KAPPELER, Beat (2008): In zwölf Monaten fünf Milliarden weg.
Der AHV-Ausgleichsfonds hat in seiner Anlagepolitik keine
glückliche Hand,
in:
Neue Zürcher
Zeitung am Sonntag v. 09.11.
Noch vor fünf Jahren schwörten
Familienfundamentalisten von Jürgen BORCHERT bis Meinhard MIEGEL auf
das Alterssicherungssystem der Schweiz. Bereits damals zeigten sich
aber die Probleme der privaten Altersvorsorge. Die Finanzkrise hat diese
Probleme nochmals verschärft. Was als renditeträchtig verkauft
wurde, war bislang ein Flop wie der aktuelle Artikel der NZZ zeigt.
2012
SCHENK, Thomas (2012): Die Nimmermüden.
Die Senioren sind für die Wirtschaft
besonders attraktiv: Sie haben Geld, Zeit und bleiben immer länger
gesund. Und keine Konsumentengruppe wächst so schnell wie sie,
in: NZZ Folio, Juni
HEUER, Steffan (2012): Die große Grauzone.
Die mächtigste Lobby in den
USA ist
die AARP. An den Senioren kommt kein Politiker vorbei,
in: NZZ Folio, Juni
ENZ, Werner/BENZ, Matthias u.a. (2012): Wer soll das bezahlen?
Die Rentensysteme der
Industrieländer, aber auch in
China und Brasilien, geraten in
Schieflage. Ein höheres Pensionsalter ist unausweichlich,
in: NZZ Folio, Juni
2014
ENZ, Werner (2014): Renten langfristig sichern.
Aymo Brunetti fordert
Übergang zu flexiblem Rentenalter,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 27.06.
SCHOENENBERGER, Michael (2014): Schraubendrehung an der Rentenreform.
Der Bundesrat reagiert
kaum auf die in der Vernehmlassung vorgebrachte Kritik an der
"Altersvorsorge 2020",
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 27.06.
2016
RITTER, Johannes
(2016): Die Schweizer Rente ist nicht genug.
Was die AfD wirklich von der Alterssicherung der Eidgenossen lernen
kann,
in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 29.04.
Johannes RITTER schwingt die
"demographische Keule", denn diese - warnt er jene, die bei der Lösung
der Rentenfrage Richtung Schweiz schauen - bedrohe auch das Schweizer
Rentenmodell. Dabei lenkt RITTER den Blick vor allem auf die erste
Säule: die umlage- und steuerfinanzierte Alters- und
Hinterlassenenversicherung (AHV), die reformiert werden soll. RITTER
stellt dazu die Reformvorschläge des Innenministers und des
Arbeitgeberverbandes vor. Letzterer präferiert eine neoliberale Lösung
wie in Deutschland.
THEILE, Charlotte (2016): Rentnerparadies.
Buch zwei: Das Schweizer Modell gilt
als vorbildlich, weil es sich am individuellen Bedarf orientiert,
in:
Süddeutsche Zeitung v. 30.04.
"Das Schweizer System der
Altersvorsorge gilt international als vorbildlich",
erzählt uns Charlotte THEILE. Das
sagen uns jedoch nur die Befürworter des so genannte "Cappucino-Modells".
Andere sehen Österreich als Modell, wo noch immer die gesetzliche
Rente die Hauptrolle spielt, im Gegensatz zu Deutschland.
Gerechtigkeit ist ein dehnbarer
Begriff und THEILE beschreibt uns das Schweizer System als
"Bedarfsgerechtigkeit":
"Jeder soll so viel bekommen, wie
er zum Leben braucht."
Darunter kann sich der Reiche etwas
anderes vorstellen wie der Arme.
Neoliberale jedoch planen dieses
Schweizer Modell umzubauen. Ihre Argumentation ist - wie überall - auf
dem demografischen Wandel aufgebaut, der die Entsolidarisierung
verschleiern soll:
"Die geburtenstarken Jahrgänge der
1950er und 1960er kommen ins Rentenalter, was der AHV Probleme macht."
Die AHV (erste Säule: der Espresso)
ist in etwa gleichzusetzen mit unserer Grundsicherung im Alter.
Daneben gibt es jedoch die Berufsvorsorge (zweite Säule: die Milch) -
eine Art betrieblicher Altersvorsorge, deren Probleme aus der
Niedrigzinsphase resultieren, was die Anfälligkeit von Systemen der
Kapitaldeckung vom Kapitalmarkt aufzeigt. Die private Vorsorge
(dritte Säule: der Schaum) der Besser- bzw. Bestverdiener entspricht
dagegen dem Ideal der Neoliberalen, weswegen im Artikel nur deren
Vorteile gepriesen werden.
Das mittlere Vermögen der Schweizer
ist nach Darstellung der SZ mit 370.000 Euro mehr als 6 mal so hoch
wie in Deutschland. Was jedoch erst einmal wenig aussagt, wenn man die
unterschiedliche Kaufkraft nicht berücksichtigt. Darüber schweigt die
SZ. Es wird zwar erwähnt, dass die Schweizer im Durchschnitt zwei
Jahre länger leben als die Deutschen, aber ansonsten interessiert die
unterschiedliche Sozialstruktur nach Meinung der SZ nicht.
RITTER, Johannes
(2016): Geld für alle.
Die Schweizer stimmen bald über ein Grundeinkommen ab, eine Idee
voller Tücken,
in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 06.05.
Johannes RITTER berichtet über die Schweizer Volksabstimmung am 5.
Juni, bei der es um die Einführung eines bedingungslosen
Grundeinkommens geht. Dies wird immer einmal wieder auch in
Deutschland diskutiert, z.B. wenn es darum geht das Rentensystem zu
kippen. Die Vor- und Nachteile sind hinlänglich diskutiert (mehr
hier). Weitere Anlässe sind Thesen wie das Ende der Arbeit. Dieses
droht gegenwärtig durch Digitalisierung und Roboterisierung der
Arbeitswelt. Mit einem Sieg der Befürworter rechnen weder RITTER noch
ALICH.
ALICH, Holger
(2016): Die nächste soziale Revolution.
Schweiz stimmt über bedingungsloses Grundeinkommen ab,
in:
Handelsblatt
v. 06.05.
AMREIN,
Marcel (2016):
Vollpension im Hotel Helvetia.
Die Grundeinkommen-Initianten wollen
gleichsam alle Schweizer in Rente schicken. Der Unsinn ist
offensichtlich - das Begehren wird an der Urne scheitern. Es sollte
aber zumindest die Augen dafür öffenen, dass eine Art bedingungsloses
Grundeinkommen längst am Entstehen ist,
in:
Neue Zürcher
Zeitung v. 13.05.
Für Marcel AMRHEIN ist die
gesetzliche Rente (AHV) eine Art bedingungsloses Grundeinkommen,
also ein Ärgernis:
"Die steigende Lebenserwartung
verfälscht dieses Gepräge allmählich. (...). Schon fast ein
Fünftel der Bevölkerung befindet sich über dem
Renteneintrittsalter, und der Anteil wird immer grösser."
PANGRITZ, Stefan (2016): Bedingungslosigkeit ist
weder radikal noch spektakulär.
Volksabstimmung: Die Schweiz stimmt
am 5. Juni als erstes Land der Welt über ein Bedingungsloses
Grundeinkommen ab. Warum die Initiative so erfolgreich ist, die
Zukunft der Ökonomie und was das alles mit Kunst zu tun hat,
in:
TAZ v. 28.05.
REUTER, Timo (2016): "Die Freiheit zu tun, was man will".
Tagesthema:
Der Initiator der Schweizer Volksinitiative zum Grundeinkommen, Daniel
Häni, über mehr Selbstbestimmung und ein Leben frei von Existenzangst,
in:
Frankfurter Rundschau v. 30.05.
FREITAG-Wochenthema:
Hopp, Schwiiz!
Unsere Nachbarn stimmen über ein Grundeinkommen ab |
REUTER, Timo (2016): Marathonlauf in die Zukunft.
Etappe: Am kommenden Sonntag stimmt
die Schweiz als erstes Land über ein bedingungsloses Grundeinkommen
ab. Ein Besuch beim Vordenker der Initiative,
in:
Freitag Nr.22 v. 02.06.
VONTOBEL, Werner (2016): Schluss mit dem Sesseltanz!
Vision:
Bei der Frage nach dem Grundeinkommen geht es letztlich um einen
neuen Gesellschaftsvertrag. Der wäre dringend notwendig,
in:
Freitag Nr.22 v. 02.06.
BUTTERWEGGE, Christoph (2016): Das Lebensmodell eines
Lottogewinners.
Kritik: Wenn eine Utopie die Suche
nach realistischen Alternativen ablenkt, schadet sie mehr, als sie
nützt. Ein Verriss,
in:
Freitag Nr.22 v. 02.06.
RITTER, Johannes (2016): Schweizer lehnen Grundeinkommen ab.
2500 Franken für jeden Bürger: Doch
das "Geld für Jedermann" wollen die Eidgenossen nicht. Die Befürworten
fühlen sich trotzdem als Sieger,
in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 06.06.
RITTER, Johannes (2016): Keine Experimente.
