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Bernd Kittlaus:
Die Single-Lüge
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Aktuellster
Beitrag
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Bernd Kittlaus
in seiner eigenen Schreibe
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KITTLAUS, Bernd (1998): Das Single-Dasein.
Leistungen und Grenzen von Begriffstraditionen und
Typologien, unveröffentlichte Magisterarbeit, Soziologisches
Institut der Fernuniversität Hagen
KITTLAUS, Bernd (2001): Singles sind unschuldig.
Die Renten geraten unter Druck.
Verantwortlich ist angeblich der "Gebärstreik". Doch selbst
wenn jede Frau zwei Kinder hätte, würde Deutschland
vergreisen,
in:
TAZ
v. 12.05.
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Bernd Kittlaus: Porträts und
Gespräche
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DECKERT, Marc (2003): Die Zerreiß-Probe.
Manchmal sind "Generationendebatten" ja doch zu etwas gut. Zum
Beispiel, um uns erklären zu lassen, wie wir Jungen das Land wieder
voranbringen können. Am besten, indem wir qualifiziert, mobil,
familienorientiert, bescheiden und konsumfreudig sind, das Risiko
lieben und schon jetzt für die Rente vorsorgen. Ziemlich viel auf
einmal. Entweder wir sind alle Superhelden, oder es gibt da den einen
oder anderen Widerspruch,
in: Neon, Dezember 2003/Januar 2004
Marc DECKERT hat meine Ausführungen verkürzt
wieder gegeben, sodass die kulturellen und strukturellen Aspekte des
Themas unterbelichtet bleiben. Die Folge ist, dass mir ein
unangemessener Entscheidungsbegriff untergeschoben wird:
"Entscheidungen
werden von einzelnen Menschen getroffen und nicht von Generationen.
Deswegen muss das »Wir« aus
»Generation
Golf 2« niemals erwachsen werden. Du und ich müssen das aber
schon.
Ist es so schlimm, sich nicht zu entscheiden? Im Gegenteil: Es
sei normal, glaubt der Soziologe Bernd Kittlaus, der auf seiner
Website »http://single-dasein.de«
modische
Generationenbegriffe und ihre Gegner gesammelt hat. »Die These
von der überforderten Generation ist derzeit ziemlich in«, sagt
Kittlaus, »aber das ist mir zu defensiv.
Die
Institutionen sind einfach noch nicht auf eine langlebige
Gesellschaft eingestellt.« Er glaubt nicht an »sorglose« oder
»entscheidungsschwache« Junge, sondern an
natürliche Verzögerungen. Unterstützt wird seine Sicht von
Entwicklungspsychologen und Gerontologen wie der Britin Sarah
Harper, die behaupten, dass sich mit den großen Lebensspannen der
Menschen auch einzelne Lebensphasen verlängern. Das heißt:
In Zukunft wird ohnehin alles später entschieden werden. Eine
verführerische These, die es uns mal zur Abwechslung ziemlich leicht
machen würde. Sie hat nur einen Haken: Es wartet niemand auf
uns. Bis wir alle Widersprüche sauber auf die Reihe gekriegt haben,
könnte es schon zu spät sein."
Brenda STROHMAIER berichtet über die
Berliner Verhältnisse. Die
statistischen Zahlen, die über das Single-Dasein Auskunft geben
sollen, sind dürftig. Das liegt in erster Linie daran, dass die
Erfassung schon längst nicht mehr zeitgemäß ist. Zahlen
über Einpersonenhaushalte, so genannte Single-Haushalte, sind
hinsichtlich Kinderlosigkeit oder Partnerlosigkeit nur sehr
beschränkt aussagekräftig. Von
den 25-45Jährigen Berlinern leben nach den Angaben der Berliner
Zeitung ca. 25 % der Frauen, aber ca. 40 % der Männer allein. Da
das Durchschnittsalter bei der Geburt eines Kindes inzwischen bei
fast 30 Jahren liegt und bei Akademikerinnen noch weit höher,
handelt es sich bei diesen allein wohnenden Frauen also keineswegs
überwiegend um lebenslang kinderlose Frauen, sondern um noch
kinderlose Frauen. Um
die Kinderlosigkeit allein lebender Frauen besser abschätzen zu
können, müssten die Zahlen der 35-45Jährigen vorliegen, denn dies
ist jene Altersspanne, die für Karrierefrauen relevant ist. Diese
Zahlen dürften weit unter 25 % liegen. Das
Institut für Bevölkerungsforschung
hat mittlerweile seine Erhebungsmethoden geändert, weil der
Soziologe
Christian SCHMITT nachweisen
konnte, dass nicht davon ausgegangen werden kann, dass ältere
Akademikerinnen keinen relevanten Beitrag zur Geburtenrate leisten.
