeweiligen Geburtenraten in Verbindung bringt. Das Ergebnis:
"Bush wurde
in den neunzehn Bundesstaaten mit der höchsten Geburtenrate
bevorzugt, Kerry in den sechzehn mit der niedrigsten."
2005
TIGGES, Claus (2005): Soll die
Altersvorsorge privatisiert werden?
Der
Sonntagsökonom: Das Beispiel Amerika zeigt. Da sind sich selbst
erstklassige Ökonomen uneins,
in: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung v. 20.02.
"Die staatliche
Rentenversicherung (Social Security) soll durch eine
Teilprivatisierung auf die Folgen des demographischen Wandels
vorbereitet werden. (...). Politische Unruhe erzeugen Bushs Pläne
(...) weil der Erfolg der vor 75 Jahren eingeführten staatlichen
Alterssicherung bisher unbestritten ist. Zwölf Prozent aller
Senioren in Amerika leben derzeit in Armut; ohne die Versicherung
wäre es Schätzungen zufolge knapp die Hälfte",
erklärt uns Claus
TIGGES zur Situation in den USA. Während der
Ökonomie-Nobelpreisträger Joseph STIEGLITZ ("Securing Social
Security for the Future") das Umlagesystem für ausreichend hält,
plädiert der neoliberale Ökonom Martin FELDSTEIN ("Structural Reform
of Social Security") für eine Teilprivatisierung.
Nur für
Neoliberale wie TIGGES leuchtet es ein, dass eine Privatisierung
auch mehr Sicherheit für die Bevölkerung bedeutet, denn sie blenden
aus, dass der freie Markt lediglich ein Phantom ist, das
verschleiert, dass Investoren und staatliche Rahmenbedingungen den
Kapitalmarkt bestimmen. Kapitaldeckungsverfahren bedeuten die
Individualisierung von Risiken, die Privatisierung der Profite der
Finanzdienstleistungsbranche und die Sozialisierung deren Verluste.
KRUGMAN, Paul (2005):
America's Senior Moment.
in:
New York Review of Books v.
10.03.
Der Ökonom Paul
KRUGMAN bespricht das Buch The Coming Generational Storm. What
You Need to Know About America's Economic Future von Larence J.
KOTLIKOFF & Scott BURNS, das für viel alarmistische Stimmung in den
USA gesorgt hat.
TIME-Titelgeschichte:
A Female Crisis?
Bring it on! How women are
making the most of a major turning point in their lives
|
GIBBS, Nancy (2005): Midlife Crisis?
Bring It On!
How women of a certian age are seizing that stressful, pivotal
moent in their lives to reinvent themselves,
in: time v. 16.05.
MEJIAS, Jordan (2005): Revolutionärinnen
gesucht,
in: Frankfurter Allgemeine
Zeitung v. 20.05.
Jordan MEJIAS berichtet über die
neokonservativen Hoffnungsträger der "Später vielleicht
Karriere-Mütter".
Bessergebildete Frauen sollen vor dem Berufsstart zuerst Mutter
werden und danach eventuell ihre Karriere starten. MEJIAS referiert
drei Artikel der US-amerikanischen Kontroverse.
Im Magazin der New York Times erschien
am 26. Oktober 2003 der Artikel The
Opt-Out Revolution der Kolumnistin
Lisa BELKIN, in dem über Karrierefrauen berichtet wurde, die den
Beruf zugunsten der Mutterschaft aufgegeben haben.
In der neokonservativen
Viertelmonatszeitschrift The Public
Interest Ausgabe Winter 2005
erschien der Beitrag What Do Woman Really Want? von Neil
GILBERT, Professor für Sozialpolitik an der Universität von
Berkeley. GILBERT ereifert sich darin über die gestiegene
Kinderlosigkeit von Karrierefrauen. Von wegen Opt-Out-Revolution.
In der Kolumne
Empty Nests, and Hearts
von David BROOKS in der New York Times vom 15. 01.2005, wird
als Lösung vorgeschlagen, dass Frauen nach dem College erst einmal
heiraten und Kinder kriegen sollen. Zwischen 25 und 35 könnte sie
Kinder erziehen und danach mit Hilfe eines speziellen
Mütterprogramms eine Ausbildung machen. Immerhin hätte sie ja dann
bis 70 Zeit einem Beruf nachzugehen.