Kommentar,
in:
Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 06.06.
VONTOBEL, Werner (2016): Eidgenössische Irrtümer.
Das Schweizer Drei-Säulen-Modell der
Altersvorsorge eignet sich nicht als Vorbild. Trotzdem könnte
Deutschland davon lernen,
in: Cicero, Juli
Das Schweizer Modell wurde uns in Deutschland Anfang des
Jahrtausends von Neoliberalen als Vorbild privater Altersvorsorge
empfohlen. Der Schweizer
Werner VONTOBEL widerlegt diese Sichtweise. Die private Vorsorge
sei gegenüber der Umlagefinanzierung der AHV ineffizient und teuer.
Sie entzieht zudem der Wirtschaft die dringend notwendige Nachfrage
und alimentiert stattdessen die Finanzdienstleistungsbranche:
"Um den Rentnern 75 Milliarden
Franken auszuzahlen, benötigt das Kapitaldeckungssystem 175
Milliarden Franken Ersparnisse.
Das Problem ist, diese Ersparnisse werden gar nicht gebraucht.
Denn spätestens seit 1995 finanziert der Unternehmenssektor
sämtliche Investitionen aus den laufenden Einnahmen. Dessen
Überschüsse reichen sogar noch locker dafür aus, die sinkenden
Defizite im Staatshaushalt zu finanzieren. Die Realwirtschaft also
hat keine Verwendung für die steuerlich stark subventionierten
Sparüberschüsse der Privathaushalte. Die fließen stattdessen in
die Finanzmärkte.
Das hat erhebliche Nachteile."
VONTOBEL empfiehlt den Deutschen
deshalb die gesetzliche Rente zu stärken, indem sie
"aus einer prozentualen Abgabe
auf alle Erwerbseinkommen ohne Obergrenze"
finanziert werden solle. Damit
will VONTOBEL sowohl die Kaufkraft der Aktiven als auch der Rentner
stärken.
STALDER, Helmut
(2016): Höheres Rentenalter erst 2033 fällig.
Arbeitgeberverband will bei der
AHV-Stabilsierungs-Regel Widerstände abbauen,
in:
Neue Zürcher
Zeitung v. 20.07.
Auch in der Schweiz versuchen Neoliberale das Umlageverfahren zu
attackieren, obwohl dafür keinerlei Grund besteht. Im Gegenteil:
Frühere Berechnungen waren zu pessimistisch:
"Anfang Juli veröffentlichte
das BSV neue Finanzperspektiven für den AHV-Haushalt 2016 bis
2035. Sie sind leicht positiver als bisher."
Absurderweise wollen gerade
Neoliberale dies zum Anlass nehmen, um überflüssige
Stabilitätsregeln einzuführen. Ihr Argument ist, dass eine solche
Regel, wenn überhaupt, erst in mehr als einem Jahrzehnt, angewendet
werden müsste. Die nahe liegende Frage wäre jedoch, warum dann
überhaupt?
THEILE, Charlotte
(2016): Die können das.
Die Schweizer organisieren ihr
Rentensystem ziemlich sozialistisch, vor allem aber vielseitiger als
die Deutschen: Alle müssen einzahlen - und vom Geld der Reichen
profitieren Menschen mit geringem Einkommen,
in: Süddeutsche
Zeitung v. 11.08.
Charlotte THEILE preist das
Drei-Säulen-Modell der Schweiz als vorbildlich. Dazu wird uns
Philipp VORNDRAN ("Kapitalmarktstratege der Kölner
Vermögensverwaltung Flossbach von Storch") vorgestellt, der ein
Loblied auf die Schweizer singt und staatliche Regulierung wie alle
Neoliberalen dort ablehnt, wo sie die
Profite und Risiken schmälert. Erst wenn die Sache schief läuft,
soll der Staat mit Rettungsaktionen einspringen, so diese
Staatsauffassung. Wo das endet, hat die Finanzmarktkrise seit 2008
gezeigt.
Weil
die Deutschen Garantien wollen, diffamiert sie VORNDRAN als in
Finanzsachen ungebildet:
"Viele
Deutsche setzen (...) beim Sparen auf Sicherheiten und Garantien.
(...). Vorndran hält das für ein Zeichen mangelnder
Finanzbildung."
Für
den Verbraucherschützer Hermann-Josef TENHAGEN ("Finanztip") sind
Garantien nur in Zeiten der Niedrigzinsphase ein Problem.
"Neben
dem linearen System, das niedrigen Einkommen kaum eine Chance auf
eine vernünftige Rente lasse, seien die Gebühren der
Finanzprodukte für die Lücken in der Altersvorsorge
verantwortlich",
zitiert
THEILE den Verbraucherschützer. "Lineares System" ist hier als
Gegenbegriff zum Schweizer Modell zu sehen, denn:
"Anders
als in Deutschland gibt es beim Einzahlen keine Obergrenze.
Ausgezahlt aber werden aus der AHV - umgerechnet höchstens 2140
Euro im Monat, der Mindestbetrag ist 1070 Euro".
Oder
anders formuliert: Weil es in Deutschland eine
Beitragsbemessungsgrenze gibt, ist die Umverteilung von oben nach
unten begrenzt. Jedoch entspricht der Mindestbetrag lediglich einer
Grundsicherung, da die Lebenshaltungskosten in der Schweiz
wesentlich höher sind.
Erst
ganz zum Schluss weist THEILE darauf hin, dass
auch in der Schweiz
nicht alles Gold ist, was glänzt. Ihr Fazit:
"Die
Schweiz hat gegenüber Deutschland (...) einige grundsätzliche
Vorteile: Es gibt keine Exit-Option für Gutverdiener aus der
allgemeinen Vorsorge. Und: Das System fördert Eigenverantwortung
und Finanzbildung."
Der
letzte Satz ist der neoliberalen Sicht von VORNDRAN geschuldet. Wer
in der Kapitaldeckung kein überlegenes System sieht, der wird dieser
Sicht nicht folgen wollen. Österreich zeigt im Gegensatz zur
Schweiz, dass ein Umlagesystem durchaus mit der Kapitaldeckung
mithalten kann.
STALDER, Helmut (2016): AHV-Fonds dreht ins Minus.
Zahlen und Fakten zur
Altersvorsorge: 2035 werden 12,3 Milliarden Franken fehlen,
in:
Neue Zürcher
Zeitung v. 12.08.
Helmut STALDER erklärt uns die Zusammensetzung der Einnahmen der AHV
folgendermaßen:
"Die Einnahmen der AHV bestehen
hauptsächlich aus den Beiträgen der Versicherten und der
Arbeitgeber via Lohnabzüge. Der Bund bezahlt seit 2008 einen fixen
Anteil von 19,55 Prozent der Ausgaben. Dafür verwendet er Steuern
auf Tabak und Spirituosen sowie allgemeine Steuermittel. Hinzu
kommt seit 2000 die Spielbankenabgabe und seit 1999 das
Demografie-Prozent. 83 Prozent des Ertrags dieses
Mehrwertsteuer-Prozents fliessen direkt in die AHV, 17 Prozent
gehen an den Bund zur Finanzierung der demografiebedingten Zunahme
seines Beitrags."
Bei Charlotte THEILE
in der gestrigen SZ wurden die
Einnahmen der AHV dagegen auf die Beiträge reduziert, wodurch das
Bild positiver ausfiel.
FERBER, Michael (2016): Die Renten sind nicht sicher.
Längere Leben, verschleppte Reformen
und ultraniedrige Zinsen setzen die Pensionssysteme der
Industrieländer unter Druck. Viele Bürger werden sich von der Idee
einer jahrzehntelangen komfortablen Rente verabschieden müssen,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 15.08.
Der deutsche Wirtschaftsjournalist Michael FERBER und ehemalige
Handelsblatt-Redakteur hält uns entgegen, dass bei Einführung
der deutschen Rentenversicherung das Renteneintrittsalter bei 70
lag. Erst nach dem 1. Weltkrieg wurde es 1916 auf 65 Jahre
herabgesetzt. Wir sollen uns also nicht aufregen über die Rente mit
70 oder ein noch höheres Renteneintrittsalter.
Die
Meldung der DRV über die Rentenbezugsdauer im Jahr 2015 wurde in
Deutschland in den Medien mit Forderungen einer Rente mit 73
verknüpft. FERBER nennt uns nun für Deutschland noch die
Rentenbezugsdauern für das Jahr 2014, während er für die Schweiz
bereits Zahlen aus dem Jahr 2015 nennt:
"Erreichten in den Anfängen der
Sozialversicherungen nur wenige Bürger überhaupt das gesetzliche
Rentenalter, so betrug die verbleibende Lebenserwartung in der
Periode 2012 bis 2014 für 65-jährige Frauen in Deutschland 20,9,
für gleichaltrige Männer 17,7 Jahre. In der Schweiz waren es im
vergangenen Jahr sogar 22,2 bzw. 19,2 Jahre."
In der Schweiz ist die Lebenserwartung der 65-Jährigen von 2014 auf
2015 geringfügig gesunken.
Mit Berufung auf Berechnungen der US-Bank Citigroup wird uns eine
Unterdeckung bei den Pensionsverpflichtungen von Staaten und
Unternehmen verkündet.