"Fakt
ist ein überdurchschnittlicher Nachwuchsmangel in Berlin - trotz
guter Kinderbetreuung: Während im Bundesschnitt die Geburtenrate bei
1,4 Kindern pro Frau liegt, beträgt sie in Berlin 1,2 - auch wenn
die vielen Kinderwagen in Prenzlauer Berg einen anderen Eindruck
erwecken. Fakt ist auch, dass in Berlin deutlich mehr Frauen
zwischen 25 und 45 allein leben als im restlichen Bundesgebiet,
darunter wohl überdurchschnittlich viele Akademikerinnen",
schreibt STROHMAIER. In
Großstädten leben generell - also nicht nur in Berlin - wesentlich
mehr Menschen allein. Dies ist keineswegs außergewöhnlich. Auch die
Geburtenrate liegt in allen Großstädten niedriger als im
Bundesdurchschnitt. In
kleineren Universitätsstädten wie Tübingen oder Heidelberg liegt die
Geburtenrate sogar unter 1,0. Alarmismus ist hier also nicht angebracht.
Die
ZEIT-Redakteurin Susanne GASCHKE schreckt derzeit mit ihrem
neuen Buch
Die Emanzipationsfalle
auf, das den Untertitel Erfolgreich, einsam, kinderlos trägt. GASCHKE
liebt es gerne besonders schrill. Dies mag zwar der Ökonomie der
Aufmerksamkeit entgegen kommen, aber mit den bundesdeutschen
Realitäten hat das dann wenig zu tun.
Im
Jahr 2003 fragte GASCHKE bereits
Wo sind die Kinder?.
Sie warf ihrer Generation Gebärfaulheit vor. Heute steht fest, dass
der Jahrgang 1965 keineswegs zu 1/3 kinderlos geblieben ist. GASCHKE
und mit ihr die deutschen Demografen haben die Rechnung nämlich ohne
die Spätgebärenden gemacht. Nie
zuvor gab es in Deutschland so viele gut gebildete Frauen wie
heutzutage, aber bereits vor der Bildungsexpansion bekamen
Akademikerinnen in der Regel weniger Kinder als andere Milieus. Dies
gab bereits in den 1920er und 1930er Jahre zur Sorge Anlass. Wilhelm
HARTNACKE veröffentlichte z.B. im Jahr 1936 das Buch
Die Ungeborenen. Darin behauptet er, dass aufgrund der
ausgefallenen Generation im Deutschland der 1960er unmöglich mit
einem Babyboom zu rechnen sei:
"Daß
wir in den 50er/60er Jahren mit hohen Geburtenraten nicht rechnen
können, zeigt ein Blick auf die schwachen Elternjahrgänge von 1915
bis heute.
Der jahrelange Geburtenunterschuß muß zu einem erschütternden
Schwund am Gesamtbestande des deutschen Volkes führen",
erklärte HARTNACKE. Bereits
damals galt Berlin als besonders problematisch. 1939 erschien von
HARTNACKE das Buch 15 Millionen Begabtenausfall.
Hat sich also gar nichts geändert? Man könnte es fast meinen. GASCHKE
versucht Singlefrauen zu verängstigen.