Der Familiensoziologe Hans
BERTRAM wendet sich in seinem Gutachten Nachhaltige
Familienpolitik gegen ein solches Ansinnen, denn nicht die
Kinderlosigkeit ist das Problem, sondern der dramatische Rückgang
der Mehrkinderfamilie.
2006
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG-Feuilleton-Thema: Zu viele Menschen, zu
wenige oder die falschen: Die Welt im demographischen Umbruch |
KREYE, Andrian (2006): USA.
Der Schmelztiegel kocht über,
in: Süddeutsche Zeitung v. 04.05.
O'BRIEN, Keith (2006): Single Minded.
They're having babies alone,
vacationing alone, buying homes alone. And they couldn't be happier,
especially in Boston, where record numbers of single people are
finding that parties of one are worth toasting,
in: Boston Globe, 04.06.
NEWSWEEK-Titelgeschichte:
Rethinking "The Marriage Crunch" |
McGINN, Daniel (2006): Marriage by the Numbers.
Twenty years since the infamous "terrorist" line, states of
unions arent't what we predicted they'd be,
in: Newsweek v. 05.06.
Im Beitrag Das Single-Dasein in den USA aus dem
Jahr 2002 hat sich single-generation.de ausgiebig mit dem
Phänomen
Die Singlefrau und der Heiratsengpass beschäftigt. Die
Newsweek-Titelgeschichte wird außerdem historisch eingeordnet.
NEWSWEEK (2006): Troubled Touchstone.
Newsweek's 1986 story on mature marriage has assumed a mythical
spot in popular culture,
in: Newsweek v. 05.06.
COONTZ, Stephanie (2006): Three "Rules" That Don't Apply.
A Hisotrian Upends Conventional Wisdom,
in: Newsweek v. 05.06.
Die Psychologin Bella DePAULO kritisiert die
neue
Titelgeschichte des Nachrichtenmagazins Newsweek
zum "Marriage Crunch":
"Newsweek
wants to know why they were so wrong. I have a different question:
Why did it matter? Even if the original statistics had been true,
why should that have been a cause for trauma or hysteria? At my
age (52), the chances that I will ever be a butcher, a baker, or a
candlestick maker are surely less than 2.6%, but that awareness
does not send me scurrying fretfully into the offices of a
therapist. The myth about low marital odds can have the power to
incite panic only if it is co-dependent on a second myth that is
even more pernicious -- that life as a single person is shameful
and sad."
KRAUSE, Matthias
(2006): Kinder kriegen, super - aber in New York?
Junge Berufstätige in Manhattan und Brooklyn lieben
die Herausforderung – die größte ist die Gründung einer bürgerlichen
Familie,
in: Tagesspiegel v. 12.06.
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG-Feuilleton-Thema: Millionenfacher
Aufbruch.
Die
weltweite Wanderung und ihre Bilder |
STEINBERGER, Petra (2006): Das
Bollwerk Europa ist ein Rezept für den Abstieg.
Wir brauchen mehr Migration, nicht weniger: Ein Gespräch mit dem
amerikanischen Urbanisten Mike Davis,
in: Süddeutsche Zeitung v. 10.07.
WOLTERSDORF, Adrienne (2006): Auf dem Schlachtfeld der Angst.
Heute knacken die USA die 300-Millionen-Einwohner-Marke. Doch das
hispanische Rekordbaby wird mit gemischten Gefühlen begrüßt.
Zuwanderung, einst Beweis der Virilität und Attraktivität eines
ressourcenreichen Landes, ist zum Zankapfel geworden,
in: TAZ v. 17.10.
"Seit
etwa zehn Jahren ist auch in der weißen Mehrheitsbevölkerung eine
Trendwende zu beobachten: Es gibt immer mehr Familien mit drei oder
noch mehr Kindern",
behauptet RÜB. Nur Zahlen bleibt er schuldig!
WERNICKE, Christian (2006): Der Held
namens Citizen X.