"Der Luzerner
Wirtschaftsprofessor Christoph Schaltegger geht für die
OECD-Staaten bis 2050 im Durchschnitt von einem zusätzlichen
Ausgabendruck von rund 10 Prozentpunkten des Bruttoinlandprodukts
(BIP) aus",
erklärt uns FERBER, um dann noch
den US-amerikanischen Demagogen Laurence KOTLIKOFF ("The Coming
Generational Storm") als Gewährsmann anzuführen. Nicht nur die
staatlichen, sondern auch die betriebliche Altersversorgung (bAV)
sieht FERBER in Gefahr:
"Zu den Ländern, in denen es
neben der staatlichen Altersvorsorge eine kapitalgedeckte «zweite
Säule» gibt, gehören unter anderem die USA, Grossbritannien, die
Niederlande, Australien, Kanada und natürlich die Schweiz."
Deutschland, wo die Regierung
gerade diese bAV stärken will, wird von FERBER gar nicht erwähnt. Er
verweist darauf, dass die betriebliche Altersvorsorge sich derzeit
in eine Richtung wandelt, die zu Lasten der Versicherten geht:
"Vorsorgeeinrichtungen und
Lebensversicherungen (...) sind (...) den Schwankungen an den
Finanzmärkten (...) ausgeliefert. In den kommenden Jahren könnte
sich die Lage weiter zuspitzen (...). Aufgrund dieser Aussichten,
aber auch wegen des Drucks von Finanzanalytikern und
Rating-Agenturen ändern viele Unternehmen Pensionspläne zum
Nachteil ihrer Versicherten und übertragen ihnen die Risiken der
Vermögensanlage. Ausserdem geben neue Rechnungslegungsstandards
den Unternehmen Anreize, dies zu tun. Andere Arbeitgeber lösen
sogar ihre Vorsorgeeinrichtungen auf und schliessen diese
Sammeleinrichtungen oder Verbands-Pensionskassen an."
Vor dem Hintergrund dieser
Horrorszenarien fordert FERBER schmerzhafte Reformen, um die
Rentensysteme "auf stabilen Grund zu setzen". In Deutschland wird
dafür gerne der Begriff "demografiefest machen" gebraucht. Als
Lösung werden uns folgende Maßnahmen als notwendig vorgeschlagen:
"Um die Einnahmen und Ausgaben
der Systeme ins Gleichgewicht zu bringen, taugen nur drei
altbekannte Mittel: Leistungskürzungen, höhere Rentenbeiträge oder
eine längere Lebensarbeitszeit bzw. ein höheres Rentenalter. Auch
die Einführung von Schuldenbremsen in den sozialen
Sicherungssystemen wäre sinnvoll."
Gerne fordern Demagogen wie
FERBER auch, uns reinen Wein einschenken, denn die Lage sei
schlimmer als noch in den schlimmsten Horrorszenarien, die uns
tagtäglich von den Neoliberalen als letzte Wahrheiten verkündet
werden.
Zuletzt fordert FERBER Schonung
für die betriebliche Altersversorgung in der Schweiz. War das der
wahre Zweck dieser Abhandlung?
FORSTER, Christof (2016): Milliarden auf die Kreditkarte der Jungen.
Bürgerliche Allianz bekämpft
AHV-Initiative der Gewerkschaften,
in:
Neue Zürcher
Zeitung v. 17.08.
Auch das in Deutschland vielfach
gelobte Schweizer Modell ist nicht frei von Problemen wie der Kampf
um das Niveau der Schweizer Renten zeigt. Auch in der Schweiz
bestehen die gleichen Konflikte wie in Deutschland. So wird von
FORSTER eine Politikerin zitiert, die eine Erhöhung des
Renteneintrittsalters fordert statt eine Erhöhung des Niveaus der
AHV-Rente, und sich dabei auf Trends in den OECD-Staaten beruft:
"Rund die Hälfte der
OECD-Staaten habe (...) beschlossen, das Rentenalter auf 67 oder
68 Jahre zu erhöhen."
ENZ, Werner (2016): Augenmass bei den Arbeitskosten wahren.
Die Reformvorlage "Altersvorsorge
2020" als Härtetest für die Sozialpartnerschaft in der Schweiz,
in:
Neue Zürcher
Zeitung v. 18.08.
FORSTER, Christof (2016): Höhere Rente braucht es
nicht.
Gesenkter Umwandlungssatz wird laut
Branchenverband in 2. Säule kompensiert,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 18.08.
FERBER, Michael
(2016): Vorsorge-Sparpläne im Kreuzfeuer der Kritik.
Deutlich Vermögensfrage: Ohne
große finanziellen Einbußen dem Arbeitsleben früher den Rücken
kehren? Möglich ist das - sofern man das entsprechende Geld hat oder
rechtzeitig plant. Besonders lukrativ könnten Ausgleichszahlungen
für Ostdeutsche werden,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 20.08.
ENZ, Werner
(2016): Für mehr Freiheit im Vorsorgesparen.
Regulierungswut im Bundesamt für
Sozialversicherungen,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 20.08.
SDA
(2016): Kommission will Rentenalter 67.
Automatische Erhöhung angestrebt,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 20.08.
Wie in Deutschland drängen auch
in der Schweiz die Unternehmenslobbyisten ("Wirtschaftsdachverband
economiesuisse" und Arbeitgeberverband") auf ein höheres
Renteneintrittsalter.
SCHÜRER, Andreas
(2016): Broker buhlen um BVK-Kunden.
Die Pensionskasse hat wegen ihres
Vorsorgeplans 2017 noch keine Kündigungen erhalten,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 20.08.
FORSTER, Christof
(2016): Viel Taktik prägt die Rentenreform.
Kommission des Nationalrats
schafft vor allem bei der AHV gewichtige Differenzen zum Ständerat,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 22.08.
STALDER, Helmut
(2016): Höheres Rentenalter unumgänglich.
Kommentar: Rentenreform 2020,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 22.08.
Helmut STALDER sieht in der Forderung nach einer Rente mit 67 eher
eine Drohgebärde als eine geplante Umsetzung:
"Vor allem (...) will die
Kommission mit der »Stabilisierungsregel« den Weg ebnen für eine
schrittweise Anpassung des Rentenalters auf 67, falls die
AHV-Finanzen erodieren und die Sanierung misslingt.
Dass das höhere Rentenalter in der Vorlage bleiben soll, mag zum
guten Teil taktisch bedingt sein, um in der kommenden Ausmarchung
noch Verhandlungsmasse zu haben. Es ist zwar riskant, die Vorlage
mit dem höheren Rentenalter zu belasten. Gleichwohl ist es richtig,
dass dieses Tabu angetastet wird. Etliche Länder Europas haben
bereits spätere Pensionierungen eingeführt oder sind daran."
FREIBERGER, Harald & Charlotte
THEILE
(2016): Runter vom Gipfel.
Viele Menschen fragen sich: Wie
tief können die Zinsen noch in Minus sinken? Da lohnt ein Blick in
die Schweiz. Dort ist man schon viel weiter - also niedriger. Das
bereitet dem einst so stabilen Land große Probleme,
in: Süddeutsche
Zeitung v. 23.08.
FREIBERGER & THEILE erklären uns
die Folgen der Niedrigzinsphase am Beispiel der Schweiz, wo der
Leitzins niedriger und der Strafzins höher ist als in der Euro-Zone:
"»Die Nationalbank will (...)
weder die Pensionskassen noch die schweizerischen Anleger treffen,
die Geld fürs Alter zurücklegen wollen«, sagt Acket. »Genau das
passiere aber, seit die Nationalbank die Negativzinsen Anfang 2015
eingeführt habe. Eine Art Kollateralschaden«"
Davon ist jedoch nichts wirklich
zu spüren. Die politische Debatte um die Rentenpolitik wird sowohl
in der Schweiz als auch in Deutschland von neoliberalen Befürwortern
der Kapitaldeckung geprägt. Wenn die Kapitaldeckung so unter Druck
stände, dann müsste es einen Aufstand geben. Wo bitte ist dieser
Aufstand?
Am Schluss wird uns mit Zuständen
wie am Ende der Weimarer Republik gedroht.
GRUNDLEHNER, Werner
(2016): Und dann war die Altersvorsorge weg.
Bundesgerichtsentscheid wirft
Schlaglichter auf unabhängige Vermögensverwaltung,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 25.08.
SCHÖCHLI, Hansueli
(2016): Privilegien für Rentner zulasten der Jungen.
In der schweizerischen
Altersvorsorge herrscht grosse Ungerechtigkeit,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 25.08.
Auch in der Schweiz ist
Bernd RAFFELHÜSCHEN und das Forschungszentrum Generationenverträge
der Universität Freiburg an der weiteren Schwächung der AHV und der
zweiten Säule beteiligt. Hansueli SCHÖCHLI nimmt bei seiner Kritik
Bezug auf diese Lobbyisten der Finanzdienstleistungsbranche.
ENZ, Werner
(2016): Magere Zinsen plagen die Schweizer Pensionskassen.
Schwächere Anlageergebnisse und
übersetzte Rentenleistungen führen zu einer schlechteren
Risikofähigkeit,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 25.08.