Dies versuchte man bereits im Amerika der 80er Jahre vergebens. Weder
die Bevölkerungsstatistik noch die Sozialforschung geben genaue
Auskunft über die Lebensverhältnisse von allein lebenden Frauen. Befragungen
haben in der Vergangenheit jedoch immer wieder ergeben, dass Frauen
mit dem Alleinleben zufriedener sind als Männer:
"Doch
sind die vielen allein lebenden Frauen im besten Mutteralter nun
auch besonders einsam wie Gaschke behauptet, weil sie vergeblich den
perfekten Mann suchen? Der Soziologe Bernd Kittlaus, der die
Webseite single-generation.de betreibt, widerspricht: Ledigsein sei
weder mit Partnerlosigkeit noch mit Unglücklichsein identisch. Wer
wie Gaschke ein überholtes Paarmodell glorifiziere, vertrete
veraltete Wertmaßstäbe, die modernen Beziehungen nicht gerecht
würden",
zitiert mich STROHMAIER. Das
Alleinleben ist in der Regel eine Lebensphase und keine alternative
Lebensform. Erst seit den 90er Jahren werden
haushaltsübergreifende
Paarformen überhaupt mit repräsentativen Umfragen erforscht.
Historische Vergleiche sind damit mit Vorsicht zu genießen. Bislang
waren vom dauerhaften Alleinleben vor allem ältere Frauen betroffen.
Da Männer in der Regel früher sterben und zudem noch jüngere
Ehefrauen hatten, gab es für Frauen eine höhere Wahrscheinlichkeit
im Alter allein zu leben. Dies könnte sich in Zukunft ändern.
Partnerschaften Gleichaltriger oder Partnerschaften von älteren
Frauen mit jüngeren Männern nehmen zu. Weniger
die Partnerfrage oder die Einsamkeit (unter ihr leiden am ehesten
Jugendliche), sondern die zunehmend negativen Reaktionen des
sozialen Umfeldes sowie der soziale Druck durch die
singlefeindliche Medienberichterstattung sind das Problem der
Singlefrauen. Die
Politik versucht Singles zu Sündenböcken für verfehlte
Weichenstellungen zu machen. Diese Website wendet sich gegen solche
Versuche.
Die
Single-Generation - Ein Manifest
DAS
MAGAZIN-Titelgeschichte:
Glücklich allein?
Ja! Aber nicht immer. Die Single-Frage heute |
THIEME, Manuela (2006):
Single-Geklingel.
Weit mehr als die Hälfte der Großstädter werden bald
Singles sein, hieß es noch vor Jahren. Es ist anders
gekommen, auch weil die Wissenschaftler völlig falsche Daten
verwenden. Der Soziologe Bernd Kittlaus kämpft für die
Korrektur der Single-Lüge,
in: Das Magazin, November
Manuela THIEME hat ein Interview mit
mir geführt, in dem es u. a. um wissenschaftliche
Fehleinschätzungen zum Thema Singles ging. Es
wird zum einen darauf eingegangen, wie die
überhöhte Zahl von kinderlosen Akademikerinnen zustande gekommen
ist, und zum anderen wird auf die
Fehleinschätzung des Münchner Soziologen Ulrich BECK bezüglich der
Entwicklung der Single-Haushalte eingegangen. Von den Anfang der 90er
Jahre befürchteten 70 % Single-Haushalte in
deutschen
Großstädten sind wir immer noch weit entfernt.
Zum Abschluss der Single-Serie hat GRÄFE die
Soziologen
Stefan HRADIL und
Karl LENZ, den Betreiber dieser Website sowie einige
Singles befragt. Sein Fazit:
"Die
Rede von der Single-Gesellschaft ist weniger eine statistische
Größe, sondern drückt - je nach Standpunkt - eine Wunsch- oder
Angstvorstellung aus".
Neu:
zitty-Titelgeschichte:
Paradies für Solisten.
Wie man in Berlin auch ohne Partner
glücklich wird |
BOESE, Daniel (2009): "Das
sterile Berlin".
Der Soziologe Bernd Kittlaus zerstört Single-Mythen,
in: zitty Nr.18 v. 27.08.
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Die
Single-Lüge (2006).