Niemand weiß, wer der 300-millionste Amerikaner ist - es könnte
auch ein Latino sein,
in: Süddeutsche Zeitung v. 18.10.
Christian WERNICKE erläutert, warum der 300-millionste
Amerikaner in den USA nicht gefeiert wird, wie es dem
"demografischen Durchbruch" angemessen wäre:
"Fast
die Hälfte aller Neu-Bürger sind sogenannte Hispanics (...). Und
viele von ihnen kommen nicht in einem US-Kreißsaal zur Welt,
sondern schleichen sich nachts über die Südgrenze hinein ins Land.
(...).
Weil Latinos mit 27,2 Jahren im statistischen Mittel neun Jahre
jünger und allgemein kinderfreudiger sind als
US-Durchschnittsbürger, warnt etwa der rechtskonservative
Republikaner Pat Buchanan in einem neuen Bestseller »Notstand«
vor Überfremdung."
MARSCHALL, Christoph von (2006): Amerika zählt auf sie.
Der dreihundertmillionste US-Bürger ist geboren. Aber wo? Wie sieht
er aus?
in: Tagesspiegel v. 18.10.
Christoph von MARSCHALL berichtet über das Spektakel, das in
den USA um die Geburt des 300.000.000sten US-Amerikaners gemacht
wird. Anders als in Deutschland wird dort die Familien-Rhetorik und
nicht die Single-Rhetorik gepflegt. Gemäß
dem neokonservativen Dogma vom "Kampf der Kulturen" muss es ein
Hispanic sein, also wird ein solcher tv-gerecht serviert:
"CNN
präsentierte Alessandra Marcela Ruiz als das Millionenbaby, im Arm
ihrer Mutter, daneben der stolze Vater, beide Hispanics. Natürlich,
es ist eine willkürliche Wahl."
Im
Kommentar räsoniert Malte LEHMING über das Alte Europa und das
"demografische Wunder" in den USA. Leider bleibt LEHMING genauso wie
RÜB Fakten
schuldig...
FEDDERSEN, Jan (2006): "Alles ist verzeihbar".
Die bequemen Heilsversprechungen der religiösen Rechten in den USA
finden immer mehr Anhänger. Auf den sexuellen Wahn der Evangelikalen
reagieren die Linken trotz Wahlkampf wie gelähmt,
in: TAZ v. 18.10.
Dagmar HERZOG, Autorin des Buchs
Die Politisierung der Lust aus dem Jahr 2005, berichtet im
Interview über den erfolgreichen Kampf
christlicher Strömungen gegen
Homosexualität, Teenagersex und Abtreibung in den USA.
OESTREICH, Heide (2006): Frauen und Kinder zuerst!
Eine neue Studie belegt: Die Mehrheit der Mütter in den USA ist
mittlerweile berufstätig, verbringt aber mehr Zeit mit dem Nachwuchs
als noch 1965. Woran sie sparen: Kochen, Bügeln, Putzen,
in: TAZ v. 20.10.
2007
REHFELD, Nina (2007): No
Sex statt Safer Sex.
Sicher ist
sicher: Die US-Gesundheitsbehörde empfiehlt Bürgern bis 29
Enthaltsamkeit,
in: Berliner Zeitung v. 08.01.
ZEIT-THEMA: Das
war das Glück der Mittelschicht |
KLEINE-BROCKHOFF, Thomas (2007):
Comeback der Populisten.
USA: Linksliberale Politiker machen sich die Abstiegsängste der
Mittelklasse zunutze,
in: Die ZEIT Nr.8 v. 15.02.
WOLFF, Edward N. (2007): Die
ausgepresste Mitte.
Amerikas Reichen geht es gut. Der Rest des Landes leidet,
in: Die ZEIT Nr.8 v. 15.02.
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG-Serie: Projekt
Familie (Teil 2) Kinder, Krippen, Karriere.
SZ-Korrespondenten berichten, wie die Kinderbetreuung im Ausland
funktioniert. Die Unterschiede sind gewaltig |
KLÜVER, Reymer (2007): Kurze Auszeit.
USA: Viele Firmen bilden Frauen während der Elternzeit weiter,
in: Süddeutsche Zeitung v. 16.03.