FERBER, Michael (2016): Gebührenunterschiede in der
Säule 3a.
Kosten von Produkten werden im
Umfeld mit extrem niedrigen bis sogar negativen Zinsen immer
wichtiger,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 30.08.
Michael FERBER wirbt mit der glorreichen
Vergangenheit des Swiss-Market-Index (SMI), der sensationell hohe
Renditen aufweisen konnte. Dumm nur, dass dies in den vergangenen 10
Jahren ganz anders aussah. In Deutschland versprechen uns die
Verteidiger der Kapitaldeckung sagenhafte Renditen von Indexfonds.
Betrachtet man die Schweizer Fonds, die uns FERBER auflistet, dann
liegen diese für die letzten 15 Jahre weit unter jenen Renditen, die
uns in Deutschland versprochen werden. Kürzlich hat uns
die SZ die Schweiz als Vorreiter der Niedrigzinsära
beschrieben. Wenn das stimmt, dann sieht es für die
kapitalgedeckte Altersvorsorge wenig rosig aus.
GRUNDLEHNER, Werner (2016): Lieber zum Zahnarzt als
zu einem Bankberater.
Die Finanzbranche muss sich an die
Millennials anpassen,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 31.08.
Die Generation Y (1980 - 2000 Geborene) oder
Millennials sind nicht nur der Schrecken aller Arbeitgeber, sondern
auch der Banken, die bereits gierig auf deren zukünftiges Vermögen
blicken. Sie gelten als Profiteure des Vermögens ihrer
Babyboomer-Eltern.
FORSTER, Christof (2016): Die Profiteure der
Rentenreform.
Bund präsentiert aktualisierte
Berechnungen zu den provisorischen Entscheiden,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 02.09.
HEHLI, Simon (2016): Alain Berset massregelt
Bürgerliche.
Der SP-Bundesrat warnt vor einem
Absturz der Vorlage zur Altersvorsorge,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 03.09.
STALDER, Helmut (2016): Länger arbeiten für eine sichere AHV.
Leidartikel: Die Altersvorsorge darf
kein Spielplatz für Ideologen sein. Wer rechnet, kommt zum Schluss:
Eine sichere und ausreichende Finanzierung ist nur zu haben, wenn
wir später in Pension gehen - und die Selbstvorsorge stärken,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 03.09.
Helmut STALDER kritisiert die Alterssicherung in
der Schweiz aus neoliberaler Sicht. Die Konstellation ist
identisch mit der Rentendebatte in Deutschland. Auch in der
Schweiz wird Altersarmut mit Verweis auf die Gegenwart
verharmlost, während andererseits mit dem Kampfbegriff
Generationengerechtigkeit
die Altersarmut der Zukunft zur
Finanzierungsfrage umgedeutet wird. Dadurch wird die zukünftige
Altersarmut in der Debatte ausgeblendet. Dies führt zum Kuriosum,
dass Armut keine Klassenfrage mehr ist, sondern eine Frage von
Jung und Alt:
"Diese Umverteilung von
ärmeren Jungen zu reicheren Senioren sollte nicht noch verstärkt
werden."
Die reichen Jungen und die
armen Alten werden dadurch einfach ignoriert. Die Jungen werden
dann zusätzlich noch verstärkt auf die private Altersvorsorge
verwiesen, indem Freibeträge, die nur den reichen Jungen nützen,
massiv erhöht werden sollen. Dies würde faktisch die Umverteilung
von arm zu reich massiv erhöhen, was wohl der eigentliche Zweck
solcher neoliberaler Argumentation ist.
Auch in der Schweiz wird mit
dem Anstieg der Rentenbezugsdauer die Notwendigkeit einer Erhöhung
des Renteneintrittsalters begründet. Den Schweizern wird
Deutschland -
mit Blick auf die OECD-Statistik - als vorbildlich
beschrieben, während man hierzulande uns Deutsche als rückständig
kritisiert! Es zeigt sich, dass genauso wie in Deutschland auch in
der Schweiz immer jene Statistik für internationale Vergleiche
herangezogen wird, die der eigenen Argumentation am bestehen
dient. So schreibt STALDER in einem früheren Aritkel:
"Auffällig ist hingegen, dass
sich Männer wie Frauen in den meisten Ländern tatsächlich meist
vor dem gesetzlichen Rentenalter aus dem Erwerbsleben
zurückziehen, sei es freiwillig oder unfreiwillig. In der
Schweiz hingegen arbeiten die Männer gemäss der OECD-Statistik
gut ein Jahr länger und die Frauen ein halbes Jahr länger, als
es das gesetzliche Rentenalter zulässt. Die Statistiken haben
jedoch in dieser Frage methodische Unschärfen, wie es beim
Bundesamt für Statistik heisst. Systematisch erfasst werden in
der Schweiz nur jene, die einen Rentenvorbezug in Anspruch
nehmen. Bei den übrigen sind die Statistiker auf Befragungen
angewiesen. Abhängig von den Arbeitsstunden pro Woche tauchen
Rentnerinnen und Rentner je nach Methode noch als Arbeitende in
der Statistik auf oder nicht. Der Bund verwendete deshalb in der
Botschaft zur Rentenreform die in der EU gebräuchliche
Eurostat-Statistik. Gemäss dieser Erhebung gingen Schweizer
Männer 2015 im Schnitt mit 64,1 Jahren in Rente und Schweizer
Frauen mit 62,6 Jahren." (NZZ Online v. 21.08.2016)
SCHÖCHLI, Hansueli
(2016): Einseitige Solidarität in der AHV.
Die Generationengerechtigkeit ist
schon heute nicht mehr gegeben - mit der AHV-Initiative würden die
Jungen noch schlechter gestellt,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 06.09.
Hansueli SCHÖCHLI wiederholt
nochmals seine Argumente vom August und verweist dazu auf die
Finanzdienstleistungslobby und deren Berechnungen.
FERBER, Michael
(2016): Rückläufige Pensionsvermögen.
Japanischer Fonds auf Platz eins -
zehn Schweizer Pensionskassen in den Top 300,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 07.09.
"Die USA sind unter den
grössten 300 Einrichtungen mit 131 Fonds sehr stark vertreten.
In Europa liegt Grossbritannien mit 27 Einrichtungen in den Top
300 an der Spitze vor den Niederlanden mit 12 und der Schweiz
mit 10",
fasst Michael FERBER das
Ergebnis einer Untersuchung der Unternehmensberatung Willis Towers
Watson in Zusammenarbeit mit der US-amerikanischen Zeitschrift
Pensions & Investments zusammen.
Eine Tabelle listet 25 der
300 weltweit größten Versorgungswerke auf. Eine Grafik zeigt
die Vermögen der Fonds eines Landes an. Während die Schweiz mit
einem Anteil von 1,4 % für seine 10 Fonds aufgelistet ist, fehlt
Deutschland mit einem Anteil von 1,5 %
für seine 9 Fonds. Auch Dänemark und China fehlen in der
Grafik.
STALDER, Helmut & Simon GEMPERLI (2016): Eine stabilere
Altersvorsorge oder mehr Rente?
Paul Rechsteiner, Chef des
Gewerkschaftsbunds und Roland A. Müller, Direktor des
Arbeitgeberverbands, über die Initiative "AHV plus" und die Zukunft
des Rentensystems,
in:
Neue Zürcher Zeitung v.10.09.
Die Positionen von Gewerkschaften
und Arbeitgeber ähneln jenen der deutschen Debatte. Die
Gewerkschaften fordern eine Stärkung der gesetzlichen
Rentenversicherung, die der AHV in der Schweiz entspricht. Im
Gegensatz zu Deutschland sind die Gewerkschaften nicht für eine
Stärkung der betrieblichen Altersvorsorge, weil sie in der Schweiz
offenbar keine so großen Eigeninteressen damit verbinden. Auch die
Erhöhung des Renteneintrittsalter spielt nicht jene große Rolle wie
in Deutschland, weil das politische System der Bevölkerung mehr
Einfluss ermöglicht als in Deutschland.
KRIEMLER, Roland (2016): Negativzinsen greifen bei Kassen nicht.
Vorsorgewerke helfen bei
Frankenschwächung mit,
in:
Neue Zürcher Zeitung v.10.09.
ENZ, Werner (2016): Enorme
Umverteilungen im BVG-System.
Gute Leistungen der
Lebensversicherer trotz politischen Missgriffen,
in:
Neue Zürcher Zeitung v.12.09.
Werner ENZ beklagt die Umverteilung von Jung zu Alt
und von Reich zu Arm in der zweiten Säule der Schweizer
Alterssicherung, d.h. der betrieblichen Altersvorsorge (BVG). Dafür
verantwortlich seien die "von der Politik gesetzte, marktfremde
Leistungsvorgaben". ENZ betrachtet die Probleme der Lebensversicherer
in der BVG eher unter dem Blickwinkel der Aktionäre als unter jenen
der Versicherten.
ENZ, Werner (2016):
Finma-Pflichtlektüre für die Parlamentarier.
Kommentar: BVG-Bilanz der
Lebensversicherer,
in:
Neue Zürcher Zeitung v.12.09.