Eine Kritik der Argumentationsmuster
im Zeitalter der Demografiepolitik
Norderstedt:
Books on Demand
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Klappentext
"Sterben
die Deutschen aus? Sind die Singles daran schuld?
Dies ist die
erste grundlegende Auseinandersetzung mit dem
nationalkonservativen Argumentationsmuster, das
zunehmend die Debatte um den demografischen Wandel
bestimmt. Hauptvertreter dieser Strömung sind Herwig
Birg, Meinhard Miegel, Jürgen Borchert und Hans-Werner
Sinn. Die Spannbreite der Sympathisanten reicht von
Frank Schirrmacher bis zu Susanne Gaschke. Als
wichtigster Wegbereiter dieses neuen
Familienfundamentalismus muss der Soziologe Ulrich
Beck angesehen werden.
Es wird
aufgezeigt, dass sich die nationalkonservative Kritik
keineswegs nur gegen Singles im engeren Sinne richtet,
sondern auch gegen Eltern, die nicht dem klassischen
Familienverständnis entsprechen.
Die Rede von der
»Single-Gesellschaft« rechtfertigt gegenwärtig eine
Demografiepolitik, die zukünftig weite Teile der
Bevölkerung wesentlich schlechter stellen wird. In
zahlreichen Beiträgen, die zumeist erstmals im
Internet veröffentlicht wurden, entlarvt der Soziologe
Bernd Kittlaus gängige Vorstellungen über Singles als
dreiste Lügen. Das Buch leistet damit wichtige
Argumentationshilfen im neuen Verteilungskampf Alt
gegen Jung, Kinderreiche gegen Kinderarme und
Modernisierungsgewinner gegen
Modernisierungsverlierer."
Pressestimmen
"»Die
Single-Lüge«. Das ist zwar wahrlich keine gemütliche
Badewannenlektüre, doch trotz seines akademischen
Grundtons eine hochinteressante Polemik."
(Manuela Thieme in Das Magazin,
November 2006)
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Rezensionen
DEUTSCHLAND OHNE KINDER (2006): Bernd Kittlaus: Die
Single-Lüge,
in: Deutschland-ohne-Kinder.de
Der Rezensent wirft dem Verfasser eine
Schwarz-Weiß-Sicht vor. Beweisen soll das ein Blick auf
single-generation.de:
"Nicht
im Buch, dafür aber auf der Single-Generation-Website,
befinden sich Seiten wie
Susanne Mayer: Strafsteuer für Kinderlose? Dies ist zu
begrüßen, gehören diese doch zum Substanzlosesten, was im
Web zur Demographiedebatte zu lesen ist."
Das
Beispiel ist jedoch keineswegs repräsentativ, denn es
handelt sich hier um eine Debattenseite. Die Autoren sind
sogar namentlich genannt. Der
Rezensent unterscheidet also nicht, ob ein Beitrag vom Autor
selber geschrieben wurde oder nur vom Betreiber zur Anregung
einer Debatte veröffentlicht wurde. Das ist wahrlich
schwarz-weiß! Wer sich
einen repräsentativen Überblick verschaffen möchte, der lese
die
Themen des Monats, die alle
vom Autor selber stammen.
Thomas GEES befasst sich in seiner
Rezension des Buches
Die Single-Lüge mit
der besorgniserregenden Debatte zur Bevölkerungsentwicklung
in Europa, in der kulturpessimistische Untertöne
vorherrschen. Davon hebe sich das Buch deutlich ab:
"Kittlaus passt
(...) wenig in den Chor jener Gesellschaftskritiker, die
gegen das Aussterben der europäischen Gesellschaften
anschreiben".
Sein
Fazit:
Kittlaus "lädt dazu ein, im »Zeitalter der
Demografiepolitik« wieder ein wenig genauer hinzuschauen.
Allein mit singlefeindlicher Rhetorik würden die
europäischen Gesellschaften jedenfalls kaum einen Weg zurück
in die »Babyboom-Ära« finden. Er schlägt vor, das
Single-Dasein als vorübergehende Lebensform zu deuten und
nicht als Gegenkonzept zur Familie. Damit gelingt ihm zwar
kaum ein Bestseller, dafür aber ein interessanter Beitrag
zur Überwindung einer festgefahrenen Anti-Singles-Diskussion."