ECONOMIST (2007): The frayed knot.
Marriage in America,
in: Economist v. 24.05.
Der Economist betrachtet die Ehe in Amerika
aus konservativer Sicht und scheut sich auch nicht vor einer
Klassenanalyse. In Deutschland vertritt diese Position der
Historiker
Paul NOLTE. Amerika ist demnach entlang dem
Familienstand gespalten: Die Eliten leben die lebenslange Ehe und
die Zwei-Eltern-Familie, während die Unterschicht unehelich lebt und
die Alleinerziehenden vorherrschen:
"There is a widening gulf between how
the best- and least-educated Americans approach marriage and
child-rearing. Among the elite (excluding film stars), the nuclear
family is holding up quite well. Only 4% of the children of mothers
with college degrees are born out of wedlock. And the divorce rate
among college-educated women has plummeted. Of those who first tied
the knot between 1975 and 1979, 29% were divorced within ten years.
Among those who first married between 1990 and 1994, only 16.5% were.
At the bottom of the education scale, the picture is reversed. Among
high-school dropouts, the divorce rate rose from 38% for those who
first married in 1975-79 to 46% for those who first married in
1990-94. Among those with a high school diploma but no college, it
rose from 35% to 38%. And these figures are only part of the story.
Many mothers avoid divorce by never marrying in the first place. The
out-of-wedlock birth rate among women who drop out of high school is
15%. Among African-Americans, it is a staggering 67%."
GELINSKY, Katja (2007):
Umschwulung zum Ehemann.
In Amerika
wollen religiöse Gruppen homosexuellen Männern helfen, ihre Neigung zu
überwinden. Mit dubiosem Erfolg,
in: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung v. 17.06.
MEJIAS, Jordan
(2007): Krippenkrieg.
Amerika und seine Kinder:
Neue Studien, alte Gefechte,
in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 13.07.
Jordan MEJIAS berichtet über die
Mütterkriege - d.h. den Kampf um die Normalfamilie der Neuen Mitte -
in den USA.
Im Kampf zwischen den
Befürwortern der berufstätigen Mütter und der Hausfrauenehe sieht
MEJIAS die Letzteren derzeit im Hintertreffen.
Auf der einen Seite kämpfen
Leslie
BENNETTS ("The Feminine Mistake")
und Linda
HIRSHMAN ("Get to Work - A Manifesto for Women of the World"), auf
der anderen Seite Lisa BELKIN ("opt-out revolution") und Caitlin
FLANAGAN ("To Hell With All That - Loving and Loathing Our Inner
Housewife"). Die Neocons sehen ihr Heil derzeit in der Leugnung des
Kampfes. MEJIAS sieht dadurch eine Chance für einen konservativen
Feminismus mit dem sich die jungen Postfeministinnen gewinnen
lassen:
"Wenn es da eine neue Note
gibt, dann klingt sie im Verzicht auf klare ideologische
Abgrenzungen an. (...). Was den Vorteil hat, dass auch junge
Frauen wieder zuhören, die in ihrer postfeministischen
Souveränität, sei sie trügerisch oder nicht, die alten Lieder
nicht mitsingen wollen. Und was überdies dem zeitgenössischen
Feminismus die Chance bietet, auch eine Verbindung zu
konservativen und christlichen Organisationen herzustellen."
SCHLAG, Beatrice
(2007): Zukunftszone.
Ewig junges Kalifornien,
in: Weltwoche Nr.33 v. 16.08.
TAGESSPIEGEL (2007): Das war so nicht verabredet!
Das erste Date ist vor Mitternacht zu beenden, das zweite findet am
Wochenende statt, beim dritten gibt es Sex. Was für Amerikaner völlig
klar ist, stürzt Zugereiste in peinlichste Situationen. Über
transatlantische Paarungsprobleme
in: Tagesspiegel v. 07.10.
REHFELD, Nina (2007): Zum
Sterben hat man in Sun City keine Zeit.
Keine Kinder,
keine Kriminalität, keine Unordnung: der morbide Charme der ältesten
Seniorengemeinde Amerikas,
in: Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 18.10.
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