Werner ENZ empfiehlt den Schweizer Parlamentariern
den Finma-Bericht 2015, der ihre Fehlleistungen offenlege. Die Kritik
richtet sich gegen den Umwandlungssatz, der zu hoch sei und damit die
Profite der Anbieter von BVG-Vollversicherungen schmälere.
STAMM, Eugen
(2016): Alle Informationen zur Vorsorge auf einen Blick.
Wie man den Vorsorgeausweis der Pensionskasse richtig liest und welche
Personen allenfalls Handlungsbedarf haben,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 13.09.
Eugen STAMM erklärt uns die Informationen auf dem jährlichen
Vorsorgeausweis, den die Schweizer
Pensionskassen der zweiten Säule (BVG) verschicken.
"Um das Altersguthaben in die Rente
umzurechnen, wird eine bestimmte Grösse verwendet, der sogenannte
Umwandlungssatz. Er hat ein gesetzliches Minimun, das aber künftig
eher sinken als steigen wird",
erklärt STAMM den
umstrittenen Umwandlungssatz. Zusammen mit
der AHV und ihrer "Skala 44" sowie der dritten Säule
("Säule-3a-Konto") ergibt sich das Alterseinkommen des Schweizer
Drei-Säulen-Modells der Alterssicherung.
SCHÖCHLI, Hansueli
(2016): AHV-Fonds will gegen Volkswagen klagen.
Ersatz für Verluste auf Anlagen in VW-Aktien gefordert,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 13.09.
ENZ, Werner (2016):
Pensionskassen mit dünnem Polster.
Hinter die Aussagekraft der
Bilanzen muss ein dickes Fragezeichen gesetzt werden,
in:
Neue Zürcher Zeitung v.15.09.
Werner ENZ
berichtet über eine Complenta-Umfrage bei der sich 381
Pensionskassen beteiligt haben. ENZ beklagt
erneut den zu hohen Umwandlungssatz
und die zu niedrigen Annahmen zur Lebensversicherung, die den
Deckungsgrad zu stark schmälern würden:
"Die Polster sind dünn,
wenn man bedenkt, dass im Börsencrash 2008 die Pensionskassen
auf einen Schlag 17 Prozentpunkte von ihrem Deckungsgrad (...)
eingebüsst hatten. Im Crash auf Raten im Zeitraum 2001-03
waren es sogar 27 Punkte gewesen."
ENZ, Werner (2016): Sparer
schrecken vor Säule-3a-Fonds zurück.
Kommentar zur Schweizer
Altersvorsorge,
in:
Neue Zürcher Zeitung v.15.09.
"Neben
Einkäufen in die Pensionskasse, dem Erwerb von Wohneigentum
oder der freien Vorsorge in der Säule 3b des
Altersvorsorgesystems kann das Einzahlen auf Säule-3a-Konten
sinnvoll sein",
erläutert
Werner ENZ,
der die Risikoscheu bei gleichzeitig hohen Ansprüchen der
Schweizer Bürger bei der Altersvorsorge beklagt.
Dabei werden uns Deutschen die Schweizer
als risikofreudige Anleger gepriesen.
GRUNDLEHNER, Werner
(2016): Neue Wege für Pensionskassen.
In der Anlagenot gewinnen eher
riskante Investitionsinstrumente an Attraktivität,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 16.09.
Das mächtige Finanzunternehmen Blackrock rät den
Schweizer Pensionskassen zu risikoreicheren Investments, weil selbst
Aktien nur noch eine Minusrendite aufweisen würden.
SCHÖCHLI, Hansueli (2016): Donald Trump und der
AHV-Streit.
Herausgegriffen,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 17.09.
Um die
Besitzstände der Besserverdienenden ("Umverteilung von oben nach
unten durch den weiteren Ausbau der AHV") zu bewahren, stilisiert
sich Hansueli SCHÖCHLI zum Anwalt der Jungen und sogar der
Ungeborenen.
Die USA haben bereits in den 1980er Jahren die Blaupause für
diesen Kampf für die angebliche Generationengerechtigkeit
geschrieben.
LAMPERT, Daniel (2016): Wer rechnet, stärkt die
AHV.
Gastkommentar: Leider hat die
Diskriminierung der AHV seit den 1990er Jahren gewisse Spuren
hinterlassen,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 17.09.
Daniel
LAMPERT, Ökonom beim Schweizer Gewerkschaftsbund (SGB), beklagt
die sinkenden Pensionskassenrenten der betrieblichen
Altersvorsorge, bei gleichzeitig steigenden Beitragssätzen. In der
AHV sieht LAMPERT die bessere Alternative. Die geforderte Erhöhung
der AHV-Renten seien ohne Probleme finanzierbar rechnet LAMPERT
vor.
SCHÖCHLI, Hansueli (2016): Zusatzlast um 20.000
Franken pro Kopf.
Neue Zahlen zu den Folgen der
Initiative "AHV plus",
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 19.09.
Hansueli SCHÖCHLI präsentiert uns zum
wiederholten
Mal die Zahlen der Neoliberalen um Bernd RAFFELHÜSCHEN.
Die Zahlen, die uns präsentiert werden, lassen sich nicht
nachvollziehen. Es wird mit einer Deckungslücke operiert, die sich
auf einen Zeitraum von 50, 60 und noch mehr Jahre bezieht. Hier
bleibt der Autor vage und ist damit unseriös. Gerne werden möglichst
hohe Zahlen präsentiert, deren Einordnung durch das Fehlen von
Maßstäben erschwert wird. Nach diesem Prinzip ist auch der Artikel
von SCHÖCHLI aufgebaut.
SDA
(2016): Das Volk will keine Rentenerhöhungen.
Deutliche Entscheide an der Urne,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 26.09.
"Die Initiative »AHV plus« des
Gewerkschaftsbundes ist mit 59,4 Prozent Nein-Stimmen gescheitert.
Die deutliche Ablehnung wird die Debatte um die Reform der
Altersvorsorge prägen, die heute Montag im Nationalrat beginnt.
(...). Das Tessin und die meisten Westschweizer Kantone stimmten
für die flächendeckende Erhöhung der AHV-Renten. Mit 59,5 Prozent
kam aus dem Kanton Jura des deutlichste Ja, es folgten Neuenburg,
Genf, das Tessin und die Waadt",
meldet die Schweizerische
Depeschenagentur.
In der Schweiz zeigt sich eindeutig, dass die Demografisierung der
gesellschaftlichen Probleme eine Sache des deutschsprachigen Raumes
ist. In der italienischen und französischen Schweiz konnte deshalb
die Rentenerhöhung eine Mehrheit finden.
KRACAUER, Siegfried (2016): Die Rentenreform
aufsplitten.
Taktischer Zug in letzter Minute
- SVP will drei separate Pakete schnüren,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 26.09.
"Scheitere »AHV plus« deutlich, hätten die
Stimmbürger erkannt, wie schlimm es um die AHV stehe. Scheitere sie
knapp, brauche es für die Rentenreform noch längere
Aufklärungsarbeit",
fasst Siegfried KRACAUER die neoliberale Taktik zusammen.
GEMPERLI, Simon
(2016): Die Rentenreform erhält neuen Drall.
Parteien taktieren nach dem Nein
zu "AHV plus",
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 27. 09.
Simon GEMPERLI berichtet anlässlich der gestern begonnenen Debatte des
Nationalrats zur Altersvorsorge-Reform 2020 über die Parteipositionen.
STALDER, Helmut
(2016): Mehr Rente - nein danke.
Nur fünf Kantone nehmen "AHV
plus" an - satte Nein-Mehrheiten in der Deutschschweiz und auf dem
Land,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 27. 09.
Helmut STALDER sieht in dem Ergebnis der Volksabstimmung einen
"Röstigraben", d.h. ein Abstimmungsergebnis entlang des Sprachraums,
worauf auf dieser Website bereits gestern
hingewiesen wurde.
STALDER, Helmut
(2016): Reformieren mit Mass.
Kommentar,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 27. 09.
"Das ist die Erwartung des Souveräns: die AHV nicht ausbauen, aber das
heutige Niveau erhalten und das System insgesamt stabilisieren. (...).
Eine Kompensation der Ausfälle in der zweiten Säule in der AHV - das
dürfte jetzt wohl der politische Preis sein, um die Reform
mehrheitsfähig zu machen",
interpretiert
Helmut STALDER das Ergebnis der Volksabstimmung aus neoliberaler
Sicht. Die Rente mit 67 ist für STALDER eine Notwendigkeit, sollte
jedoch aus taktischen Gründen erst auf die politische Agenda gesetzt
werden, nachdem die anstehende Rentenreform durchgepeitscht wurde.
KUCERA, Andrea
(2016): Staatsverständnis am Röstigraben.
AHV plus,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 28. 09.
"Warum wird der Ruf nach mehr
Sozialstaat in der West- und in der Südschweiz viel eher gehört als im
deutschsprachigen Landesteil?",
stellt Andrea KUCERA uns die
rhetorische Frage, die sie dann aus neoliberaler Sicht beantwortet:
"Fest steht, dass der Romand und
der Tessiner mehr vom Staat erwarten als die Deutschschweizerin, die
stärker auf Eigenverantwortung setzt."