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Das Buch in der Debatte
ALLMAIER, Michael (2007): Das geheime Leben der Singles.
Sie gelten als ideale Kunden und Arbeitnehmer - ledig, flexibel.
Doch manchmal sind sie auch etwas wunderlich,
in: Die ZEIT Nr.48 v. 22.11.
"Der Soziologe Bernd Kittlaus, Betreiber der
Website
www.single-luege.de, führt seit Jahren einen einsamen
Kampf gegen falsche Zahlen und haltlose Spekulationen in der
Berichterstattung über Singles. Für ihn kann es kein Zufall
sein, dass so viele Autoren sich nach oben verrechnen:
Sie zählen
Haushalte als Personen und Alleinlebende als Partnerlose.
Sie
machen aus einem leichten Anstieg ein hysterisches »Immer
mehr«. Und fertig ist das Schreckensszenario, worin
Abermillionen Sozialautisten die Solidargemeinschaft
aushöhlen.
Hinter all dem vermutet Kittlaus
»das nationalkonservative Paradigma«, wie er es nennt; einen
rechten Klüngel, der Eltern und Singles gegeneinander
aufhetzt, um einen
Familienbegriff von anno dazumal durchzusetzen. Aber
vielleicht ist die Erklärung viel schlichter: Die Singles
haben in unserer Gesellschaft die Opferrolle abgelegt. Nun
sind sie vorn mit dabei, auch dann, wenn Schuld verteilt
wird.
Untätigkeit ist auch eine Tat", meint Michael ALLMAIER.
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Die Websites
single-dasein.de und single-generation.de in der Debatte
Ein fairer Bericht über
www.single-dasein.de und
www.single-generation.de mit Hintergründen zur
Entstehung und Zielsetzung der Websites.
HERZINGER, Richard (2004): Kinderlos - ehrlos?
in: ZEIT-Weblog - Ideen und Irrtümer. Streifzüge durch
die neue Weltordnung v. 07.03.
Richard HERZINGER
beschäftigt sich mit den Kinderlosen als neuem Feindbild
der Sozialpolitik und der Rolle von single-dasein.de:
"Immer
mehr flotte Modeautoren, zuletzt der
»Generation-Berlin«-Soziologe
Heinz Bude und der einstige
»Tristesse-Royale«-Dandy
Joachim Bessing,
erkennen die Zeichen der Zeit und entdecken
publikumswirksam ihre Liebe zur traditionellen
Papa-Mama-Kinder-Kleinfamilie.
Aber es gibt noch ein paar trotzige Einzelgänger, die ihr
Unglück nicht einsehen und ihren sozialschädlichen
Lebensstil nicht reuig aufgeben wollen. Ihre
Klopfzeichen aus der Lepra-Station verbreiten sie
nimmermüde unter www.single-generation.de und
www.single-dasein.de. Sie behaupten sogar, die ganze
These von der »Vereinzelung« durch »Individualisierung«
und von der »Single-Gesellschaft« sei nichts als ein
großer Schwindel.
Wie es zu dem neuen Familienfundamentalismus gekommen ist,
erläutert auf originelle Weise ein kämpferischer
Essay."
BRUNS, Tissy (2005): Das
schwache Geschlecht: Väter.
Frauen haben in den
letzten Jahrzehnten neue Rollen erobert. Jetzt muss die
Stellung der Männer in der Familie gestärkt werden,
in: Tagesspiegel v. 30.01.
Tissy BRUNS will nicht die Stellung der
Männer in der Familie, sondern die biologische Vaterschaft
(Zeugung) gegenüber der sozialen Vaterschaft (Erziehung)
stärken. Der genetische Vaterschaftstest soll dies
gewährleisten. Ausgangspunkt von BRUNS
ist die These, dass Frauen mittlerweile eine zu starke
Stellung in der Familie innehaben:
"Die
Frauenbewegung hat die alte deutsche Mutterideologie nicht
nur nicht abgeschafft. Die befreite Frau hat, jedenfalls
in Deutschland, die tradierten Formen der Mütterherrschaft
sogar um eine neue Variante bereichert, die dem Neuen
Vater wenig Chancen lässt: das aufgeklärte Matriarchat.
Man muss ja nicht gleich so weit gehen wie die Webseite
von »single-generation«, die als neue Avantgarde der
modernen Frau die »Hausfrau« entdeckt, die als Managerin
der Familie und Mutter ihre Erfüllung findet.
Andererseits: Kennen wir nicht alle eine Frau X in unserem
Bekanntenkreis, die mit Abitur und abgeschlossenem Studium
tatsächlich nach dem Muster der »refeudalisierten
Hausfrauenfamilie« lebt? Gebildete Gattin,
Top-Haushalt, perfekte Kinder. Und wie sind die internen
Herrschaftsverhältnisse denn in den Familien, die den
Traum der 80er Jahre halbwegs verwirklicht haben? Den von
der neuen Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau, von der
Vereinbarkeit von Beruf und Kindern?".
BRUNS zitiert hier
einen Debattenbeitrag, der bereits im November 2000 für
single-dasein.de geschrieben wurde. Es ging dabei um
den
Kampf der Lebensstile. Ausgehend von Ulrich BECKs
drei Szenarien der Gesellschaftsentwicklung, hat
single-dasein.de damals argumentiert, dass nicht die
"vollmobile Single-Gesellschaft" das wahrscheinlichste
Szenario sei. Dies war zu einem Zeitpunkt
als die New-Economy-Euphorie im Feuilleton den Yettie als
Pionier der kommenden Single-Gesellschaft gebar.
Single-dasein.de sah darin nie eine realistische
Zukunftsbeschreibung. Inzwischen glaubt wohl nicht
einmal mehr Ulrich BECK selbst an die Realisierung dieses
Szenarios. Single-dasein.de beschrieb
damals nicht - wie üblich - das Mainstream-Modell der
Vereinbarkeit von Familie und Beruf, das Ulrich BECK und
die Neue Mitte präferiert.
Single-dasein.de wies
vielmehr auf die postfeministischen Strategien und
gesellschaftliche Tendenzen hin, die dazu führen, dass
sich die
refeudalisierte Hausfrauenfamilie - auch hinter dem
Rücken der Akteure - durchsetzt. Tissy BRUNS hat das
Zitat aus diesem Zusammenhang gerissen, wodurch es
verfälscht wird.
Single-dasein.de hat nicht
die Hausfrau als neue Avantgarde entdeckt, sondern mit
Bezug auf die öffentliche Debatte dargelegt, dass die
Hausfrau zur neuen Avantgarde stilisiert wird (als
ein Punkt unter mehreren und nicht einmal als wichtigster!). Dies war vor 4 Jahren noch
nicht so offensichtlich, aber inzwischen hat der
SPIEGEL seinen
Mutterstolz-Titel publiziert, der weibliche
Postfeminismus wird durch den
männlichen
Antifeminismus verstärkt, und nicht zuletzt haben
HARTZ I - IV die Grundlagen des Berufssystem radikal
verändert.
Was vor 4 Jahren von
single-dasein.de in dem Beitrag
Der Kampf der Lebensstile
geschrieben wurde, ist heute viel weniger von der Hand zu
weisen als damals. Punkt für Punkt haben sich
die Tendenzen verstärkt, die der "refeudalisierten
Hausfrauenfamilie der Neuen Mitte" zum gesellschaftlichen
Mainstream verhelfen. Die Erhöhung der
Frauenerwerbsquote verschleiert die Tatsache, dass nicht
befriedigende Vollzeitjobs entstehen, sondern
unbefriedigende Teilzeitjobs im Niedriglohnsektor, die
keine Grundlagen für die so genannte befreite Frau bieten.
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Die Website zum Buch
www.single-luege.de
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Weiterführende
Links
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