Man könnte das aber auch anders
sehen: Im deutschsprachigen Raum verfängt die Demografisierung
gesellschaftlicher Probleme besser als im französisch- bzw.
italienischsprachigen Raum. Eigenverantwortung wird im
deutschsprachigen Raum mit einer Schuldzuschreibung verknüpft. Ich bin
Babyboomer und deshalb muss ich bestraft werden, weil ich meinen
Reproduktionspflichten nicht nachgekommen bin, so lautet in etwa der
neoliberale Vorwurf, auf den mit Eigenverantwortung reagiert werden
soll. Nur wer diesen individualisierenden Zusammenhang anerkennt,
lässt sich durch diese Demografie-Rhetorik beeindrucken. Der
demografische Wandel ist jedoch kein Problem, das individuell durch
Eigenverantwortung gelöst werden kann, sondern ein Kollektivphänomen,
das gesamtgesellschaftlich zu lösen ist. Dazu wurde der Sozialstaat
erfunden, gerade weil Individualisierung in die Sackgasse geführt hat.
Der demografische Wandel ist kein neues Phänomen, wie wir glauben
sollen, sondern ein ständiger gesellschaftlicher Begleitumstand.
Absurderweise wird bei uns immer noch eine Alterspyramide
verherrlicht, die hohe Kindersterblichkeit zum Ideal erhebt, während
der Zuwachs als Lebensjahren als Fluch gesehen wird. Der neoliberale
Ausweg heißt deshalb: Abschaffung des Alters durch die fortschreitende
Ausdehnung des Produktivitätsparadigmas auf das Alter. Produktivität
wird dabei in erster Linie auf Erwerbstätigkeit verkürzt. Die
Ökonomisierung des Alters führt dazu, dass spontane Innovationen, die
angeblich unproduktive Phasen bieten könnten, negiert werden. Das
Alter wird durch Fremdzuschreibungen sozusagen verplant. Dass dadurch
auch Reaktanz provoziert wird, ist nur einer der vielen
Kollateralschäden dieser neoliberalen Politik.
FORSTER, Christof (2016): Rentenreform auf Schlingerkurs.
Nationalrat hat Beratungen zur
Altersvorsorge 2020 aufgenommen,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 28. 09.
Christof FORSTER berichtet über die parteipolitischen Divergenzen
hinsichtlich der Altersvorsorge-Reform 2020.
"Um die 0,3 Prozent
Mehrwertsteuerprozente aus der IV-Zusatzfinanzierung ohne hohe
Umstellungskosten für die Wirtschaft direkt für die AHV verwenden zu
können, muss die Vorlage 2017 zu Ende beraten werden",
begründet FORSTER die Eile bei der
geplanten Reform mit Unternehmensinteressen. Es muss erstaunen, dass
Lorenz HESS von der rechten
BDP mit jener Sicht zur Rente mit 67 zitiert wird,
die auch von der NZZ vertreten wird:
"Am Tag 1 nach Inkraftreten der
aktuellen Reform gehört diese Frage auf den Tisch."
FORSTER, Christof (2016): Nur Zucker für das Volk?
Kompensation in der zweiten Säule
wird zum Knackpunkt der Rentenreform,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 29. 09.
FORSTER, Christof (2016): Frauen müssen neu bis 65 arbeiten.
Nationalrat bei Rentenreform auf
Zielgeraden,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 30. 09.
Christof FORSTER berichtet über die Beschlüsse des Nationalrats und
abgelehnte Maßnahmen der geplanten Rentenreform 2020.
FORSTER, Christof (2016): Nationalrat gibt Rentenreform Konturen.
Grosse Kammer schafft in
wichtigen Punkten Differenzen zum Ständerat und damit
Verhandlungsmasse für die nächste Runde,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 30. 09.
Christof FORSTER berichtet uns lediglich darüber, welche
Kostensenkungen bei den Renten der Nationalrat bislang beschlossen
hat. Der Nutzen ist dagegen für ihn keine relevante Kategorie.
Die wichtigeren Informationen liefert sowieso Helmut STALDER, der über
den Schachzug informiert, mit dem den Arbeitgeberinteressen zum
Durchbruch verholfen wurde. Wie in Deutschland so soll auch in der
Schweiz die gesetzliche Rente, hier als AHV bezeichnet, geschwächt und
die betriebliche Altersvorsorge weiter gestärkt werden. Um eine
Erhöhung der AHV-Rente um 70 Franken zu verhindern, soll stattdessen
die betriebliche Altersvorsorge subventioniert werden, was als
"Kompensation der Ausfälle in der zweiten Säule" verkauft wird. Nach
dem Scheitern der AHV plus-Initiative sehen sich die Verfechter der
Kapitaldeckung gestärkt und gehen nun dreister gegen die AHV vor. So
werden kurzerhand soziale Ausgleichsmechanismen wie z.B. die
Hinterbliebenenversorgung reduziert.
Auch in der Schweiz ist von der in Deutschland
noch viel gepriesenen Solidarität der Reichen mit den Armen nicht mehr
viel übrig. Die Schwächung der AHV geht mit einem Abbau der
Solidarität einher, denn die Kapitaldeckung kennt keinen
Sozialausgleich, weshalb die Reichen auf die Kapitaldeckung setzen.
Sie können sich Fehlspekulationen an den Kapitalmärkten - im Gegensatz
zu den Armen - eher leisten.
STALDER, Helmut
(2016): Waghalsige, aber nötige Manöver.
Kommentar: Rentenreform 2020,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 30. 09.
GMÜR, Heidi
(2016): Mehr Langeweile, bitte!
Der Nationalrat hat in der
Herbstsession mit der Zuwanderung und der Altersvorsorge zwei
ausserordentlich bedeutende Dossiers behandelt. Es gab Spektakel -
zulasten solider Mehrheiten,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 01.10.
STALDER, Helmut & Christof
FORSTER (2016): Rentenreform weit weg vom Ziel.
Nach turbulenter Debatte im Nationalrat
ist der Ständerat am Zug,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 01.10.
FORSTER, Christof (2016): Bund und Arbeitgeber rechnen anders.
Unterschiedliche Annahmen zur
zweiten Säule erklären die Kostenunterschiede bei den
Kompensationsmodellen,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 01.10.
FERBER,
Michael (2016): "Renditewunder" gibt es nicht.
Wie sollten Pensionskassen im
Negativumfeld anlegen?
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 07.10.
Michael FERBER kritisiert eine Auftragsstudie des Schweizer Fonds-
und Asset-Mangement-Verbands (Sfama), die Werbung für mehr
Private-Equity-Anlagen im Bereich der Pensionskassen macht.
Hinter den vollmundig versprochenen hohen Renditen verbergen sich
hohe Risiken, bemängelt FERBER.
SDA (2016): Gegen staatliche Aufsicht für
Versicherer.
Beschluss der
Ständeratskommission,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 19.10.
Die
Schweizerische Depeschenagentur berichtet, dass sich die
Finanzdienstleister mit ihren Forderungen bei der
Ständeratskommission durchgesetzt haben, sodass nun die
Versicherer vor weitreichenderen EU-Gesetzen zur Finanzaufsicht
geschützt wurden. Die Schweizer Regelungen müssen jedoch von der
EU als "gleichwertig anerkannt" werden, um die Marktzugang zu
sichern.
PFEIFFER, Hermannus (2016): Schweizer sind
gleicher.
Bei den Eidgenossen zahlen alle
ein, die Rentenleistungen sind höher als in Deutschland -
Finanzierungsprobleme gibt es aber auch,
in:
Neues Deutschland v. 24.10.
Hermannus
PFEIFFER erklärt uns das Rentensystem der Schweiz, wobei er
hervorhebt, dass in der Schweiz alle einzahlen, also auch
Spitzenverdiener, die bei uns außen vor sind:
"Also auch selbständige
Handwerker, Freiberufler und Beamte. Auch jene, die nicht
erwerbstätig sind, leisten verpflichtend Beiträge."
Auch die - im Vergleich mit
Deutschland - besseren Rentenleistungen werden gelobt:
"Eine Einzelperson erhält
mindestens 1.175 Franken. Das entspricht rund 1.100 Euro und
stellt jene 787 Euro in den Schatten, welche die Deutsche
Rentenversicherung in Berlin durchschnittlich ausbezahlt."
Als Stärke wird auch eine
vergleichsweise hohe Mindestrente beschrieben. Auch Dänemark und
die Niederlanden seien in Sachen Altersarmut besser dran als die
Deutschen.
Zum Schluss erwähnt PFEIFFER
auch die aktuelle Rentendebatte in der Schweiz und dass dort
ebenfalls die Alterung das System bedrohe:
"Produktivitätssteigerungen
und wirtschaftliches Wachstum gleichen die Alterung der
Gesellschaft nicht aus",
erklärt uns PFEIFER ohne dies
zu belegen.
ENZ, Werner (2016): Die Jungen haben das
Nachsehen.
Systemwidrige Umverteilung
zersetzt in der zweiten Säule das Vorsorgesparen in der Schweiz,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 24.10.
Werner ENZ
reitet weiter sein Steckenpferd!
AGENTUREN (2016): Schweizer Vorsorge nur noch auf
Platz sechs.
Im internationalen Vergleich an
Terrain verloren,
in:
Neue Zürcher Zeitung v.
25.10.
FERBER, Michael
(2016): Unternehmen keuchen unter ihrer Rentner-Last.
Anschwellende Rentnerbestände in
der Schweiz und eine wachsende Bedeutung des BVG-Sicherheitsfonds,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 28.10.
Michael FERBER berichtet über die
Probleme von kleinen und mittleren Betrieben mit der betrieblichen
Altersvorsorge. Die Probleme werden dann akut, wenn Betriebe ihre
Pensionslasten an eine Sammelstiftung oder Lebensversicherung
übertragen wollen:
"Viele Lebensversicherer wollten
heutzutage keine Rückversicherung für Rentnerbestände bieten und
wenn doch, dann nur zu »schlechten Konditionen«".
Im Falle einer Insolvenz muss der
Sicherheitsfonds BVG einspringen. Dies war bei etlichen Firmen 2015
der Fall. Die Zahl der Fälle könnte gemäß FERBER weiter steigen.
FERBER, Michael
(2016): Rentner als "Deal-Killer".
Pensionierte und Unternehmer,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 28.10.
Der Begriff "Deal-Killer" bezieht sich auf
Fusionen und Übernahmen, die aufgrund von unterfinanzierten
Rentnerbeständen gescheitert sein sollen.
SCHÖCHLI, Hansueli (2016): Tiefere Renten für
Bundesangestellte.
Der Umwandlungssatz der
Pensionskasse Publica soll deutlich sinken,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 09.11.
Kapitaldeckung - so das Mantra
Neoliberaler - sei der Umlagefinanzierung überlegen. Tatsache ist
jedoch, dass auch die Kapitaldeckung keineswegs demografiefest -
ein Blendwort Neoliberaler! - ist. Das zeigt sich vor allem dann,
wenn Neoliberale wie SCHÖCHLI den Generationenkrieg bei
Pensionskassen beschwört. Während in Deutschland der Garantiezins
im Fokus dieser Debatte steht, geht es in der Schweiz um den
"Mindestumwandlungssatz". In beiden Fällen geht es darum die
Risiken auf die Versicherten abzuwälzen.
FORSTER, Christof
(2016): Auf Kosten der Jungen.
Rentenkampf,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 10.11.
Christof FORSTER inszeniert
seinen Klassenkampf als Generationenkrieg. Im Interesse der
Besserverdienenden wendet er sich gegen eine Umverteilung und
verschanzt sich deshalb hinter "jungen Generationen und
Ungeborenen", weil Altruismus besser klingt als Eigennutz. Unter
dem Deckmantel von "nachhaltiger Sanierung", die der FDP und der
SVP zugeschrieben wird, kämpft FORSTER gegen eine "Aushöhlung der
beruflichen Vorsorge zugunsten der AHV" oder anders formuliert:
Wie in Deutschland geht es um die Stärkung der Kapitaldeckung und
damit um die Entsolidarisierung der Reichen zu Lasten der Armen.
Die AHV entspricht dabei der gesetzlichen Rentenversicherung in
Deutschland, wobei hier durch die fehlende
Beitragsbemessungsgrenze und die Deckelung der Rentenhöhe ein
stärkerer sozialer Ausgleich als in Deutschland stattfindet.
SCHÖCHLI, Hansueli (2016):
Der oberste Aufseher des Schweizer Finanzplatzes.
Thomas Bauer schildert, weshalb
er Finma-Präsident wurde und wie ihn die Aufsichtsbehörde überrascht
hat,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 15.11.
JACQUEMART, Charlotte (2016): Immerhin Renten.
Schweizer Vorsorgesystem: Die
Lage von privaten und institutionellen Sparern ist unerfreulich.
Trotzdem ist das Schweizer Vorsorgesystem stabiler als viele andere
in der Welt,
in:
Neue Zürcher Zeitung Online v.
21.11.
FERBER, Michael (2016): Was beim PK-Einkauf zu
beachten ist.
Mit freiwilligen Zahlungen in die
Pensionskasse lassen sich Steuern sparen - es gibt aber auch
Nachteile,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 22.11.
Michael FERBER beschreibt die freiwillige Zahlung
in Pensionskassen als Steuersparmodell, das durch die Schließung
einer Versorgungslücke begrenzt wird. Vor allem die Umverteilung vom
"Überobligatorium hin zum Obiligatorium" ist ihm als Anwalt der
Besser- und Spitzenverdiener ein Ärgernis.
FERBER, Michael (2016): Säule-3a-Zinsen stabilisieren sich.
Steuerliche Vorteile zählen in
der "Anlage-Wüste",
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 01.12.
DAS PARLAMENT-Themenausgabe:
Rentenpolitik im Visier.
Streit um Niveau der Altersversorgung |
ENGELHARDT, Marc (2016): Sicherheit auf drei Säulen.
Schweiz: Die staatliche
Rentenversicherung kennt Minimal- und Maximalrenten,
in:
Das Parlament Nr.49-50 v. 05.12.
Marc ENGELHARDT beschränkt sich beim Schweizer
Alterssicherungssystem auf die Beschreibung der Vorzüge und
Nachteile aus neoliberaler Sicht, während der Nutzen für
Geringverdiener durch die AHV ausgeblendet wird.
LOCHER, Sylvia (2016): Weg mit der Witwenrente.
Gastkommentar: Es könnte sein,
dass eine Verknüpfung von Ehemann und Rente der Gleichstellung der
Geschlechter zuwiderläuft,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 06.12.
Sylvia LOCHER, Präsidentin von
Pro Single
Schweiz, die sich als Interessengemeinschaft der Alleinstehenden
versteht, beklagt die Bevorzugung der Ehefrau gegenüber der
berufstätigen, kinderlosen Frau:
"Heutzutage müssen wir (...)
ernsthaft die Frage stellen, ob eine Verknüpfung von Ehemann und
Rente der Gleichstellung von Frau und Mann nicht zuwiderläuft. (...)
Eine nichtberufstätige Ehefrau mit Kindern kann sich damit die
bessere Altersrente sichern als eine im Tieflohnbereich
(Gesundheitswesen, Gastronomie, Verkauf) berufstätige Frau ohne
Kinder. Das System belohn die Aufgabe solcher Berufstätigkeit und
fördert die Abhängigkeit vom Ehemann."
Individualisierung nennt sich
diese Art von Argumentation, die vor allem soziale Abhängigkeiten
betont, wobei diese auf das Ehepaar reduziert wird und z.B.
uneheliche oder gleichgeschlechtliche Partnerschaften außer Acht
lässt. Die Abhängigkeit vom Arbeitsmarkt wird dagegen implizit
glorifiziert, obwohl diese Abhängigkeit genauso gefährlich sein
kann: Wer die falsche Herkunft, die falsche Qualifikation usw. hat
dessen Risiko ist genauso hoch wie ein Scheidungs- oder
Trennungsrisiko. Wer Individualisierung fordert, der muss
zugleich die Arbeitsmarktrisiken mitberücksichtigen. Das aber
blendet LOCHER aus mit dem Hinweis:
"Eine bessere Bildung bedeutet
mehr Unabhängigkeit und Eigenverantwortung."
Die Abschaffung der
Hinterbliebenenrente zielt in erster Linie auf die Interessen der
Arbeitgeber. Ehefrauen sollen verstärkt dem Arbeitsmarkt zugeführt
werden, bei Leugnung dessen Risiken. Über Verbesserungen für
Unverheiratete schweigt sich LOCHER aus.
2013 hieß Pro Single Schweiz noch
Arbeitsgemeinschaft unabhängiger Frauen und Männer (AUF). Auf
der Website wird die Entwicklung der Interessenorganisation
folgendermaßen dargestellt:
"Ursprünglich stand der Begriff
AUF für Arbeitsgemeinschaft unverheirateter Frauen. Die AUF vertrat
die Interessen der ledigen Frauen. Später wurde sie in
Arbeitsgemeinschaft unabhängiger Frauen unbenannt. Mit der Zeit
gesellten sich auch geschiedene oder verwitwete Frauen dazu. Seit
2007 war die AUF offiziell ein „gemischter“ Verein und hiess
Arbeitsgemeinschaft unabhängiger Frauen und Männer. Der Grund für
diese Erweiterung lag darin, dass wir feststellen mussten, dass
unsere Anliegen zum grossen Teil mit dem Zivilstand oder der
Wohnform und nicht nur mit der Rolle der Frau zu tun haben. AUF war
immer der Meinung, dass allein lebende und / oder ledige Personen
benachteiligt waren und immer noch sind."
(Abgerufen am 22.01.2017)
Die Forderungen zur
Alterssicherung werden auf der Website folgendermaßen
zusammengefasst:
"Pensionskassen (BVG)
Pro Single Schweiz fordert eine versicherungstechnische Kompensation
für alle Personen, die mit ihrer Prämie keine Hinterlassenenrente
auslösen können. Das heisst, jene, die bei ihrem Tod niemanden
begünstigen, sollen weniger Prämien bezahlen oder mehr Renten
erhalten.
AHV (Alters- und
Hinterlassenenversicherung)
Pro Single Schweiz lehnt die Forderung der CVP ab, inskünftig
Ehepaaren statt einer 150%-Rente zwei Einzelrenten zu 100%, also
insgesamt eine 200%-Rente auszuzahlen, zumal die CVP keinen Verzicht
auf die AHV-Witwen- und Witwerrenten in Kauf nehmen möchte. Die
Ledigen finanzieren heute schon einen beträchtlichen Teil der
Ehepaar- sowie der Witwen- und Witwerrenten. Sollte tatsächlich pro
erwachsene Person eine Rente ausbezahlt werden, soll sich diese jede
erwachsene Person auch selbst erarbeiten, entweder durch die eigene
Berufstätigkeit oder die Erziehungsgutschriften. Besonders störend
ist die Witwenrente für kinderlose Frauen. Es ist nicht einzusehen,
wieso die Allgemeinheit diese finanzieren soll. In Bezug auf die
Kinderrente ist die Pro Single Schweiz klar der Meinung, dass diese
von allen, d.h. auch von den Ledigen und Kinderlosen finanziert
werden soll. Es ist ebenfalls unbestritten, dass sich alle an den
Ausbildungskosten für Kinder und Jugendliche beteiligen."
(Abgerufen am 22.01.2017)
Die Forderung zur Alterssicherung
wird nicht flankiert durch Forderungen zur Verminderung von
Arbeitsmarktrisiken, sondern im Vordergrund stehen die steuerliche
Gleichstellung von Verheirateten und Unverheirateten, von der in
erster Linie privilegierte Alleinstehende profitieren, aber keine
Schlechterverdiener.
FONTANA, Katharina
(2016): Nicht aus dem Schneider.
Die Sanierung der
Invalidenversicherung scheint auf guten Wegen zu sein. Das ist
allerdings kein Grund, nun wieder die Schleusen zu öffnen. Bei der
nächsten Reform braucht es vielmehr weitere Eingriffe,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 09.12.
Katharina FONTANA erklärt uns
in der typischen neoliberalen Sprache der Verachtung gegenüber
Transferempfängern, die man in Deutschland aus der rot-grünen Ära
der Agenda 2010 kennt, wie Neoliberale in der Schweiz die
Invalidenversicherung mit Reformen ab 2004 aus den Fängen der
Sozialschmarotzer gerettet haben:
"Der einfache Weg zur Rente
wurde blockiert, überbordende Ansprüche an die IV wurden
zurückgestutzt. Im Vordergrund stand nicht mehr der Anspruch auf
eine Rente, sondern der Verbleib in der Arbeitswelt - mehr
Arbeitsmoral und weniger Rentnermentalität, lautete neu die
Devise."
Die IV soll sogar profitabel
werden ("Cash-Cow"). So zumindest zeigen es Berechnungen des
Bundesamts für Sozialversicherungen, die FONTANA jedoch
anzweifelt. Ärgerlich sind für sie insbesondere politische
Forderungen nach Verbesserungen bei der Invalidenversicherung,
weshalb sie die Errungenschaften des aktivierenden Sozialstaates
preist, die wir auch aus Deutschland zu Genüge kennen. Kranke
werden so zu Spaßarbeitern. Verbesserungen werden von FONTANA mit
Hinweis auf Missbrauch strikt abgelehnt. Sie lobt stattdessen eine
geplante Reform, die verhindern soll, dass "Junge mit Kranksein
mehr Geld bekommen als mit Arbeit".
Fazit: Die Unterstellung von
Missbrauch dient Neoliberalen aller Länder dazu, die Bevölkerung
zu spalten und dadurch Verbesserungen im Sozialbereich zu
verhindern.
FORSTER, Christof (2016): Die größte Baustelle
der Rentenreform.
Die Parteien streiten sich über
die Kompensation der Renteneinbussen in der zweiten Säule,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 12.12.
Christof
FORSTER berichtet im Vorfeld einer Ständeratsdebatte über die
unterschiedlichen Positionen von Ständerat und Nationalrat in
Sachen Kompensation der beschlossenen Renteneinbussen. Dabei geht
es um folgende Instrumente:
1. Senkung oder Abschaffung des
Koordinationsabzug bei den Pensionskassen:
"Dabei handelt es sich um
jenen Teil des Lohnes, der nicht versichert ist. Mit einem
grösseren versicherten Lohn steigen die Sparbeiträge für die
Pensionskasse, die Arbeitgeber und Arbeitnehmer leisten",
erklärt uns FORSTER das
Instrument.
2. Senkung des Sparalters
3. Erhöhung der monatlichen Altersgutschriftensätze (Sparbeiträge)
4. Verbesserungen bei der AHV: Dieser Punkt stört Neoliberale als
Anwälte der Besserverdienenden. In der Debatte wird das als
"Vermischung der beiden Säulen" gebrandmarkt.
5. Definition der Übergangsgeneration: Hier geht es um die Frage,
wer in den Genuss der vollständigen Kompensation kommen soll.
Finanzieren soll das der Sicherungsfonds der Pensionskassen und
damit die Arbeitnehmer und Arbeitgeber.
FERBER, Michael (2016): Sparen und Versichern
sollte man trennen.
Mit Versicherungspolicen in der
gebundenen Vorsorge lassen sich Risiken absichern - allerdings haben
die Produkte mehrere Nachteile,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 13.12.
"Sparen sollte (...) bei einer Bank erfolgen, das
Versichern bei einer Versicherung",
zitiert Michael FERBER einen Mitarbeiter der Beratungsgesellschaft
Vermögenspartner.
FORSTER, Christof (2016): Renten-Tanz am Abgrund.
National- und Ständerat lassen in
der Rentenreform die Muskeln spielen. Die Fronten sind starr, obwohl
die Zeit knapp wird. Doch die Konturen eines Kompromisses beginnen
sich langsam abzuzeichnen,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 14.12.
Christof FORSTER, Anwalt der
Besserverdienenden, breitet diesmal seine neoliberale
Sichtweise auf einer ganzen Zeitungsseite aus. Bereits
Ende
September hatte FORSTER die Rentenreform auf der Zielgerade
gesehen Nun ist die entscheidende Abstimmung am 17. März
2017 geplant. Wirtschaftsinteressen machen Druck. FORSTER geht es
insbesondere um die Abwendung der Kompensation der Senkung des
Umwandlungssatzes in der AHV. FORSTER erklärt uns,
mit welchen Winkelzügen die
Interessen der Besserverdienenden gewahrt werden können.
FORSTER, Christof (2016): Ständerat verteidigt
AHV-Erhöhung.
Mit den Entscheiden der kleinen
Kammer bleiben in der Rentenreform die Differenzen zum Nationalrat
weitgehend bestehen,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 15.12.
Christof FORSTER berichtet über eine Sitzung des
Ständerats zur Altersvorsorgereform 2020. Im Vordergrund stehen die
Differenzen bei der Kompensation der Renteneinbussen in der
Pensionskasse. FORSTER steht im Einklang mit der FDP auf dem
Standpunkt, dass eine Kompensation der Einbußen in der ersten Säule
zu verhindern ist.
FERBER, Michael (2016): Pensionskassen drängen in
den Hypothekarmarkt.
Vorsorgeeinrichtungen suchen nach
Rendite und machen Banken das Geschäft streitig,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 16.12.
BAUER, Thomas (2016): Schutz für Versicherte.
Gastkommentar: Sanierungsrecht in
der Assekuranz,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 16.12.
Thomas BAUER, Präsident des Verwaltungsrates der
Finma sorgt sich um Versicherer, die in eine Überschuldungssituation
geraten sind, weshalb ein Konkursverfahren eröffnet werden muss, das
zu Lasten der Kunden ginge:
"Der Konkurs schliesst (...) eine
Weiterführung von Verträgen aus: Alle Forderungen der
Versicherungskunden werden gemäss dem allgemeinen Konkursrecht in
einem einzigen Anspruch gegenüber dem konkursiten
Versicherungsunternehmen umgewandelt, welcher dann je nach
verbleibenden Vermögenswerten als Konkursdividende ausbezahlt wird.
Das bedeutet, dass Renten einer Lebensversicherung nicht mehr
regelmässig ausbezahlt werden können.
BAUER fordert deshalb eine
Reform, die auch Sanierungen von Versicherern ermöglichen würde:
"Ein Sanierungsverfahren soll nur
dann eröffnet werden, wenn dieses für die Versicherten insgesamt
vorteilhafter ist als ein Konkurs."
Dazu sollen jedoch Eingriffe in
die Verträge der Versicherten möglich sein, z.B. die Streichung von
Wahlrechten der Versicherten, da diese zu viel Kapital binden
würden. Da stellt sich dann die Frage, ob nach diesen Eingriffen
eine Sanierung den Kunden nicht teuerer kommt als ein Konkurs. Das
liegt dann ganz im Ermessen der Versicherungsaufsicht.
STALDER, Helmut (2016): Starrsinnig am Ausweg vorbei.
Kommentar zur Rentenreform 2020,
in:
Neue Zürcher Zeitung v. 22.12.
Helmut STALDER wiederholt noch
einmal die Ansicht von Christof FORSTER zur Kompensation der
Renteneinbußen, die er zum "Königsweg" für einen Kompromiss
zwischen National- und Ständerat stilisiert.